IHK fürchtet, Region wird abgehängt
Für Ihren Verteiler,
vielleicht möchte jemand dazu einen Leserbrief schreiben: leserbriefe@schwaebische-zeitung.de
Wolfgang Blüher
22.04.2006, Schwäbische Zeitung Mobilfunk - IHK fürchtet, Region wird abgehängt
WEINGARTEN - Funklöcher und miese Sprachqualität auf der einen Seite - gegen Sendemasten und UMTS-Stationen keilende Bürger und Kommunen auf der anderen: Eine Konstellation, die Franz Fiderer von der IHK Bodensee-Oberschwaben Sorgen macht. Er fürchtet: Die Region könnte beim Ausbau der Mobilfunknetze ins Abseits geraten.
Von unserer Redakteurin Ruth Auchter
Aufgeschreckt durch den in der Gegend allerorten auftretenden Zoff zwischen Anwohnern und Mobilfunkbetreibern, wollte Fiderer - bei der IHK unter anderem zuständig für Standortpolitik - es genau wissen. Und hat sämtliche Unternehmen im Kammerbezirk aufgefordert, kundzutun, wie sie die derzeitige Versorgung und den künftigen Ausbau in Sachen Mobilfunk einschätzen: Reicht, was da ist? Werden negative Auswirkungen "für den Wirtschaftsstandort erwartet, wenn kein flächendeckender und qualitativ ausreichender Ausbau der Mobilfunknetze GSM und UMTS erfolgt?" Der Rücklauf war beeindruckend: In nur drei Tagen sandten 296 Unternehmen den Online-Fragebogen zurück. Die Aussagen sind zwar noch nicht vollständig ausgewertet, doch ein Tenor zeichnet sich bereits ab: Fast zwei Drittel der Firmen finden, der Region fehlt"s an Mobilfunk-Infrastruktur; und drei Viertel derer, die geantwortet haben, sind der Meinung, dass man um einen flächendeckenden Netzausbau nicht herum kommt.
Vorteile des Handys
Allerdings gehe auch unter manch kleinerem Betrieb die "unterschwellige und von diversen Panikmachern geschürte Angst" um, dass Vodafone, E-Plus, T-Mobile und O2 irgendwie Unheimliches im Schilde und die Leute an der Nase herum führen, wie Fiderer ausführt. Daher geht seiner Ansicht nach kein Weg dran vorbei, "die Öffentlichkeit besser aufzuklären". Insbesondere, indem man den Gegnern neuer Sendemasten die Vorteile von Handys vor Augen führt: "Bei Verkehrsunfällen wurden sicher schon viel mehr Leute durch den Einsatz von Handys gerettet als unter deren Strahlung leiden", ist Fiderer überzeugt. Überhaupt habe es auch eine massive "Front gegen den technischen Fortschritt" gegeben, als seinerzeit die erste Eisenbahn losgeschnauft sei.
Omega siehe dazu „Handys retten Leben?“ unter:
http://omega.twoday.net/stories/1870647/
Intensive, offene und "unverkrampfte" Gespräche zwischen Kommunen und Mobilfunkbetreibern hält Fiderer ebenfalls für unabdingbar. Derzeit laufe es nämlich häufig so, dass Bürgermeister neuen Anlagen auf Druck der Bürger Steine in den Weg legen. Ziehen O2 oder Vodafone dann vor Gericht, "kriegen sie aufgrund der Gesetzeslage natürlich recht", weiß Fiderer. Das Ende vom Lied: Wenn die neue Sendestation mit Verzögerung gebaut wird, wahre der Bürgermeister seine Chancen auf eine Wiederwahl, da er der Gemeinde demonstriert habe, "dass er das Ding zwar auch nicht will, aber nichts dagegen machen kann".
Ein Geplänkel, das Fiderer zufolge auf lange Sicht nach hinten los gehen könnte: In diversen Telefonaten mit den vier Mobilfunkbetreibern hat er nämlich in Erfahrung gebracht, dass es als Folge des Zeit und Nerven raubenden Hin und Hers passieren kann, "dass die Investitionsgelder woandershin abfließen" - und die Region in naher Zukunft mobilfunktechnisch abgehängt wird. Fiderers Recherchen zufolge konnten wegen lokaler Widerstände "zwischen zehn und 60 Prozent der für 2005 geplanten Vorhaben" im Süden der Republik "nicht verwirklicht werden". Der IHK-Mann befürchtet daher: "Wenn Investitionsmittel endgültig in andere Regionen wandern, besteht die Gefahr, dass der Netzausbau in unserer Region stagniert und Gewerbetreibende, Touristen und Geschäftsreisende" letztlich "in ihrer wirtschaftlichen Betätigung eingeschränkt werden".
