Schließung des Bochumer Nokia-Werkes
Pressemeldungen und Informationen zur Schließung des Bochumer Nokia-Werkes finden sich unter http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/index.html
Aus: LabourNet, 17. Januar 2008
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Neues zur Werkschließung vom 21.01.2008
Vieles ist in der Presse zur Schließung des Bochumer Werkes geschrieben worden. Es ist unmöglich, hier alle Artikel, die die Redaktion des LabourNet Germany für lesenwert hält, in der gewohnten Form zu veröffentlichen. Man findet sie auf der Sonderseite zu Nokia. Daher an dieser Stelle nur die Info, dass es morgen zu einer Großkundgebung in Bochum kommen wird. Daran werden auch wir von der Bochumer Redaktion teilnehmen. Morgen wird es also nur einen kurzen Newsletter geben. Alle weiteren Artikel und Hintergrundinfos auf unserer Nokia-Seite
http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/index.html
Aufruf zur Solidaritätskundgebung zum Erhalt des Standortes Nokia in Bochum
„Am: Dienstag, den 22. Januar 2008; Beginn: 13.00 Uhr; Ort: Riemker Markt (Herner Straße 360 – 368) Auf der Solidaritätskundgebung sprechen u.a.: Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin Stadt Bochum; Berthold Huber, 1. Vorsitzender der IG Metall; Gisela Achenbach, BR - Vorsitzende Nokia Bochum; Betroffene Nokianer; Peer Steinbrück, Bundesfinanzminister…“ Siehe dazu das Flugblatt der IG-Metall Bochum http://www2.igmetall.de/homepages/bochum/file_uploads/aufruf22_01.pdf
Homepage der IG-Metall Bochum
Solidaritätserklärungen, Presseerklärungen und aktuelle Informationen finden sich auf der Seite „Aktuelles“ bei der IG-Metall Bochum http://www2.igmetall.de/homepages/bochum/aktuelles.html
Unser Unzitat des Tages aus der Rubrik „Deutsche kauft deutsche Handies“: Wir buchstabieren NOKIA jetzt so: "Nicht Ohne Kampf Ins Ausland!" so der nordrhein-westfälische Bezirksleiter der IG Metall Oliver Burkhard auf der Startseite der IG-Metall.
Aus: LabourNet, 21. Januar 2008
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IG-Metall bläst zum Kampf gegen Nokia
„Zu einem Protestmarsch gegen die Schließung des Nokia-Werks werden am Mittag bis zu 20.000 Demonstranten erwartet. Nachdem das Geheimtreffen zwischen Nokia-Spitze und Gewerkschaft gestern offenbar fruchtlos blieb, kündigt die IG Metall eine "knüppelharte Auseinandersetzung" an. (…) Dabei setzt die Gewerkschaft nach Hubers Worten klare Prioritäten: "Wir kämpfen als erstes um die Arbeitsplätze in Bochum. Wenn es keinen Ausweg mehr gibt, kämpfen wir um einen Sozialtarifvertrag. Dort sind wir dann streikfähig, im Gegensatz zu einem Sozialplan."…“ Artikel bei Spiegel-Online vom 22.01.2008 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530077,00.html
IG-Metall-Chef: Gespräche mit Nokia ohne Ergebnis [Update]
„…[Update: "Die Unternehmensleitung hat die Schließungspläne nochmals dargelegt und nochmals die bis dahin dürftigen und bekannten Argumente vorgetragen", teilte die IG Metall in Düsseldorf nach den Gesprächen mit.Die IG Metall und der Betriebsrat hätten bei den Gesprächen in Finnland bekräftigt, alle Möglichkeiten für den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze in Bochum ausschöpfen zu wollen. "Wir sehen das Gespräch als Auftakt zu einer Reihe weiterer Gespräche", sagte die Bochumer IG-Metall-Bevollmächtigte Ulrike Kleinebrahm. Betriebsrat und IG Metall hätten begonnen, ein alternatives Standortentwicklungskonzept zu erarbeiten. "Wir erwarten jetzt insbesondere von der Politik, dass auch sie weiterhin ihren Einfluss auf Nokia geltend macht", sagte Kleinebrahm.]…“ Meldung bei Heise-Online vom 22.01.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/102171
Peer Steinbrück redet - Oskar Lafontaine demonstriert
„Keine Frage: Morgen wird solidarisch mit den von Entlassung bedrohten KollegInnen von Nokia demonstriert. Ihr drohendes Schicksal ist zu bitter, als dass es daran einen Zweifel geben darf. Natürlich ist es eine Härte, mit wem da demonstriert werden muss. Ekelig wird es, wenn auch die Nazis Morgen gegen die Finnen marschieren. Aber auch der Uni-Rektor, Kirchen-Menschen, SPDCDUFDPGRÜNEN-PolitikerInnen und viele andere ProtagonistInnen des Neoliberalismus demonstrieren morgen gegen die von ihnen selbst propagierte Politik. Eigentlich gehorcht Nokia nur den von ihnen hochgehaltenen Gesetzen des Shareholder-Kapitalismus…“ Kommentar unserer KollegInnen der Redaktion Bo-Alternativ zur Nokia-Demonstration vom 21.01.2008 http://www.bo-alternativ.de/2008/01/21/peer-steinbrueck-redet-oskar-lafontaine-demonstriert/
Subventionsdebatte am Bsp. Nokia – erst…
Viele Töpfe, wenig Skrupel
„Die Schließung des Bochumer Nokia-Werks hat eine heftige Debatte über den Sinn öffentlicher Zuschüsse ausgelöst. Die EU möchte jetzt mehr Transparenz in das Förderdickicht bringen. Mit einer veränderten Verordnung soll ein „Subventionsshopping“ von Firmen in Zukunft verhindert werden…“ Artikel von Michael Scheerer im Handelsblatt vom 18.01.2008 http://www.handelsblatt.com/News/Politik/International/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1379078/default.aspx/viele-toepfe%2c-wenig-skrupel.html
Nokia-Pläne: Heute großer Protesttag in Bochum. Umkehr in der Subventionspolitik / Weitere Debatten um Subventionen
„Als 1988 Nokia nach Bochum kam, galten die Finnen als Hoffnungsträger. Der geplante Abgang heizt die Debatte um Subventionspolitik an…“ Artikel von Manfred Wieczorek im ND vom 22.01.2008 http://www.neues-deutschland.de/artikel/122720.html
Nokia-Pläne entfachen Debatte um Subventionen
„Während erste Mitarbeiter nach dem angekündigten Aus für das Bochumer Nokia-Werk die Kündigungen erhalten haben, hat EU-Industriekommissar Günter Verheugen die staatliche Subventionspolitik insgesamt infrage gestellt. Nokia gebe dafür den Anlass, sagte Verheugen in der "Welt am Sonntag". Es habe "keinen Sinn, dass der Staat Subventionen zahlt, um Unternehmen anzulocken". Stattdessen sollte das Geld in Bildung, Ausbildung und in den Aufbau einer exzellenten Infrastruktur gesteckt werden…“ Artikel in Die Welt vom 21. Januar 2008 http://www.welt.de/welt_print/article1575729/Nokia-Plne_entfachen_Debatte_um_Subventionen.html
»Wir brauchen Investitionskontrollen«. Auf Politiker zu setzen, war schon bei BenQ trügerische Hoffnung
Interview von Claudia Wangerin mit Michael Gerber, er war Betriebsrat im ehemaligen Siemens-Handywerk BenQ im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort, in junge Welt vom 22.01.2008 http://www.jungewelt.de/2008/01-22/058.php
Aus dem Text: „… Wir brauchen qualifizierte Investitionskontrollen durch die Belegschaften der Großkonzerne und ihre Gewerkschaften. Nur so läßt sich die Logik des Kapitalismus durchbrechen, nach Maximalprofit und niedrigen Arbeitskosten zu streben. Die Forderung nach solchen Investitionskontrollen halte ich momentan für das A und O. Im Rahmen dieser Diskussion stellt sich auch immer mehr die Eigentumsfrage. Es drängt sich geradezu auf, daß man der erpresserischen Haltung und der Willkür der Konzerne nur begegnen kann, indem man sie in Gemeineigentum überführt…“
Krokodilstränen helfen nicht! Kapital muss unter Kontrolle!
