"Personenbezogenen Dienstleistungen" produzieren vor allem Armut
Von 2003 bis 2006 nahm in Frankreich die Zahl derjenigen, die trotz Erwerbsarbeit arm waren rapide zu - es handelt sich also nicht um eine deutsche Sololeistung, sondern um eine Erscheinung des modernen Kapitalismus. Insgesamt lebten 7,8 Millionen Menschen mit einem Einkommen, das unter 60% des Durchschnittseinkommens lag - die europäische Armutsdefinition. Das waren 800.000 mehr als drei Jahre zuvor. Aber beinahe schon die Hälfte all dieser Menschen, nämlich rund 3,6 Millionen - oder 500.000 Menschen mehr als 2003 - leben weder in Rente, noch erwerbslos, noch in Einelternfamilien: Sie haben Arbeitseinkommen, die zu gering sind, um damit leben zu können (offiziell: weniger als 1800 Euros für eine vierköpfige Familie). Zwei Branchen ragen dabei heraus, was den Anteil der Hungerlöhne betrifft: Die Gastronomie und eben die personenbezogenen Dienstleistungen. Mögen die Kriterien auch extrem fragwürdig sein, ein Bild ergibt sich dennoch. In beiden Branchen ist es inzwischen nahezu jeder fünfte Beschäftigte, der trotz Arbeit arm ist: und dass dies eine neuere Entwicklung ist, zeigt sich auch daran, dass 49% der arbeitenden Armen unter 30 Jahre alt ist. Ausführlicher dazu in dem Beitrag "Quand le travail rend pauvre" von Denis Clerc in Alternatives Economiques Ausgabe Juli 2009: http://www.alternatives-economiques.fr/quand-le-travail-rend-pauvre_fr_art_851_43518.html
Aus: LabourNet, 28. August 2009
http://freepage.twoday.net/search?q=Armut
Aus: LabourNet, 28. August 2009
http://freepage.twoday.net/search?q=Armut
rudkla - 28. Aug, 08:50