Omega siehe dazu „Mobilfunkausbau: was ist wichtiger Geld oder Gesundheit?“ unter: http://omega.twoday.net/stories/1870725/
(Schwäbische Zeitung, Verschiedene Ausgaben, am 22.04.2006) http://www.szon.de
Omega vielleicht möchte jemand von den „diversen Panikmachern“ an Herrn Fiderer unter fiderer@weingarten.ihk.de schreiben?
vielleicht möchte jemand dazu einen Leserbrief schreiben: leserbriefe@schwaebische-zeitung.de
Wolfgang Blüher
22.04.2006, Schwäbische Zeitung Mobilfunk - IHK fürchtet, Region wird abgehängt
WEINGARTEN - Funklöcher und miese Sprachqualität auf der einen Seite - gegen Sendemasten und UMTS-Stationen keilende Bürger und Kommunen auf der anderen: Eine Konstellation, die Franz Fiderer von der IHK Bodensee-Oberschwaben Sorgen macht. Er fürchtet: Die Region könnte beim Ausbau der Mobilfunknetze ins Abseits geraten.
Von unserer Redakteurin Ruth Auchter
Aufgeschreckt durch den in der Gegend allerorten auftretenden Zoff zwischen Anwohnern und Mobilfunkbetreibern, wollte Fiderer - bei der IHK unter anderem zuständig für Standortpolitik - es genau wissen. Und hat sämtliche Unternehmen im Kammerbezirk aufgefordert, kundzutun, wie sie die derzeitige Versorgung und den künftigen Ausbau in Sachen Mobilfunk einschätzen: Reicht, was da ist? Werden negative Auswirkungen "für den Wirtschaftsstandort erwartet, wenn kein flächendeckender und qualitativ ausreichender Ausbau der Mobilfunknetze GSM und UMTS erfolgt?" Der Rücklauf war beeindruckend: In nur drei Tagen sandten 296 Unternehmen den Online-Fragebogen zurück. Die Aussagen sind zwar noch nicht vollständig ausgewertet, doch ein Tenor zeichnet sich bereits ab: Fast zwei Drittel der Firmen finden, der Region fehlt"s an Mobilfunk-Infrastruktur; und drei Viertel derer, die geantwortet haben, sind der Meinung, dass man um einen flächendeckenden Netzausbau nicht herum kommt.
Vorteile des Handys
Allerdings gehe auch unter manch kleinerem Betrieb die "unterschwellige und von diversen Panikmachern geschürte Angst" um, dass Vodafone, E-Plus, T-Mobile und O2 irgendwie Unheimliches im Schilde und die Leute an der Nase herum führen, wie Fiderer ausführt. Daher geht seiner Ansicht nach kein Weg dran vorbei, "die Öffentlichkeit besser aufzuklären". Insbesondere, indem man den Gegnern neuer Sendemasten die Vorteile von Handys vor Augen führt: "Bei Verkehrsunfällen wurden sicher schon viel mehr Leute durch den Einsatz von Handys gerettet als unter deren Strahlung leiden", ist Fiderer überzeugt. Überhaupt habe es auch eine massive "Front gegen den technischen Fortschritt" gegeben, als seinerzeit die erste Eisenbahn losgeschnauft sei.
Omega siehe dazu „Handys retten Leben?“ unter:
http://omega.twoday.net/stories/1870647/
Intensive, offene und "unverkrampfte" Gespräche zwischen Kommunen und Mobilfunkbetreibern hält Fiderer ebenfalls für unabdingbar. Derzeit laufe es nämlich häufig so, dass Bürgermeister neuen Anlagen auf Druck der Bürger Steine in den Weg legen. Ziehen O2 oder Vodafone dann vor Gericht, "kriegen sie aufgrund der Gesetzeslage natürlich recht", weiß Fiderer. Das Ende vom Lied: Wenn die neue Sendestation mit Verzögerung gebaut wird, wahre der Bürgermeister seine Chancen auf eine Wiederwahl, da er der Gemeinde demonstriert habe, "dass er das Ding zwar auch nicht will, aber nichts dagegen machen kann".
Ein Geplänkel, das Fiderer zufolge auf lange Sicht nach hinten los gehen könnte: In diversen Telefonaten mit den vier Mobilfunkbetreibern hat er nämlich in Erfahrung gebracht, dass es als Folge des Zeit und Nerven raubenden Hin und Hers passieren kann, "dass die Investitionsgelder woandershin abfließen" - und die Region in naher Zukunft mobilfunktechnisch abgehängt wird. Fiderers Recherchen zufolge konnten wegen lokaler Widerstände "zwischen zehn und 60 Prozent der für 2005 geplanten Vorhaben" im Süden der Republik "nicht verwirklicht werden". Der IHK-Mann befürchtet daher: "Wenn Investitionsmittel endgültig in andere Regionen wandern, besteht die Gefahr, dass der Netzausbau in unserer Region stagniert und Gewerbetreibende, Touristen und Geschäftsreisende" letztlich "in ihrer wirtschaftlichen Betätigung eingeschränkt werden".
Omega siehe dazu „Mobilfunkausbau: was ist wichtiger Geld oder Gesundheit?“ unter: http://omega.twoday.net/stories/1870725/
(Schwäbische Zeitung, Verschiedene Ausgaben, am 22.04.2006) http://www.szon.de
Omega vielleicht möchte jemand von den „diversen Panikmachern“ an Herrn Fiderer unter fiderer@weingarten.ihk.de schreiben?
rudkla - 25. Apr, 09:52