„…Bei der Verlagerung geht es nicht um unternehmerisches Handeln, nicht um Innovation oder Regionalentwicklung. Es geht darum, Kapitalrendite von über 30 Prozent noch weiter zu steigern. Es geht um die ganz normale Unersättlichkeit, für die 5 Milliarden Euro Jahresgewinn noch zu wenig sind….“ Sonderseite bei attac http://www.attac.de/nokia/
Aus: LabourNet, 22. Januar 2008
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Bochum: Tag der Nokia Solidarität
„An der heutigen Solidaritätsdemonstration in Bochum Riemke nahmen gut 15000 Menschen teil, sie war damit als rasche Antwort der IG - Metall auf den im Unternehmen und in der Region als Skandal und absolute Zumutung empfundene Absicht, das Werk bis zum Sommer zu schließen, zielführend und somit auch ein erster Erfolg. Die Demo brachte die Solidarität der Region und darüber hinaus deutlich zum Ausdruck. Gleichzeitig war diese Demonstration durch tiefe Widersprüche gekennzeichnet. Sie konnte nicht eindeutig zum Ausdruck bringen, was jetzt notwendig ist: das unzweideutige Ziel der Erhaltung aller Arbeitsplätze im Werk. Damit verbunden die Herausarbeitung eines Weges zu diesem Ziel, der nach Lage der Dinge nur in der Aufnahme eines harten Arbeitskampfes in Werk bestehen kann. Kern dieses Arbeitskampfes wiederum muß die Niederlegung der Arbeit und die Unterbindung der Produktion sein…“ Kommentar von Karl-Ludwig Ostermann auf der Seite Scharf-Links vom 22.01.2008 http://scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=418&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=2725bfbdf1
Beeindruckende Solidarität mit den Nokia-Beschäftigten
„Mit einer eindrucksvollen Demonstration hat heute die IG Metall unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage ist, Menschen gegen die geplante Schließung des Bochumer Nokia-Werkes zu mobilisieren. Mehr als 15.000 DemonstrantInnen versammelten sich heute in Riemke. Nicht gekommen war Bundesfinanzminister Steinbrück. Offensichtlich war ihm zu Ohren gekommen, dass er mit einem Pfeifkonzert rechnen musste. Dies hätte dann nicht die Fernsehbilder gegeben, die sich die SPD fünf Tage vor zwei wichtigen Landtagswahlen wünscht. Sein Ersatz, CDU-Staatssekretär Hartmut Schauerte aus dem Bundeswirtschaftsministerium, hielt eine äußerst nationalistische Rede. Es ging ihm deutlich nur um “deutsche” Arbeitsplätze. Auch andere RednerInnen griffen “die Finnen” an oder beklagten “Korruption in Rumänien”. Gleichzeitig stand das Wort Solidarität im Mittelpunkt aller Reden. Die finnischen Gewerkschaften solidarisieren sich z.B. mit dem Kampf der Beschäftigten bei Nokia in Bochum. Auf Tausenden Flugblättern und Transparenten von unterschiedlichen Gruppen wurde darauf hingewiesen, dass die Betriebsschließung zwar eine riesige Schweinerei sei, aber in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem halt zur Normalität gehört. Solche gesellschaftskritischen Töne waren von der Bühne nicht zu hören. Hier war der Tenor, dass es um eine bösartige Entscheidung eines einzelnen Unternehmens geht. Es gab auch nicht den geringsten Hinweis, wie der Arbeitskampf nun aussehen wird oder wie sich Solidarität in den nächsten Tagen und Wochen weiter zeigen soll. Viele Menschen haben aber bewiesen, dass sie bereit sind, sich solidarisch für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Nokia einzusetzen. Ob dieser Schwung tatsächlich genutzt werden kann, um die Verantwortlichen zu beeindrucken, bleibt abzuwarten.“ Kommentar unserer KollegInnen von Bo-Alternativ vom 22.01.2008. Auf der Seite auch ein Link zu Bildern von der Demo http://www.bo-alternativ.de/2008/01/22/beeindruckende-solidaritaet-mit-den-nokia-beschaeftigten/
Unzitat der Woche
„Nokia ist schon von Finnland nach Deutschland gezogen, um Gewinn zu machen. Jetzt haben sie sich entschieden, von Deutschland nach Rumänien zu ziehen, um einen noch größeren Gewinn zu machen. Und wer weiß - vielleicht werden sie in einigen Jahren wieder woandershin ziehen! Das ist die Marktwirtschaft, wie sie die EU uns so ans Herz gelegt hat.“ Bürgermeister von Jucu, Ioan Dorel Pojar, im Interview mit Norbert Mappes-Niediek in der NRZ vom 18.01.2008 http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/2008/1/18/news-17184351/detail.html
Corporate Welfare: Von Subventionen und Turbo-Subventionen
„Durch die Standortverlagerung von Nokia sind die fast vergessenen Subventionen erneut ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Das Unternehmen hatte Steuergelder in erheblicher Höhe kassiert, nur um sich nach Ablauf aller Verpflichtungen auf globalisiert zu verabschieden. Bei vielen anderen Unternehmen, wie etwa Samsung, lief das in den letzten Jahren kaum anders…“ Artikel von Peter Mühlbauer in telepolis vom 23.01.2008 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27124/1.html
Aus: LabourNet, 23. Januar 2008
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Nokia-Village: Wanderkonzerne und Arbeitsnomaden
„Bereits im Dezember stand der Entschluss der Konzernzentrale in Helsinki fest: Dem Aus für den Handy-Standort Bochum folgt die Verlagerung der Produktion in einen nagelneuen Industriepark im rumänischen Cluj. Die Bagger zur Erschließung dieses Terrains, auf dem früher das Vieh der Bauern aus einem kleinen Dorf weidete, haben ganze Arbeit geleistet. Seit Wochen laufen in den schnell erbauten Hallen erste Produktionstests - am 11. Februar startet die Fertigung…“ Artikel von Rudolf Hickel in Freitag vom 25.01.2008 http://www.freitag.de/2008/04/08040101.php
Nokia und das Schauspiel: "Ach, wie unanständig!"
Die Belegschaft wird fürsorglich belagert, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Artikel von Angela Klein in einer Vorabveröffentlichung aus der Sozialistische Zeitung (SoZ) vom Februar 08, verlinkt bei Scharf-Links http://scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=429&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=7f04820745
“No Nokia - Mit uns nicht!”
Die IG Metall NRW hat im Internet eine neue Aktionsplattform eingerichtet: “No Nokia - Mit uns nicht!” Dort finden sich aktuelle Nachrichten zum Kampf gegen die geplante Schließung von Nokia in Bochum. Ebenfalls können hier Solidaritätserklärungen an den Betriebsrat verschickt und Diskussionsforen genutzt werden. Außerdem gibt es Bildergalerien und “Solidaritäts-Klingeltöne” zum Herunterladen aufs Handy. Siehe dazu die Seite der IG-Metall NRW http://www.igmetall-nokia.de/
Aus: LabourNet, 24. Januar 2008
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Email-Adresse für Solidaritätserklärungen
Auf der Sonderseite der IG-Metall gibt es eine Mailadresse, die offenbar zuständig ist für die Entgegennahme von Solidaritätserklärungen: elin.dera@igmetall.de
Nokia-Mitarbeiter in Bochum: "Wir halten am Standort fest"
„(…) Ihre Forderung nach Erhalt des Werkes wollen die Beschäftigten am 10. Februar mit einer Menschenkette um die Nokia-Fabrik bekräftigen. Bereits am kommenden Dienstag will der Bochumer Betriebsrat außerdem in Brüssel mit den finnischen Nokia-Kollegen über ein gemeinsames Vorgehen beraten. "In Finnland herrscht die gleiche Angst vor einer Schließung, weil die Kostenstruktur ganz ähnlich ist wie in Bochum", sagte Achenbach. Auf Streiks wollen die Nokia-Beschäftigen zunächst weiter verzichten. Nokia solle wissen, dass das Unternehmen in Deutschland verlässliche Mitarbeiter habe, sagte die Gewerkschafterin…“ Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 28.01.2008 http://www.sueddeutsche.de/,ra3l2/wirtschaft/artikel/65/154663/
Aus: LabourNet, 28. Januar 2008
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Gewerkschaften planen europaweite Aktion gegen Nokia
„Der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) hat europaweite Aktionen gegen Nokia wegen der geplanten Werksschließung in Bochum angekündigt. Am morgigen Mittwoch würden in Brüssel alle Gewerkschaften zusammenkommen, die Mitglieder in Nokia-Betrieben in Europa haben, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten, sagte EMB-Generalsekretär Peter Scherrer im Deutschlandradio. Europaweite Streiks seien zwar schwer zu organisieren, aber es werde über punktuelle Streiks gesprochen. Erreicht werden solle, dass Nokia die Schließung des Bochumer Werkes aussetzt und intensiv über Alternativen nachgedacht wird. "Das hätte bei einer guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung schon viel früher kommen müssen", sagte Scherrer…“ Meldung bei Heise-Online vom 29.01.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/102597
Elend ist relativ... Zeitarbeiter bei Nokia Bochum, Sommer 2006
„Nokia produziert seit 1989 Mobiltelefone in Bochum, es werden täglich
100.000 bis 150.000 Handies montiert und in die ganze Welt geliefert. Es sind noch 2500 Leute festeingestellt, vor vier oder fünf Jahren waren es noch über 3.000. Unter anderem wurde die Fernseherproduktion eingestellt und die Lagerarbeiten und die Teilebelieferung der Linien vor drei Jahren an die Firma Exel ausgelagert. Hinzu kommen andere Fremd- und Zeitarbeitsfirmen (Adecco, Randstad, W.I.R, Allbecon, Persona)…“ Artikel zur Zeitarbeit bei Nokia Bochum im Sommer 2006, veröffentlicht auf der Seite der Wildcat http://www.wildcat-www.de/aktuell/a055_nokia.htm
Aus: LabourNet, 29. Januar 2008
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Nokia: Die Subventionsnomaden
„Kaum gibts keine Subventionen mehr, verlässt der Handykonzern das deutsche Ruhrgebiet und schaut, wo er neue Fördermittel einstreichen kann. Zu verantworten hat dies vor allem die Politik…“ Artikel von Rudolf Hickel in der WoZ vom 31.1.08 http://www.woz.ch/artikel/2008/nr05/wirtschaft/15895.html
Aus: LabourNet, 5. Februar 2008
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DGB: Kommt zur Menschenkette um das Nokia Werk
„Der DGB ruft dazu auf sich am Sonntag am Familienaktionstag und der Menschenkette um das Nokia Werk zu beteiligen. (…) Der Familienaktionstag findet statt, am Sonntag, den 10. Februar 2008. Ab 14.00 Uhr beginnt das Familienfest mit einem Bühnen- und Kinderprogramm an der Meesmannstr. 103,
44807 Bochum. Ab ca. 16.30 Uhr beginnt die Bildung der Menschenkette, mit der das gesamte Nokia-Werk umringt wird. Ab ca. 17.00 Uhr werden die Beteiligten mit Fackeln und Lichtstäben den Ring um Nokia schließen…“ Pressemitteilung des DGB-Ruhr-Mark vom 07.02.2008 http://www.region-ruhr-mark.dgb.de/presse/PM_20080207/
Im Bochumer Nokia-Werk bald "Schluss mit der Ruhe"
