Umweltinstitut München e.V. - Newsletter vom 20. Juli 2007
Thema: - Die Störfälle in den deutschen AKWs
Die Pannenserie in den deutschen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel hat der Atomlobby stark zugesetzt. Dumm für sie, dass genau in dieser Zeit auch noch ein Erdbeben in Japan das weltgrößte AKW beschädigt.
Das Umweltinstitut München hat die Störfälle samt den Vertuschungen, den Falschangaben und den Dreistigkeiten der Atombefürworter mit Presseerklärungen kritisch begleitet:
Am 5. Juli forderte das Umweltinstitut, dass das AKW Krümmel nicht mehr ans Netz darf, weil der Betreiber Vattenfall in unverantwortlicher Weise das tatsächliche Ausmaß zu verschleiern versuchte. Da Vattenfall nicht nur für die Pannen-AKWs Krümmel und Brunsbüttel verantwortlich ist, sondern auch für den bauähnlichen Skandalreaktor Forsmark in Schweden, ist es höchste Zeit, dem Betreiber die Betriebsgenehmigungen für seine Atomkraftwerke zu entziehen. Die Störfälle sollten als Chance genutzt werden, um endlich eine echte Energiewende einzuläuten.
http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2007/akw-krummel-475.html
Kurz darauf wurde bekannt, dass auch in Brunsbüttel das Ausmaß des Störfalls heruntergespielt wurde. Nach dem Brand hatte sich zunehmend Wasserstoff gesammelt, was an den Beinahe GAU im Jahr 2001 erinnerte. Damals hatte eine Wasserstoffexplosion in Brunsbüttel eine Rohrleitung auf einer Länge von mehreren Metern zerfetzt. Wir wiesen darauf hin, dass das bayerische AKW Isar 1 bauähnlich dem Brunsbütteler ist und es nur eine Frage der Zeit sei, dass auch hier Probleme auftauchen. Die Forderung nach Laufzeitverlängerungen von alten, maroden Atommeilern muss vom Tisch.
http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2007/11_07_2007-475.html
Schließlich kritisierten wir die Dreistigkeiten verschiedener Politiker und der Atomlobby, die inmitten dieser Pannen und Vertuschungen die Atomkraft weiter vorantreiben wollen und sogar bei der Sicherheit Abstriche inkauf nehmen. Dass in der obersten Etage von Vattenfall Köpfe rollten ist zwar zu begrüßen - hier hat es keinesfalls die falschen erwischt -, aber damit ist das Grundproblem der Atomenergieerzeugung nicht gelöst: Sie ist hoch riskant, ist nicht beherrschbar und muss deshalb beendet werden.
http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2007/19_07_2007-475.html
Christina Hacker
Vorstand
Umweltinstitut München e.V.
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