Nach dem Energiegipfel geht der Streit um Atomkraft erst richtig los

.ausgestrahlt-Newsletter 6/06 Mittwoch, der 5. April 2006

Nach dem Energiegipfel geht der Streit um Atomkraft erst richtig los. Streite mit! Beteilige Dich an den Aktivitäten zu 20 Jahre Tschernobyl! Rückblick auf Aktionen Tschernobyl-Plakatserie bestellen!

Zum Energiegipfel im Kanzleramt trafen sich Montagabend vor allem Vertreter der Großkonzerne mit Angela Merkel. Vereinbart wurde eine offene Debatte, die bis Ende 2007 in eine energiepolitische Gesamtstrategie münden soll. Der Druck aus Union und Wirtschaft für Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke nimmt weiter zu. Zwar erklären SPD-Vertreter immer wieder, dass für sie ein Aufschnüren der für die einzelnen Reaktoren im Atomkonsens festgezurrten Strommengen nicht in Frage kommt. Aber die Gegenseite hofft darauf, die Sozialdemokraten mürbe zu machen.

Somit ist ein entscheidendes Ergebnis für uns: Wir müssen uns auch in den kommenden Monaten aktiv einmischen. Denn selbst wenn die SPD ihrer Position treu bleibt, kann es passieren, dass bis zur nächsten Wahl kaum ein AKW vom Netz geht. Deshalb:

1. Mach mit bei der Onlineumfrage von n-tv zur Zukunft der Atomkraft: http://www.n-tv.de/651586.html

2. Schreibe LeserInnenbriefe! Jetzt ist dafür ein idealer Zeitpunkt, da alle Zeitungen ausführlich über den Energiegipfel und den Streit um Atomkraft berichten. Hilfestellung dazu gibt es unter http://www.ausgestrahlt.de/atom/leserbrief

3. Beteilige Dich an den Aktivitäten zu 20 Jahre Tschernobyl! In den nächsten Tagen und Wochen gibt es bunt über die Republik verstreut hunderte von Veranstaltungen zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Besonders ans Herz legen möchte ich Euch dabei die Demonstrationen, die am 22.4. in Gronau, Hamburg und Kiel, am 23.4. in Neckarwestheim, am 26.4. in Berlin, Münster und Ulm und am 29.4. in Ahaus, Biblis, Freiburg und München stattfinden.

Eine ausführliche Terminliste findet sich unter http://www.friedenskooperative.de/tscherno.htm

Eine Termin-Suchmaschine, in der Ihr z.B. Euer Bundesland eingeben könnt, findet sich unter http://www.friedenskooperative.de/termsuch.htm

In den letzten Wochen waren viele aktiv

Im Vorfeld des Energiegipfels haben wir gemeinsam Druck gemacht, um statt einer Verlängerung der Laufzeiten zu einem wirklichen Atomausstieg zu kommen:

Mehr als 7.000 Postkarten "Mehr Tempo beim Atomausstieg" wurden in Eurem Namen im Vorfeld des Energiegipfels an die Konzernchefs, die Kanzlerin und den Wirtschaftsminister verschickt. Unter http://www.ausgestrahlt.de/atom/verschickaktion ist zu sehen, wie die Karten im Verdener campact-Büro für den Versand vorbereitet werden. Wir freuen uns sehr über die große Beteiligung. Herzlichen Dank auch für die finanzielle Unterstützung!

Anlässlich des Films "Die Wolke" zogen in etwa 70 Städten aktive Menschen vor die Kinos und verteilten Infos an die Kino-BesucherInnen. Fast 20.000 Aktionspostkarten wurden verteilt, dazu tausende Stromwechsel-Infos und weiteres Infomaterial. Berichte von Kino-Aktionen findet Ihr auf http://www.ausgestrahlt.de/atom/wolkeberichte

Einige .ausgestrahlt-Aktive haben sich den Aktionen zum Energiegipfel vor dem Kanzleramt angeschlossen. Dort waren Menschen aus unterschiedlichen Initiativen und Umweltverbänden zusammengekommen, um für einen wirklichen Atomausstieg zu demonstrieren. Auch wenn es in Strömen regnete und deshalb nur etwa 150 Leute zusammenkamen, war die Aktion an prominenter Stelle in der Tagesschau und weiteren Nachrichtensendungen zu sehen.

Mit den drei geschilderten Aktivitäten wird wunderbar deutlich, was bei der Kampagne .ausgestrahlt alles möglich ist, von der schnellen Online-Aktion über Infoarbeit vor Ort bis zur Teilnahme an Demonstrationen. Jede/r von Euch kann immer wieder neu entscheiden, was gerade möglich und sinnvoll ist. Wichtig ist nur, dass Ihr auf irgendeine Weise aktiv bleibt.

Wer .ausgestrahlt für eine gute Idee hält, sollte die Kampagne weiterempfehlen. Wie das geht steht unter http://www.ausgestrahlt.de/atom/help/home

Tschernobyl-Plakatserie bestellen!

Das Netzwerk "Tschernobyl+20" hat eine Plakatserie zum 20. Jahrestag von Tschernobyl und zu den wichtigsten Argumenten gegen Atomkraft erstellt. Entstanden sind zehn A2-Plakate, die gut an Schulen, in Gemeinde- oder BürgerInnenhäusern oder an anderen öffentlichen Orten aufgehängt werden können, auch bei den jetzt anstehenden Tschernobyl-Veranstaltungen. So sehen sie aus: http://www.ausgestrahlt.de/img/atom/Plakat_Tschernobyl.pdf

Das Problem: Die Plakatserie kann Anfang nächster Woche nur in Druck gehen, wenn es genügend Nachfrage gibt. Eine Serie kostet inklusive Versand 20 €. Deshalb mein Aufruf: Wenn Du einen Ort weißt, wo Du die Plakate aufhängen kannst, dann bestelle die Plakatserie jetzt bei friekoop@bonn.comlink.org.

Nur wenn genügend Bestellungen eingehen, werden die Plakate gedruckt. Nur dann wirst Du die sie bekommen. Nur dann musst Du bezahlen.


Herzliche Grüße aus dem schönen Wendland

Jochen Stay


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Was machen die .ausgestrahlt-Trägerorganisationen sonst noch?

Campact: E-Card-Aktion "Kein Zurück zur Käfighaltung!" Eigentlich soll am 1. Januar 2007 Schluss sein mit der grausamen Käfighaltung von Hühnern. Doch etliche Ministerpräsidenten wollen das von Rot-Grün erlassene Verbot jetzt kippen. Am nächsten Freitag wird im Bundesrat entschieden. Fordere den Ministerpräsidenten Deines Bundeslandes mit einer E-Card auf, das Verbot der Käfighaltung unangetastet zu lassen. http://www.campact.de/

BUND: Merkels magerer Gipfel Die Investitionssummen sind genannt, die Debatte über die Atomkraft soll weitergeführt werden. Die Ergebnisse des Energiegipfels sind mager. Gefährlich ist das drohende Comeback der Kohle. So beginnt die Kommentierung des BUND zu den Ergebnissen des Energiegipfels. Mehr unter http://www.bund-gegen-atomkraft.de/

X-tausendmal quer: Juristischer Teilerfolg gegen Castor-Demoverbot Am 16. März, erklärte das Verwaltungsgericht Lüneburg das Versammlungsverbot vom Castor-Transport 2004 ins Zwischenlager Gorleben für rechtswidrig. X-tausendmal quer und die BI Lüchow-Dannenberg hatten geklagt. Mehr unter http://www.x1000malquer.de

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