„Im Streit um die geplante Schließung des Bochumer Nokia-Werks droht der Betriebsrat mit Arbeitskämpfen für den Fall, dass eine Entscheidung gegen den Standort fällt. Die Angestellten könnten "mit der Kündigung vor der Brust" nicht weiter arbeiten…“ Artikel in der FTD vom 07.02.2008 http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/:Im%20Bochumer%20Nokia%20Werk%20Schluss%20Ruhe/313889.html
Neue Gewinnchancen, soziale Not, politische Heuchelei. Nokia und die „Heilige Johanna der Schlachthöfe"
Artikel von Rudolf Hickel in der Neuen Rheinische Zeitung, Online-Flyer vom 07. Februar 2008 http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=12043
Aus dem Text: „…Das Elend der direkt und indirekt bei Nokia in Bochum Entlassenen beginnt mit der im EU-Binnenmarkt gewollten grenzenlosen Konkurrenz der Konzerne um Produktionsstandorte. Auch Ministerpräsident Rüttgers muss wissen, dass mit dem EU-Binnenmarkt eine aggressive Kapitalwanderschaft ausgelöst worden ist. Die Politik wiederum hat versucht, durch öffentliche Subventionen Einfluss auf die Wahl der Standorte zu nehmen. Auf der Basis des freien Binnenmarkts veranstalten die Regionen zusammen mit den Nationalstaaten eine nachteilige Subventionskonkurrenz. In Bochum waren es dem Bund und dem Land NRW über 80 Mio. € wert, Nokia an den Standort Bochum zu binden. Wer fragt eigentlich danach, inwieweit wegen dieser Fördergelder Arbeitsplätze in Finnland oder an anderen Nokiastandorten demontiert worden sind? Dabei kommt Nokia eine zeitliche Begrenzung der Zusage, Arbeitsplätze nicht abzubauen, auf fünf Jahre zugute – extra für Nokia von 10 Jahren heruntergekürzt. Jetzt erst erfährt die Öffentlichkeit, dass offensichtlich die Auflagen nicht einmal durch die zuständigen Behörden kontrolliert worden sind. Plötzlich stellt man fest, dass 300 Arbeitsplätze weniger geschaffen wurden, als im Vertrag vereinbart. Nun werden Subventionen zurück verlangt…“
Aus: LabourNet, 8. Februar 2008
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6000 demonstrieren gegen Nokia-Werksschließung
„Rund 6000 Menschen haben am Sonntag eine Menschenkette um das Bochumer Nokia-Werk gebildet, um gegen das geplante Aus für die Handyproduktion zu demonstrieren. Sie entzündeten zwei Tage vor einem Treffen von IG Metall- und Betriebsratsvertretern mit der Nokia-Geschäftsleitung in Finnland symbolisch Fackeln. "Wir hoffen, denen in Helsinki geht ein Licht an", sagte die Bochumer IG Metall-Bevollmächtigte Ulrike Kleinebrahm…“ Meldung auf Heise-News vom 10.02.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/103258
"Wenn wir untergehen, dann schreiend"
Aufruhr in Bochum: Rund 6000 Menschen haben gegen die geplante Schließung des Nokia-Werkes protestiert. Noch haben sie einen Rest Hoffnung, den Standort retten zu können. Artikel auf Spiegel-Online vom 10.02.2008 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,534345,00.html
Aus: LabourNet, 11. Februar 2008
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Druckpotential ungenutzt
„Der Kampf um den Erhalt des Bochumer Nokia-Werks ist offenbar beendet, bevor er richtig begonnen hat. Am Dienstag hatte die Konzernspitze bei einem Treffen mit Belegschaftsvertretern sämtliche Vorschläge zur Fortführung der Produktion rundweg abgelehnt und lediglich zugesagt, in Gesprächen nach »innovativen Lösungen für die Beschäftigten in Bochum« zu suchen. Dennoch erklärte die IG Metall am Mittwoch, man wolle vorerst nicht zu weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktionen für den Erhalt der Fabrik aufrufen…“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 14.02.2008 http://www.jungewelt.de/2008/02-14/027.php
Aus: LabourNet, 18. Februar 2008
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Nokia in Rumänien: Gewerkschaft sieht Sklaverei
„Der rumänische Gewerkschaftsbund Cartel Alfa hat dem finnischen Handy-Hersteller Nokia vorgeworfen, in seiner neuen Fabrik im rumänischen Jucu die Arbeitszeit über das in Rumänien zulässige Maß hinaus verlängern zu wollen. Dies wäre "eine neue Form der Sklaverei", sagte der Präsident von Cartel Alfa, Bogdan Hossu, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete…“ Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 19.02.2008 http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1290786&sid=79510b98f245a694e3deaaff4fd61957
Kater nach dem Nokia-Karneval
„…Auch Transfergesellschaften oder Qualifizierungsmaßnahmen sind keine hart erkämpften Errungenschaften. Sie gehören zum Standardrepertoire jeder Firmenpleite und Werkschließung. Nokia war ohnehin bereit, über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus Abfindungen und Übergangshilfen zu zahlen. Nur heute dürfen sie sich damit rühmen und gemeinsame Presseerklärungen mit dem Betriebsrat herausgeben. Jede sauerländische Holzfirma, die eine Fabrik dichtmachte, hat ihre entlassenen Beschäftigten weitergebildet und großzügig abgefunden. Es gibt kein Beispiel einer Firma von der Größe Nokias, die sich einem Sozialplan verweigert hätte. Vor allem Politiker sollten Lehren aus der Nokia-Debatte ziehen. Ein eiskalt kalkulierender Konzern lässt sich nicht mit ritualisierten Parolen und Reden voller nationaler Untertöne von seiner Entscheidung abbringen. Auch die Arbeiter müssen künftig gewarnt sein: Wenn Jürgen Rüttgers vor dem Werkstor mit einem Hubschrauber auftaucht, ist es für die Rettung von Arbeitsplätzen viel zu spät.“ Kommentar von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 14.02.2008 http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare/?em_cnt=1287824
Die patriotische Aufwiegelung eines Arbeiterprotests
„Von Entlassung bedrohte Nokianer rufen Landesvater Rüttgers als Schutzherrn gegen Nokia an. Seltsam: der Macht des Kapitals sehen sie sich hilflos ausgesetzt, von der politischen Macht, die Multis als Mehrer des Wachstums schätzt und auf den Standort bittet, erwarten sie Schutz. Man muss schon sehr konsequent davon absehen, dass der kapitalistische Staat selbst die Lohnabhängigen der globalen Konkurrenz aussetzt, um ihn als Schutzherrn der Geschädigten anzurufen. Die Medien sorgen sich um den guten Ruf des Kapitalismus, der ihnen in Gefahr gerät, wenn die Geschädigten des Kapitals sich auch so fühlen, als wären sie bloße Schachfiguren. Oder sie schimpfen gleich wie Stern und Welt: „was soll das Geschrei, so geht Marktwirtschaft“ – Politiker sollen sich nicht mit dem Kapital anlegen, sondern es anlocken durch Sonderangebote!...“ Kommentar vom GegenStandpunkt in der Sendung vom Freies Radio für Stuttgart vom 20.02.2008 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21230
Zanon, Nokia und die Perspektiven
„Der Film über das Treiben der Leute bei Zanon in Argentinien, den ich gerade gesehen habe, hat mich tief beeindruckt! Das Betrifft sowohl ihre „Arbeiterkontrolle ohne Patron“ als auch – und dies vor allem – die ins Auge gefasste Perspektive. Das Zanon-Kollektiv verlangt nämlich Verstaatlichung der Firma und weigert sich zu alternativen Kollektivbesitzern zu werden! Das unterscheidet Zanon von vielen anderen Betrieben, die von den Belegschaften im Verlauf der großen Krise in Argentinien besetzt und in Selbstverwaltung weiter geführt wurden. Und offensichtlich besteht gerade in dieser Perspektive der Konflikt mit der Regierung, die aus Zanon gern einen „Alternativbetrieb“ machen würde. Wie weit von solchen Formen der Praxis und solchen Zielen entfernt ist die Belegschaft bei Nokia in Bochum!...“ Artikel von Robert Schlosser in der Trend onlinezeitung 02/08 http://www.trend.infopartisan.net/trd0208/t300208.html
Aus: LabourNet, 21. Februar 2008
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Offener Brief an die Nokianer
„…Sind die ArbeiterInnen in Deutschland schon so stark domestiziert, dass sie nicht mehr kämpfen und nur noch sagen: "Die da oben, unsere (?) Gewerkschaftsfunktionäre, werden schon alles zu unseren Gunsten richten- und wir warten dann nur noch auf deren ausgehandelten Ergebnisse?" Selbst ein Bettvorleger würde da mehr (Eigen-) Aktivitäten entfalten! (…) Ich erwarte ja nicht, dass ihr die gesamte Bäckerei fordert - bildlich gesprochen. Zumindest sollten wir aber den Kuchen einfordern, statt sich nur mit sozialdemokratischen Krümeln zu begnügen…“ Offener Brief an die Nokianer von Wolfgang Huste, Ver.di Mitglied Bonn/Rhein/Sieg, vom 03.03.2008 http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/whuste.html
Schöne Welt von Nokia - Besuch beim Geschäftspartner in der Sonderwirtschaftszone
Anmerkungen zum Film auf Arte von Reinhold Schramm. Der Film lief schon im Hauptprogramm, wird aber am Freitag, 7. März 2008 um 11.00 Uhr und am 12.03.2008 um 05:00 wiederholt. (pdf) http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/arte.pdf
Aus: LabourNet, 6. März 2008
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NRW fordert von Nokia 60 Millionen - bis Ende März
Die Schließung der Fabrik in Bochum wird für Nokia womöglich ein teures Nachspiel haben. Das Land Nordrhein-Westfalen fordert von dem Unternehmen knapp 60 Millionen Euro. Wenn das Geld Ende des Monats nicht da sei, ziehe man vor Gericht. Artikel auf Spiegel-Online vom 11.03.2008 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,540650,00.html
NRW-Forderung an Nokia kommt zu spät
„Knapp 60 Mio. Euro will Nordrhein-Westfalen vom Handykonzern Nokia wegen nicht erfüllter Subventionszusagen zurückfordern. Doch das Ansinnen steht auf wackeligen Beinen. (…) Der Anspruch auf Rückzahlung der Subventionen für das Nokia-Werk in Bochum zuzüglich Zinsen dürfte verwirkt sein, urteilen Juristen. "Der Anspruch bestand nur ein Jahr lang, nachdem Nokias regelmäßige Rechenschaftsberichte vorgelegen haben", sagte Jan Endler, Verwaltungsrechtler der Kanzlei Linklaters, der FTD. Damit sei die Rückforderung zu einem Großteil politisch motiviert, gestanden auch regierungsnahe Experten ein. Ziel sei es, den Konzern zu Zugeständnissen zu zwingen…“ Artikel von Volker Müller in der Financial Times Deutschland vom 12.03.2008 http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/329818.html
Nokia-Ultimatum: Bloße Effekthascherei
„NRW zeigt Zähne: Das Land fordert von Nokia die gezahlten Subventionen zurück. Eine Posse der besonderen Art: Es ist nur eine nach Öffentlickeit heischende Geste, die auf wackeligen Füßen steht…“ Kommentar von Volker Müller in der Financial Times Deutschland vom 12.03.2008 http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Kommentar%20Nokia%20Ultimatum%20Blo%DFe%20Effekthascherei/329541.html
Nokia's Fördergeld
„Freiwillig will Nokia die vom Land NRW zurückgeforderten Fördergelder kaum rausrücken. Schließlich bröckelt bereits die Bochumer Protestwelle ab und Nokia hofft auf die Rückkehr zur Gewinn und Auslagerungsnormalität (…) Ein derart ausgebuffter Konzern läßt sich doch nicht von den schon einmal bestrittenen Forderungen erschrecken, Fördergeld zurückzuzahlen, nur weil eine vereinbarte Beschäftigtenzahl nicht ganz erreicht wurde. Nokia hat damit ganz im Interesse der nicht Eingestellten gehandelt, weil der Konzern diese jetzt auch gar nicht loswerden muß…“ Kommentar von valter auf Netzwerk-IT vom 12.03.2008 http://www.netzwerkit.de/Members/valter/firmennachrichten/tele/news20080311-004
Nokia-Betriebsrat kritisiert Landesregierung
„Der Kurs des Landes Nordrhein-Westfalen im Streit mit Nokia stößt laut einem Zeitungsbericht beim Bochumer Betriebsrat des Handyherstellers auf herbe Kritik. "Die Forderung des Landes in Höhe von 60 Millionen Euro kommt uns nicht gerade gelegen. Wir verhandeln ja gerade mit Nokia über Ersatz-Jobs und Abfindungen", sagte die Betriebsratsvorsitzende Gisela Achenbach den Westfälischen Nachrichten. "Wenn das Land jetzt Nokia verklagt, kommt für uns da nicht mehr raus. Dann machen die Finnen erst recht zu."..“ Meldung auf Heise-News vom 11.03.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/104894
Aus: LabourNet, 12. März 2008
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Neue Reiche und (viele) neue Arme im Traumland der Nokia, Ford und Co
Die Ideologen und ihre Finanziers frohlocken: 6% Wirtschaftswachstum verzeichnet Rumänien gegenwärtig jährlich. Die Erwerbslosigkeit ist statistisch gesunken und in Städten wie Bukarest herrscht ein Bauboom. Diesseits von Statistik und Propaganda liegt das Leben: Hunderttausende sind raus, weil sie keine Arbeit und kein Auskommen hatten, vor allem auf dem Lande bittere Armut, die es aber auch in den sogenannten armen Stadtteilen gibt. 20 von 100 BürgerInnen Rumäniens leben unterhalb der Armutsgrenze in dem ohnehin von Armut gekennzeichneten Land, nachdem sie speziell in den 90er Jahren einen drastischen Rückgang ihrer Einkommen, die ja nicht hoch waren, hinnehmen mussten. Dafür gibt es im Neumitglied der EU die längsten Arbeitszeiten der EU. Der Artikel "Roumanie : nouveaux riches et nouveaux pauvres" von Victor Lupu am 10. März 2008 beim "Courrier des Balkans" veröffentlicht: http://balkans.courriers.info/article9915.html
Aus: LabourNet, 14. März 2008
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Nokia schließt die Handy-Fabrik in Bochum und entlässt Tausende: Eine patriotische Heul-Orgie besiegelt die Abwicklung
„Der finnische Konzern gibt die Schließung des Mobilfunkwerks in Bochum bekannt. 2300 Angestellte verlieren den Arbeitsplatz, 1000 Leiharbeiter ihren Job, viele weitere Stellen bei Zulieferern sind gefährdet. Nach Siemens-BenQ schließt der zweite Handyhersteller in NRW und der letzte seiner Art in Deutschland, Nokia eröffnet neue Fabriken in Ungarn und Rumänien: Eine ziemlich alltägliche Nachricht aus der Welt der globalisierten Marktwirtschaft! Die Betroffenen sind "entsetzt" und bekommen diesmal viel öffentlichen und sogar politischen Zuspruch: Nokia, heißt es, stehe am Weltmarkt gut da und mache in Bochum Gewinn – und trotzdem schließen sie das Werk. Kein Interesse mehr an der Ausbeutung hiesiger Nokianer trotz bombiger Geschäfte – das ist nicht fair, Heuschrecke! Vor Aufregung über einen geldgierigen, heimatlosen Multi soll keiner mehr bemerken, dass auch dieser Fall proletarischer Verarmung auf die Kappe der ganz normalen kapitalistischen Gewinnmaximierung geht, zu der die ehrenwerten Herren von Nokia ja mit einigem Aufwand nach Deutschland gebeten worden sind…“ Ein Beitrag aus GegenStandpunkt vom 14. März 2008 http://www.gegenstandpunkt.com/gs/08/1/Entlassungen%20bei%20Nokia.html
Aus: LabourNet, 18. März 2008
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Schließung des Nokia-Standorts Bochum bleibt Skandal: Auch ein guter Sozialplan wiegt den Arbeitsplatzverlust nicht auf
„Auf der heutigen Belegschaftsversammlung [25.08.]sind die Beschäftigten des Nokia-Werks in Bochum über die Ergebnisse des ausgehandelten Sozialplans informiert worden. Im Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro werden den Beschäftigten Abfindungen gezahlt und Hilfen zum Transfer in neue Arbeitsplätze finanziert. (…) Der jetzt ausgehandelte Sozialplan regelt die Abfindungshöhe abhängig von der Zeit der Betriebszugehörigkeit, dem Lebensalter sowie dem monatlichen Tarifgehalt plus Zulagen. Vereinbart wurden zudem Sozialzuschläge für schwerbehinderte Menschen und Kinder. Für eine 42-jährige Fachkraft mit 13-jähriger Betriebszugehörigkeit wird es damit beispielsweise einen Abfindungsbetrag in Höhe von rund 83.000 Euro geben. Als Höchstbetrag wurden 220 000 Euro brutto vereinbart. Alle gekündigten Arbeitnehmer haben den Anspruch, nach Ablauf ihrer Kündigungsfrist für maximal zwölf Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die sie bei der Suche nach neuer Arbeit unterstützt. Für die Auszubildenden ist die Fortführung ihrer Ausbildung in einem anderen Betrieb gesichert…“ Pressemitteilung der IG-Metall Bezirk NRW vom
25.04.2008 http://www2.igmetall.de/homepages/bzl-nrw/presse/pm47-08.html
Aus: LabourNet, 28. April 2008
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Politiker geben Nokia-Handys zurück
Kampf um Bochumer Werk NRW-Ministerpräsident Rüttgers steckt nicht auf: Er will die Jobs des Nokia-Werks in Bochum retten. Ein runder Tisch soll Lösungen erarbeiten...
http://www.medien.diagnose-funk.org/033ea29a1209b6106/033ea29a2909edc01.html
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Nokia: Aus Empörung wird Boykott
http://www.wz-newsline.de/?redid=192911
Nokia, Seehofers Boykott und das DDR-Handy
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,529517,00.html
Handy-Boykotte sind verlogen
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/882075.html
SPD-Chef ruft indirekt zu Boykott von Nokia-Handys auf
http://afp.google.com/article/ALeqM5g4Bg7f2zqaJgnlJGhsocG4ksl6mg
SPD-Chef Beck rief zu Nokia-Boykott auf
http://derstandard.at/?id=3189252
Nokia und die Subventionen
http://futurezone.orf.at/business/stories/250907/
2.300 Jobs bei Nokia vor dem Aus
http://tinyurl.com/2e64dc
Handy-Produktion: Nokias knallhart kalkulierte Werksschließung
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/nokias-knallhart-kalkulierte-werksschliessung-262439/
Claus-Peter Tiemann Nokia-Schließung weckt bittere Erinnerungen in Flensburg Motorola legte dort Handywerk Schritt für Schritt still
http://www.pr-inside.com/de/claus-peter-tiemann-nokia-schliessung-weckt-r396680.htm
Keine Subventionen mehr
http://www.medien.diagnose-funk.org/033ea29a1209b6106/033ea29a2c072a901.html
Hiobsbotschaft für das Ruhrgebiet
http://www.welt.de/wams_print/article1575580/Hiobsbotschaft_fr_das_Ruhrgebiet.html
Ende der deutschen Handy-Herstellung
http://www.welt.de/wams_print/article1575581/Ende_der_deutschen_Handy-Herstellung.html
Hinze: "Ich werde kein Nokia-Handy mehr kaufen"
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/emmerich/nachrichten/emmerich/523883
Deutsche wollen kein Nokia-Handy mehr kaufen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530373,00.html
Mehr als die Hälfte der Deutschen will kein Nokia-Handy mehr
http://afp.google.com/article/ALeqM5ibCQBfns335OKPDm732shRzdOKwA
Nokia muss sich bewegen
http://www.welt.de/welt_print/article1583926/Nokia_muss_sich_bewegen.html
Nokia steigert Gewinn um 67 Prozent
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/nokia_gewinn__1.657094.html
Pfiffe und Buhrufe in Bochum für Nokia-Bilanz
http://www.heise.de/newsticker/meldung/102403
Nokia hat offenbar gegen Subventionsauflagen für sein Werk in Bochum verstoßen
http://tinyurl.com/ytzkpm
Nokia-Werk in Bochum steht vor Zerschlagung
http://tinyurl.com/26ytx5
Bochumer Nokia-Werk soll 134 Millionen Euro Betriebsgewinn erzielt haben
http://www.heise.de/newsticker/meldung/102705
Verbraucher und ihre Macht: No Nokia
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/228/155820/
Nokia-Werk in Rumänien nimmt Arbeit auf
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,534587,00.html
Nokia lässt Frist für Rückzahlung der Subventionen verstreichen
http://kurse.focus.de/news?ID_NEWS=72601875
Jeder zweite von Nokia Bochum Entlassene ist arbeitslos
http://www.golem.de/0901/64601.html
Federation Calls for Investigation into Nokia Plant Closure
http://www.yle.fi/news/left/id81339.html
http://freepage.twoday.net/search?q=Nokia
http://freepage.twoday.net/search?q=Heuschrecken
http://freepage.twoday.net/search?q=corporate+welfare
Aus: LabourNet, 17. Januar 2008
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Neues zur Werkschließung vom 21.01.2008
Vieles ist in der Presse zur Schließung des Bochumer Werkes geschrieben worden. Es ist unmöglich, hier alle Artikel, die die Redaktion des LabourNet Germany für lesenwert hält, in der gewohnten Form zu veröffentlichen. Man findet sie auf der Sonderseite zu Nokia. Daher an dieser Stelle nur die Info, dass es morgen zu einer Großkundgebung in Bochum kommen wird. Daran werden auch wir von der Bochumer Redaktion teilnehmen. Morgen wird es also nur einen kurzen Newsletter geben. Alle weiteren Artikel und Hintergrundinfos auf unserer Nokia-Seite
http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/index.html
Aufruf zur Solidaritätskundgebung zum Erhalt des Standortes Nokia in Bochum
„Am: Dienstag, den 22. Januar 2008; Beginn: 13.00 Uhr; Ort: Riemker Markt (Herner Straße 360 – 368) Auf der Solidaritätskundgebung sprechen u.a.: Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin Stadt Bochum; Berthold Huber, 1. Vorsitzender der IG Metall; Gisela Achenbach, BR - Vorsitzende Nokia Bochum; Betroffene Nokianer; Peer Steinbrück, Bundesfinanzminister…“ Siehe dazu das Flugblatt der IG-Metall Bochum http://www2.igmetall.de/homepages/bochum/file_uploads/aufruf22_01.pdf
Homepage der IG-Metall Bochum
Solidaritätserklärungen, Presseerklärungen und aktuelle Informationen finden sich auf der Seite „Aktuelles“ bei der IG-Metall Bochum http://www2.igmetall.de/homepages/bochum/aktuelles.html
Unser Unzitat des Tages aus der Rubrik „Deutsche kauft deutsche Handies“: Wir buchstabieren NOKIA jetzt so: "Nicht Ohne Kampf Ins Ausland!" so der nordrhein-westfälische Bezirksleiter der IG Metall Oliver Burkhard auf der Startseite der IG-Metall.
Aus: LabourNet, 21. Januar 2008
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IG-Metall bläst zum Kampf gegen Nokia
„Zu einem Protestmarsch gegen die Schließung des Nokia-Werks werden am Mittag bis zu 20.000 Demonstranten erwartet. Nachdem das Geheimtreffen zwischen Nokia-Spitze und Gewerkschaft gestern offenbar fruchtlos blieb, kündigt die IG Metall eine "knüppelharte Auseinandersetzung" an. (…) Dabei setzt die Gewerkschaft nach Hubers Worten klare Prioritäten: "Wir kämpfen als erstes um die Arbeitsplätze in Bochum. Wenn es keinen Ausweg mehr gibt, kämpfen wir um einen Sozialtarifvertrag. Dort sind wir dann streikfähig, im Gegensatz zu einem Sozialplan."…“ Artikel bei Spiegel-Online vom 22.01.2008 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530077,00.html
IG-Metall-Chef: Gespräche mit Nokia ohne Ergebnis [Update]
„…[Update: "Die Unternehmensleitung hat die Schließungspläne nochmals dargelegt und nochmals die bis dahin dürftigen und bekannten Argumente vorgetragen", teilte die IG Metall in Düsseldorf nach den Gesprächen mit.Die IG Metall und der Betriebsrat hätten bei den Gesprächen in Finnland bekräftigt, alle Möglichkeiten für den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze in Bochum ausschöpfen zu wollen. "Wir sehen das Gespräch als Auftakt zu einer Reihe weiterer Gespräche", sagte die Bochumer IG-Metall-Bevollmächtigte Ulrike Kleinebrahm. Betriebsrat und IG Metall hätten begonnen, ein alternatives Standortentwicklungskonzept zu erarbeiten. "Wir erwarten jetzt insbesondere von der Politik, dass auch sie weiterhin ihren Einfluss auf Nokia geltend macht", sagte Kleinebrahm.]…“ Meldung bei Heise-Online vom 22.01.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/102171
Peer Steinbrück redet - Oskar Lafontaine demonstriert
„Keine Frage: Morgen wird solidarisch mit den von Entlassung bedrohten KollegInnen von Nokia demonstriert. Ihr drohendes Schicksal ist zu bitter, als dass es daran einen Zweifel geben darf. Natürlich ist es eine Härte, mit wem da demonstriert werden muss. Ekelig wird es, wenn auch die Nazis Morgen gegen die Finnen marschieren. Aber auch der Uni-Rektor, Kirchen-Menschen, SPDCDUFDPGRÜNEN-PolitikerInnen und viele andere ProtagonistInnen des Neoliberalismus demonstrieren morgen gegen die von ihnen selbst propagierte Politik. Eigentlich gehorcht Nokia nur den von ihnen hochgehaltenen Gesetzen des Shareholder-Kapitalismus…“ Kommentar unserer KollegInnen der Redaktion Bo-Alternativ zur Nokia-Demonstration vom 21.01.2008 http://www.bo-alternativ.de/2008/01/21/peer-steinbrueck-redet-oskar-lafontaine-demonstriert/
Subventionsdebatte am Bsp. Nokia – erst…
Viele Töpfe, wenig Skrupel
„Die Schließung des Bochumer Nokia-Werks hat eine heftige Debatte über den Sinn öffentlicher Zuschüsse ausgelöst. Die EU möchte jetzt mehr Transparenz in das Förderdickicht bringen. Mit einer veränderten Verordnung soll ein „Subventionsshopping“ von Firmen in Zukunft verhindert werden…“ Artikel von Michael Scheerer im Handelsblatt vom 18.01.2008 http://www.handelsblatt.com/News/Politik/International/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1379078/default.aspx/viele-toepfe%2c-wenig-skrupel.html
Nokia-Pläne: Heute großer Protesttag in Bochum. Umkehr in der Subventionspolitik / Weitere Debatten um Subventionen
„Als 1988 Nokia nach Bochum kam, galten die Finnen als Hoffnungsträger. Der geplante Abgang heizt die Debatte um Subventionspolitik an…“ Artikel von Manfred Wieczorek im ND vom 22.01.2008 http://www.neues-deutschland.de/artikel/122720.html
Nokia-Pläne entfachen Debatte um Subventionen
„Während erste Mitarbeiter nach dem angekündigten Aus für das Bochumer Nokia-Werk die Kündigungen erhalten haben, hat EU-Industriekommissar Günter Verheugen die staatliche Subventionspolitik insgesamt infrage gestellt. Nokia gebe dafür den Anlass, sagte Verheugen in der "Welt am Sonntag". Es habe "keinen Sinn, dass der Staat Subventionen zahlt, um Unternehmen anzulocken". Stattdessen sollte das Geld in Bildung, Ausbildung und in den Aufbau einer exzellenten Infrastruktur gesteckt werden…“ Artikel in Die Welt vom 21. Januar 2008 http://www.welt.de/welt_print/article1575729/Nokia-Plne_entfachen_Debatte_um_Subventionen.html
»Wir brauchen Investitionskontrollen«. Auf Politiker zu setzen, war schon bei BenQ trügerische Hoffnung
Interview von Claudia Wangerin mit Michael Gerber, er war Betriebsrat im ehemaligen Siemens-Handywerk BenQ im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort, in junge Welt vom 22.01.2008 http://www.jungewelt.de/2008/01-22/058.php
Aus dem Text: „… Wir brauchen qualifizierte Investitionskontrollen durch die Belegschaften der Großkonzerne und ihre Gewerkschaften. Nur so läßt sich die Logik des Kapitalismus durchbrechen, nach Maximalprofit und niedrigen Arbeitskosten zu streben. Die Forderung nach solchen Investitionskontrollen halte ich momentan für das A und O. Im Rahmen dieser Diskussion stellt sich auch immer mehr die Eigentumsfrage. Es drängt sich geradezu auf, daß man der erpresserischen Haltung und der Willkür der Konzerne nur begegnen kann, indem man sie in Gemeineigentum überführt…“
Krokodilstränen helfen nicht! Kapital muss unter Kontrolle!
„…Bei der Verlagerung geht es nicht um unternehmerisches Handeln, nicht um Innovation oder Regionalentwicklung. Es geht darum, Kapitalrendite von über 30 Prozent noch weiter zu steigern. Es geht um die ganz normale Unersättlichkeit, für die 5 Milliarden Euro Jahresgewinn noch zu wenig sind….“ Sonderseite bei attac http://www.attac.de/nokia/
Aus: LabourNet, 22. Januar 2008
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Bochum: Tag der Nokia Solidarität
„An der heutigen Solidaritätsdemonstration in Bochum Riemke nahmen gut 15000 Menschen teil, sie war damit als rasche Antwort der IG - Metall auf den im Unternehmen und in der Region als Skandal und absolute Zumutung empfundene Absicht, das Werk bis zum Sommer zu schließen, zielführend und somit auch ein erster Erfolg. Die Demo brachte die Solidarität der Region und darüber hinaus deutlich zum Ausdruck. Gleichzeitig war diese Demonstration durch tiefe Widersprüche gekennzeichnet. Sie konnte nicht eindeutig zum Ausdruck bringen, was jetzt notwendig ist: das unzweideutige Ziel der Erhaltung aller Arbeitsplätze im Werk. Damit verbunden die Herausarbeitung eines Weges zu diesem Ziel, der nach Lage der Dinge nur in der Aufnahme eines harten Arbeitskampfes in Werk bestehen kann. Kern dieses Arbeitskampfes wiederum muß die Niederlegung der Arbeit und die Unterbindung der Produktion sein…“ Kommentar von Karl-Ludwig Ostermann auf der Seite Scharf-Links vom 22.01.2008 http://scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=418&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=2725bfbdf1
Beeindruckende Solidarität mit den Nokia-Beschäftigten
„Mit einer eindrucksvollen Demonstration hat heute die IG Metall unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage ist, Menschen gegen die geplante Schließung des Bochumer Nokia-Werkes zu mobilisieren. Mehr als 15.000 DemonstrantInnen versammelten sich heute in Riemke. Nicht gekommen war Bundesfinanzminister Steinbrück. Offensichtlich war ihm zu Ohren gekommen, dass er mit einem Pfeifkonzert rechnen musste. Dies hätte dann nicht die Fernsehbilder gegeben, die sich die SPD fünf Tage vor zwei wichtigen Landtagswahlen wünscht. Sein Ersatz, CDU-Staatssekretär Hartmut Schauerte aus dem Bundeswirtschaftsministerium, hielt eine äußerst nationalistische Rede. Es ging ihm deutlich nur um “deutsche” Arbeitsplätze. Auch andere RednerInnen griffen “die Finnen” an oder beklagten “Korruption in Rumänien”. Gleichzeitig stand das Wort Solidarität im Mittelpunkt aller Reden. Die finnischen Gewerkschaften solidarisieren sich z.B. mit dem Kampf der Beschäftigten bei Nokia in Bochum. Auf Tausenden Flugblättern und Transparenten von unterschiedlichen Gruppen wurde darauf hingewiesen, dass die Betriebsschließung zwar eine riesige Schweinerei sei, aber in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem halt zur Normalität gehört. Solche gesellschaftskritischen Töne waren von der Bühne nicht zu hören. Hier war der Tenor, dass es um eine bösartige Entscheidung eines einzelnen Unternehmens geht. Es gab auch nicht den geringsten Hinweis, wie der Arbeitskampf nun aussehen wird oder wie sich Solidarität in den nächsten Tagen und Wochen weiter zeigen soll. Viele Menschen haben aber bewiesen, dass sie bereit sind, sich solidarisch für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Nokia einzusetzen. Ob dieser Schwung tatsächlich genutzt werden kann, um die Verantwortlichen zu beeindrucken, bleibt abzuwarten.“ Kommentar unserer KollegInnen von Bo-Alternativ vom 22.01.2008. Auf der Seite auch ein Link zu Bildern von der Demo http://www.bo-alternativ.de/2008/01/22/beeindruckende-solidaritaet-mit-den-nokia-beschaeftigten/
Unzitat der Woche
„Nokia ist schon von Finnland nach Deutschland gezogen, um Gewinn zu machen. Jetzt haben sie sich entschieden, von Deutschland nach Rumänien zu ziehen, um einen noch größeren Gewinn zu machen. Und wer weiß - vielleicht werden sie in einigen Jahren wieder woandershin ziehen! Das ist die Marktwirtschaft, wie sie die EU uns so ans Herz gelegt hat.“ Bürgermeister von Jucu, Ioan Dorel Pojar, im Interview mit Norbert Mappes-Niediek in der NRZ vom 18.01.2008 http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/2008/1/18/news-17184351/detail.html
Corporate Welfare: Von Subventionen und Turbo-Subventionen
„Durch die Standortverlagerung von Nokia sind die fast vergessenen Subventionen erneut ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Das Unternehmen hatte Steuergelder in erheblicher Höhe kassiert, nur um sich nach Ablauf aller Verpflichtungen auf globalisiert zu verabschieden. Bei vielen anderen Unternehmen, wie etwa Samsung, lief das in den letzten Jahren kaum anders…“ Artikel von Peter Mühlbauer in telepolis vom 23.01.2008 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27124/1.html
Aus: LabourNet, 23. Januar 2008
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Nokia-Village: Wanderkonzerne und Arbeitsnomaden
„Bereits im Dezember stand der Entschluss der Konzernzentrale in Helsinki fest: Dem Aus für den Handy-Standort Bochum folgt die Verlagerung der Produktion in einen nagelneuen Industriepark im rumänischen Cluj. Die Bagger zur Erschließung dieses Terrains, auf dem früher das Vieh der Bauern aus einem kleinen Dorf weidete, haben ganze Arbeit geleistet. Seit Wochen laufen in den schnell erbauten Hallen erste Produktionstests - am 11. Februar startet die Fertigung…“ Artikel von Rudolf Hickel in Freitag vom 25.01.2008 http://www.freitag.de/2008/04/08040101.php
Nokia und das Schauspiel: "Ach, wie unanständig!"
Die Belegschaft wird fürsorglich belagert, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Artikel von Angela Klein in einer Vorabveröffentlichung aus der Sozialistische Zeitung (SoZ) vom Februar 08, verlinkt bei Scharf-Links http://scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=429&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=7f04820745
“No Nokia - Mit uns nicht!”
Die IG Metall NRW hat im Internet eine neue Aktionsplattform eingerichtet: “No Nokia - Mit uns nicht!” Dort finden sich aktuelle Nachrichten zum Kampf gegen die geplante Schließung von Nokia in Bochum. Ebenfalls können hier Solidaritätserklärungen an den Betriebsrat verschickt und Diskussionsforen genutzt werden. Außerdem gibt es Bildergalerien und “Solidaritäts-Klingeltöne” zum Herunterladen aufs Handy. Siehe dazu die Seite der IG-Metall NRW http://www.igmetall-nokia.de/
Aus: LabourNet, 24. Januar 2008
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Email-Adresse für Solidaritätserklärungen
Auf der Sonderseite der IG-Metall gibt es eine Mailadresse, die offenbar zuständig ist für die Entgegennahme von Solidaritätserklärungen: elin.dera@igmetall.de
Nokia-Mitarbeiter in Bochum: "Wir halten am Standort fest"
„(…) Ihre Forderung nach Erhalt des Werkes wollen die Beschäftigten am 10. Februar mit einer Menschenkette um die Nokia-Fabrik bekräftigen. Bereits am kommenden Dienstag will der Bochumer Betriebsrat außerdem in Brüssel mit den finnischen Nokia-Kollegen über ein gemeinsames Vorgehen beraten. "In Finnland herrscht die gleiche Angst vor einer Schließung, weil die Kostenstruktur ganz ähnlich ist wie in Bochum", sagte Achenbach. Auf Streiks wollen die Nokia-Beschäftigen zunächst weiter verzichten. Nokia solle wissen, dass das Unternehmen in Deutschland verlässliche Mitarbeiter habe, sagte die Gewerkschafterin…“ Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 28.01.2008 http://www.sueddeutsche.de/,ra3l2/wirtschaft/artikel/65/154663/
Aus: LabourNet, 28. Januar 2008
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Gewerkschaften planen europaweite Aktion gegen Nokia
„Der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) hat europaweite Aktionen gegen Nokia wegen der geplanten Werksschließung in Bochum angekündigt. Am morgigen Mittwoch würden in Brüssel alle Gewerkschaften zusammenkommen, die Mitglieder in Nokia-Betrieben in Europa haben, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten, sagte EMB-Generalsekretär Peter Scherrer im Deutschlandradio. Europaweite Streiks seien zwar schwer zu organisieren, aber es werde über punktuelle Streiks gesprochen. Erreicht werden solle, dass Nokia die Schließung des Bochumer Werkes aussetzt und intensiv über Alternativen nachgedacht wird. "Das hätte bei einer guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung schon viel früher kommen müssen", sagte Scherrer…“ Meldung bei Heise-Online vom 29.01.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/102597
Elend ist relativ... Zeitarbeiter bei Nokia Bochum, Sommer 2006
„Nokia produziert seit 1989 Mobiltelefone in Bochum, es werden täglich
100.000 bis 150.000 Handies montiert und in die ganze Welt geliefert. Es sind noch 2500 Leute festeingestellt, vor vier oder fünf Jahren waren es noch über 3.000. Unter anderem wurde die Fernseherproduktion eingestellt und die Lagerarbeiten und die Teilebelieferung der Linien vor drei Jahren an die Firma Exel ausgelagert. Hinzu kommen andere Fremd- und Zeitarbeitsfirmen (Adecco, Randstad, W.I.R, Allbecon, Persona)…“ Artikel zur Zeitarbeit bei Nokia Bochum im Sommer 2006, veröffentlicht auf der Seite der Wildcat http://www.wildcat-www.de/aktuell/a055_nokia.htm
Aus: LabourNet, 29. Januar 2008
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Nokia: Die Subventionsnomaden
„Kaum gibts keine Subventionen mehr, verlässt der Handykonzern das deutsche Ruhrgebiet und schaut, wo er neue Fördermittel einstreichen kann. Zu verantworten hat dies vor allem die Politik…“ Artikel von Rudolf Hickel in der WoZ vom 31.1.08 http://www.woz.ch/artikel/2008/nr05/wirtschaft/15895.html
Aus: LabourNet, 5. Februar 2008
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DGB: Kommt zur Menschenkette um das Nokia Werk
„Der DGB ruft dazu auf sich am Sonntag am Familienaktionstag und der Menschenkette um das Nokia Werk zu beteiligen. (…) Der Familienaktionstag findet statt, am Sonntag, den 10. Februar 2008. Ab 14.00 Uhr beginnt das Familienfest mit einem Bühnen- und Kinderprogramm an der Meesmannstr. 103,
44807 Bochum. Ab ca. 16.30 Uhr beginnt die Bildung der Menschenkette, mit der das gesamte Nokia-Werk umringt wird. Ab ca. 17.00 Uhr werden die Beteiligten mit Fackeln und Lichtstäben den Ring um Nokia schließen…“ Pressemitteilung des DGB-Ruhr-Mark vom 07.02.2008 http://www.region-ruhr-mark.dgb.de/presse/PM_20080207/
Im Bochumer Nokia-Werk bald "Schluss mit der Ruhe"
„Im Streit um die geplante Schließung des Bochumer Nokia-Werks droht der Betriebsrat mit Arbeitskämpfen für den Fall, dass eine Entscheidung gegen den Standort fällt. Die Angestellten könnten "mit der Kündigung vor der Brust" nicht weiter arbeiten…“ Artikel in der FTD vom 07.02.2008 http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/:Im%20Bochumer%20Nokia%20Werk%20Schluss%20Ruhe/313889.html
Neue Gewinnchancen, soziale Not, politische Heuchelei. Nokia und die „Heilige Johanna der Schlachthöfe"
Artikel von Rudolf Hickel in der Neuen Rheinische Zeitung, Online-Flyer vom 07. Februar 2008 http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=12043
Aus dem Text: „…Das Elend der direkt und indirekt bei Nokia in Bochum Entlassenen beginnt mit der im EU-Binnenmarkt gewollten grenzenlosen Konkurrenz der Konzerne um Produktionsstandorte. Auch Ministerpräsident Rüttgers muss wissen, dass mit dem EU-Binnenmarkt eine aggressive Kapitalwanderschaft ausgelöst worden ist. Die Politik wiederum hat versucht, durch öffentliche Subventionen Einfluss auf die Wahl der Standorte zu nehmen. Auf der Basis des freien Binnenmarkts veranstalten die Regionen zusammen mit den Nationalstaaten eine nachteilige Subventionskonkurrenz. In Bochum waren es dem Bund und dem Land NRW über 80 Mio. € wert, Nokia an den Standort Bochum zu binden. Wer fragt eigentlich danach, inwieweit wegen dieser Fördergelder Arbeitsplätze in Finnland oder an anderen Nokiastandorten demontiert worden sind? Dabei kommt Nokia eine zeitliche Begrenzung der Zusage, Arbeitsplätze nicht abzubauen, auf fünf Jahre zugute – extra für Nokia von 10 Jahren heruntergekürzt. Jetzt erst erfährt die Öffentlichkeit, dass offensichtlich die Auflagen nicht einmal durch die zuständigen Behörden kontrolliert worden sind. Plötzlich stellt man fest, dass 300 Arbeitsplätze weniger geschaffen wurden, als im Vertrag vereinbart. Nun werden Subventionen zurück verlangt…“
Aus: LabourNet, 8. Februar 2008
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6000 demonstrieren gegen Nokia-Werksschließung
„Rund 6000 Menschen haben am Sonntag eine Menschenkette um das Bochumer Nokia-Werk gebildet, um gegen das geplante Aus für die Handyproduktion zu demonstrieren. Sie entzündeten zwei Tage vor einem Treffen von IG Metall- und Betriebsratsvertretern mit der Nokia-Geschäftsleitung in Finnland symbolisch Fackeln. "Wir hoffen, denen in Helsinki geht ein Licht an", sagte die Bochumer IG Metall-Bevollmächtigte Ulrike Kleinebrahm…“ Meldung auf Heise-News vom 10.02.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/103258
"Wenn wir untergehen, dann schreiend"
Aufruhr in Bochum: Rund 6000 Menschen haben gegen die geplante Schließung des Nokia-Werkes protestiert. Noch haben sie einen Rest Hoffnung, den Standort retten zu können. Artikel auf Spiegel-Online vom 10.02.2008 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,534345,00.html
Aus: LabourNet, 11. Februar 2008
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Druckpotential ungenutzt
„Der Kampf um den Erhalt des Bochumer Nokia-Werks ist offenbar beendet, bevor er richtig begonnen hat. Am Dienstag hatte die Konzernspitze bei einem Treffen mit Belegschaftsvertretern sämtliche Vorschläge zur Fortführung der Produktion rundweg abgelehnt und lediglich zugesagt, in Gesprächen nach »innovativen Lösungen für die Beschäftigten in Bochum« zu suchen. Dennoch erklärte die IG Metall am Mittwoch, man wolle vorerst nicht zu weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktionen für den Erhalt der Fabrik aufrufen…“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 14.02.2008 http://www.jungewelt.de/2008/02-14/027.php
Aus: LabourNet, 18. Februar 2008
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Nokia in Rumänien: Gewerkschaft sieht Sklaverei
„Der rumänische Gewerkschaftsbund Cartel Alfa hat dem finnischen Handy-Hersteller Nokia vorgeworfen, in seiner neuen Fabrik im rumänischen Jucu die Arbeitszeit über das in Rumänien zulässige Maß hinaus verlängern zu wollen. Dies wäre "eine neue Form der Sklaverei", sagte der Präsident von Cartel Alfa, Bogdan Hossu, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete…“ Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 19.02.2008 http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1290786&sid=79510b98f245a694e3deaaff4fd61957
Kater nach dem Nokia-Karneval
„…Auch Transfergesellschaften oder Qualifizierungsmaßnahmen sind keine hart erkämpften Errungenschaften. Sie gehören zum Standardrepertoire jeder Firmenpleite und Werkschließung. Nokia war ohnehin bereit, über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus Abfindungen und Übergangshilfen zu zahlen. Nur heute dürfen sie sich damit rühmen und gemeinsame Presseerklärungen mit dem Betriebsrat herausgeben. Jede sauerländische Holzfirma, die eine Fabrik dichtmachte, hat ihre entlassenen Beschäftigten weitergebildet und großzügig abgefunden. Es gibt kein Beispiel einer Firma von der Größe Nokias, die sich einem Sozialplan verweigert hätte. Vor allem Politiker sollten Lehren aus der Nokia-Debatte ziehen. Ein eiskalt kalkulierender Konzern lässt sich nicht mit ritualisierten Parolen und Reden voller nationaler Untertöne von seiner Entscheidung abbringen. Auch die Arbeiter müssen künftig gewarnt sein: Wenn Jürgen Rüttgers vor dem Werkstor mit einem Hubschrauber auftaucht, ist es für die Rettung von Arbeitsplätzen viel zu spät.“ Kommentar von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 14.02.2008 http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare/?em_cnt=1287824
Die patriotische Aufwiegelung eines Arbeiterprotests
„Von Entlassung bedrohte Nokianer rufen Landesvater Rüttgers als Schutzherrn gegen Nokia an. Seltsam: der Macht des Kapitals sehen sie sich hilflos ausgesetzt, von der politischen Macht, die Multis als Mehrer des Wachstums schätzt und auf den Standort bittet, erwarten sie Schutz. Man muss schon sehr konsequent davon absehen, dass der kapitalistische Staat selbst die Lohnabhängigen der globalen Konkurrenz aussetzt, um ihn als Schutzherrn der Geschädigten anzurufen. Die Medien sorgen sich um den guten Ruf des Kapitalismus, der ihnen in Gefahr gerät, wenn die Geschädigten des Kapitals sich auch so fühlen, als wären sie bloße Schachfiguren. Oder sie schimpfen gleich wie Stern und Welt: „was soll das Geschrei, so geht Marktwirtschaft“ – Politiker sollen sich nicht mit dem Kapital anlegen, sondern es anlocken durch Sonderangebote!...“ Kommentar vom GegenStandpunkt in der Sendung vom Freies Radio für Stuttgart vom 20.02.2008 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21230
Zanon, Nokia und die Perspektiven
„Der Film über das Treiben der Leute bei Zanon in Argentinien, den ich gerade gesehen habe, hat mich tief beeindruckt! Das Betrifft sowohl ihre „Arbeiterkontrolle ohne Patron“ als auch – und dies vor allem – die ins Auge gefasste Perspektive. Das Zanon-Kollektiv verlangt nämlich Verstaatlichung der Firma und weigert sich zu alternativen Kollektivbesitzern zu werden! Das unterscheidet Zanon von vielen anderen Betrieben, die von den Belegschaften im Verlauf der großen Krise in Argentinien besetzt und in Selbstverwaltung weiter geführt wurden. Und offensichtlich besteht gerade in dieser Perspektive der Konflikt mit der Regierung, die aus Zanon gern einen „Alternativbetrieb“ machen würde. Wie weit von solchen Formen der Praxis und solchen Zielen entfernt ist die Belegschaft bei Nokia in Bochum!...“ Artikel von Robert Schlosser in der Trend onlinezeitung 02/08 http://www.trend.infopartisan.net/trd0208/t300208.html
Aus: LabourNet, 21. Februar 2008
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Offener Brief an die Nokianer
„…Sind die ArbeiterInnen in Deutschland schon so stark domestiziert, dass sie nicht mehr kämpfen und nur noch sagen: "Die da oben, unsere (?) Gewerkschaftsfunktionäre, werden schon alles zu unseren Gunsten richten- und wir warten dann nur noch auf deren ausgehandelten Ergebnisse?" Selbst ein Bettvorleger würde da mehr (Eigen-) Aktivitäten entfalten! (…) Ich erwarte ja nicht, dass ihr die gesamte Bäckerei fordert - bildlich gesprochen. Zumindest sollten wir aber den Kuchen einfordern, statt sich nur mit sozialdemokratischen Krümeln zu begnügen…“ Offener Brief an die Nokianer von Wolfgang Huste, Ver.di Mitglied Bonn/Rhein/Sieg, vom 03.03.2008 http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/whuste.html
Schöne Welt von Nokia - Besuch beim Geschäftspartner in der Sonderwirtschaftszone
Anmerkungen zum Film auf Arte von Reinhold Schramm. Der Film lief schon im Hauptprogramm, wird aber am Freitag, 7. März 2008 um 11.00 Uhr und am 12.03.2008 um 05:00 wiederholt. (pdf) http://www.labournet.de/branchen/medien-it/nokia/arte.pdf
Aus: LabourNet, 6. März 2008
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NRW fordert von Nokia 60 Millionen - bis Ende März
Die Schließung der Fabrik in Bochum wird für Nokia womöglich ein teures Nachspiel haben. Das Land Nordrhein-Westfalen fordert von dem Unternehmen knapp 60 Millionen Euro. Wenn das Geld Ende des Monats nicht da sei, ziehe man vor Gericht. Artikel auf Spiegel-Online vom 11.03.2008 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,540650,00.html
NRW-Forderung an Nokia kommt zu spät
„Knapp 60 Mio. Euro will Nordrhein-Westfalen vom Handykonzern Nokia wegen nicht erfüllter Subventionszusagen zurückfordern. Doch das Ansinnen steht auf wackeligen Beinen. (…) Der Anspruch auf Rückzahlung der Subventionen für das Nokia-Werk in Bochum zuzüglich Zinsen dürfte verwirkt sein, urteilen Juristen. "Der Anspruch bestand nur ein Jahr lang, nachdem Nokias regelmäßige Rechenschaftsberichte vorgelegen haben", sagte Jan Endler, Verwaltungsrechtler der Kanzlei Linklaters, der FTD. Damit sei die Rückforderung zu einem Großteil politisch motiviert, gestanden auch regierungsnahe Experten ein. Ziel sei es, den Konzern zu Zugeständnissen zu zwingen…“ Artikel von Volker Müller in der Financial Times Deutschland vom 12.03.2008 http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/329818.html
Nokia-Ultimatum: Bloße Effekthascherei
„NRW zeigt Zähne: Das Land fordert von Nokia die gezahlten Subventionen zurück. Eine Posse der besonderen Art: Es ist nur eine nach Öffentlickeit heischende Geste, die auf wackeligen Füßen steht…“ Kommentar von Volker Müller in der Financial Times Deutschland vom 12.03.2008 http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Kommentar%20Nokia%20Ultimatum%20Blo%DFe%20Effekthascherei/329541.html
Nokia's Fördergeld
„Freiwillig will Nokia die vom Land NRW zurückgeforderten Fördergelder kaum rausrücken. Schließlich bröckelt bereits die Bochumer Protestwelle ab und Nokia hofft auf die Rückkehr zur Gewinn und Auslagerungsnormalität (…) Ein derart ausgebuffter Konzern läßt sich doch nicht von den schon einmal bestrittenen Forderungen erschrecken, Fördergeld zurückzuzahlen, nur weil eine vereinbarte Beschäftigtenzahl nicht ganz erreicht wurde. Nokia hat damit ganz im Interesse der nicht Eingestellten gehandelt, weil der Konzern diese jetzt auch gar nicht loswerden muß…“ Kommentar von valter auf Netzwerk-IT vom 12.03.2008 http://www.netzwerkit.de/Members/valter/firmennachrichten/tele/news20080311-004
Nokia-Betriebsrat kritisiert Landesregierung
„Der Kurs des Landes Nordrhein-Westfalen im Streit mit Nokia stößt laut einem Zeitungsbericht beim Bochumer Betriebsrat des Handyherstellers auf herbe Kritik. "Die Forderung des Landes in Höhe von 60 Millionen Euro kommt uns nicht gerade gelegen. Wir verhandeln ja gerade mit Nokia über Ersatz-Jobs und Abfindungen", sagte die Betriebsratsvorsitzende Gisela Achenbach den Westfälischen Nachrichten. "Wenn das Land jetzt Nokia verklagt, kommt für uns da nicht mehr raus. Dann machen die Finnen erst recht zu."..“ Meldung auf Heise-News vom 11.03.2008 http://www.heise.de/newsticker/meldung/104894
Aus: LabourNet, 12. März 2008
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Neue Reiche und (viele) neue Arme im Traumland der Nokia, Ford und Co
Die Ideologen und ihre Finanziers frohlocken: 6% Wirtschaftswachstum verzeichnet Rumänien gegenwärtig jährlich. Die Erwerbslosigkeit ist statistisch gesunken und in Städten wie Bukarest herrscht ein Bauboom. Diesseits von Statistik und Propaganda liegt das Leben: Hunderttausende sind raus, weil sie keine Arbeit und kein Auskommen hatten, vor allem auf dem Lande bittere Armut, die es aber auch in den sogenannten armen Stadtteilen gibt. 20 von 100 BürgerInnen Rumäniens leben unterhalb der Armutsgrenze in dem ohnehin von Armut gekennzeichneten Land, nachdem sie speziell in den 90er Jahren einen drastischen Rückgang ihrer Einkommen, die ja nicht hoch waren, hinnehmen mussten. Dafür gibt es im Neumitglied der EU die längsten Arbeitszeiten der EU. Der Artikel "Roumanie : nouveaux riches et nouveaux pauvres" von Victor Lupu am 10. März 2008 beim "Courrier des Balkans" veröffentlicht: http://balkans.courriers.info/article9915.html
Aus: LabourNet, 14. März 2008
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Nokia schließt die Handy-Fabrik in Bochum und entlässt Tausende: Eine patriotische Heul-Orgie besiegelt die Abwicklung
„Der finnische Konzern gibt die Schließung des Mobilfunkwerks in Bochum bekannt. 2300 Angestellte verlieren den Arbeitsplatz, 1000 Leiharbeiter ihren Job, viele weitere Stellen bei Zulieferern sind gefährdet. Nach Siemens-BenQ schließt der zweite Handyhersteller in NRW und der letzte seiner Art in Deutschland, Nokia eröffnet neue Fabriken in Ungarn und Rumänien: Eine ziemlich alltägliche Nachricht aus der Welt der globalisierten Marktwirtschaft! Die Betroffenen sind "entsetzt" und bekommen diesmal viel öffentlichen und sogar politischen Zuspruch: Nokia, heißt es, stehe am Weltmarkt gut da und mache in Bochum Gewinn – und trotzdem schließen sie das Werk. Kein Interesse mehr an der Ausbeutung hiesiger Nokianer trotz bombiger Geschäfte – das ist nicht fair, Heuschrecke! Vor Aufregung über einen geldgierigen, heimatlosen Multi soll keiner mehr bemerken, dass auch dieser Fall proletarischer Verarmung auf die Kappe der ganz normalen kapitalistischen Gewinnmaximierung geht, zu der die ehrenwerten Herren von Nokia ja mit einigem Aufwand nach Deutschland gebeten worden sind…“ Ein Beitrag aus GegenStandpunkt vom 14. März 2008 http://www.gegenstandpunkt.com/gs/08/1/Entlassungen%20bei%20Nokia.html
Aus: LabourNet, 18. März 2008
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Schließung des Nokia-Standorts Bochum bleibt Skandal: Auch ein guter Sozialplan wiegt den Arbeitsplatzverlust nicht auf
„Auf der heutigen Belegschaftsversammlung [25.08.]sind die Beschäftigten des Nokia-Werks in Bochum über die Ergebnisse des ausgehandelten Sozialplans informiert worden. Im Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro werden den Beschäftigten Abfindungen gezahlt und Hilfen zum Transfer in neue Arbeitsplätze finanziert. (…) Der jetzt ausgehandelte Sozialplan regelt die Abfindungshöhe abhängig von der Zeit der Betriebszugehörigkeit, dem Lebensalter sowie dem monatlichen Tarifgehalt plus Zulagen. Vereinbart wurden zudem Sozialzuschläge für schwerbehinderte Menschen und Kinder. Für eine 42-jährige Fachkraft mit 13-jähriger Betriebszugehörigkeit wird es damit beispielsweise einen Abfindungsbetrag in Höhe von rund 83.000 Euro geben. Als Höchstbetrag wurden 220 000 Euro brutto vereinbart. Alle gekündigten Arbeitnehmer haben den Anspruch, nach Ablauf ihrer Kündigungsfrist für maximal zwölf Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die sie bei der Suche nach neuer Arbeit unterstützt. Für die Auszubildenden ist die Fortführung ihrer Ausbildung in einem anderen Betrieb gesichert…“ Pressemitteilung der IG-Metall Bezirk NRW vom
25.04.2008 http://www2.igmetall.de/homepages/bzl-nrw/presse/pm47-08.html
Aus: LabourNet, 28. April 2008
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Politiker geben Nokia-Handys zurück
Kampf um Bochumer Werk NRW-Ministerpräsident Rüttgers steckt nicht auf: Er will die Jobs des Nokia-Werks in Bochum retten. Ein runder Tisch soll Lösungen erarbeiten...
http://www.medien.diagnose-funk.org/033ea29a1209b6106/033ea29a2909edc01.html
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Nokia: Aus Empörung wird Boykott
http://www.wz-newsline.de/?redid=192911
Nokia, Seehofers Boykott und das DDR-Handy
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,529517,00.html
Handy-Boykotte sind verlogen
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/882075.html
SPD-Chef ruft indirekt zu Boykott von Nokia-Handys auf
http://afp.google.com/article/ALeqM5g4Bg7f2zqaJgnlJGhsocG4ksl6mg
SPD-Chef Beck rief zu Nokia-Boykott auf
http://derstandard.at/?id=3189252
Nokia und die Subventionen
http://futurezone.orf.at/business/stories/250907/
2.300 Jobs bei Nokia vor dem Aus
http://tinyurl.com/2e64dc
Handy-Produktion: Nokias knallhart kalkulierte Werksschließung
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/nokias-knallhart-kalkulierte-werksschliessung-262439/
Claus-Peter Tiemann Nokia-Schließung weckt bittere Erinnerungen in Flensburg Motorola legte dort Handywerk Schritt für Schritt still
http://www.pr-inside.com/de/claus-peter-tiemann-nokia-schliessung-weckt-r396680.htm
Keine Subventionen mehr
http://www.medien.diagnose-funk.org/033ea29a1209b6106/033ea29a2c072a901.html
Hiobsbotschaft für das Ruhrgebiet
http://www.welt.de/wams_print/article1575580/Hiobsbotschaft_fr_das_Ruhrgebiet.html
Ende der deutschen Handy-Herstellung
http://www.welt.de/wams_print/article1575581/Ende_der_deutschen_Handy-Herstellung.html
Hinze: "Ich werde kein Nokia-Handy mehr kaufen"
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/emmerich/nachrichten/emmerich/523883
Deutsche wollen kein Nokia-Handy mehr kaufen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530373,00.html
Mehr als die Hälfte der Deutschen will kein Nokia-Handy mehr
http://afp.google.com/article/ALeqM5ibCQBfns335OKPDm732shRzdOKwA
Nokia muss sich bewegen
http://www.welt.de/welt_print/article1583926/Nokia_muss_sich_bewegen.html
Nokia steigert Gewinn um 67 Prozent
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/nokia_gewinn__1.657094.html
Pfiffe und Buhrufe in Bochum für Nokia-Bilanz
http://www.heise.de/newsticker/meldung/102403
Nokia hat offenbar gegen Subventionsauflagen für sein Werk in Bochum verstoßen
http://tinyurl.com/ytzkpm
Nokia-Werk in Bochum steht vor Zerschlagung
http://tinyurl.com/26ytx5
Bochumer Nokia-Werk soll 134 Millionen Euro Betriebsgewinn erzielt haben
http://www.heise.de/newsticker/meldung/102705
Verbraucher und ihre Macht: No Nokia
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/228/155820/
Nokia-Werk in Rumänien nimmt Arbeit auf
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,534587,00.html
Nokia lässt Frist für Rückzahlung der Subventionen verstreichen
http://kurse.focus.de/news?ID_NEWS=72601875
Jeder zweite von Nokia Bochum Entlassene ist arbeitslos
http://www.golem.de/0901/64601.html
Federation Calls for Investigation into Nokia Plant Closure
http://www.yle.fi/news/left/id81339.html
http://freepage.twoday.net/search?q=Nokia
http://freepage.twoday.net/search?q=Heuschrecken
http://freepage.twoday.net/search?q=corporate+welfare
rudkla - 17. Jan, 13:59