Aufbruch aus dem Bakteriozentrischen Weltbild
Dr. med. August M. Zoebl: "Lesen Sie dieses Buch, bevor Sie IMPFLING - Aufbruch aus dem Bakteriozentrischen Weltbild" geb., 210 Seiten, Verlag AEGIS, ISBN 3-905353-59-8, 19,00 Euro
(über den impf-report bestellbar)
Ein mutiges - und überfälliges - Buch
Indem er die ungewöhnliche These aufstellt, Mikroben seien nicht der Feind, sondern ein Teil unseres Immunsystems, fordert der Autor, ein klassisch schulmedizinisch ausgebildeter Arzt, den Leser heraus, seine medizinische Weltanschauung grundlegend zu überdenken. Anhand vieler Beispiele legt Dr. Zoebl dar, dass unser "Wissen" über Infektionskrankheiten im Wesentlichen auf reinen Annahmen und Interpretationen beruht.
Wer sich noch niemals kritisch mit der Infektionshypothese auseinandergesetzt hat, mag sich vielleicht anfangs mit der für ihn ungewohnten Sichtweise des Autors etwas schwer tun. Wen jedoch die Zweifel aufgrund der vielen Ungereimtheiten der Infektions- und Impftheorie schon immer geplagt haben, wird nicht zuletzt den köstlichen Humor des Autors genießen können.
Das Ziel des Buches ist weniger eine durchgängige wissenschaftliche Beweisführung und Widerlegung. Es will den Leser vielmehr in die Lage versetzen, seine medizinischen Weltanschauungen und Glaubenssätze einmal mit etwas Abstand auf Haltbarkeit zu überprüfen.
Angesichts aktuellen Panikmache wegen der Vogelgrippe ist es an der Zeit, einmal grundlegend zu hinterfragen, ob unsere Angst vor der Mikrobe wirklich berechtigt ist. Ein Aufbruch aus dem Bakteriozentrischen Weltbild, wie Zoebl es nennt, ist wahrhaft überfällig.
Aufbruch aus dem Bakteriozentrischen Weltbild
Dr. med. August M. Zoebl
Auszug aus dem Buch "Lesen Sie dieses Buch, bevor Sie IMPFLING"
Das Bakteriozentrische Weltbild
Derzeit herrscht in der Medizin das Bakteriozentrische Weltbild. Das heißt, die Erreger - Bakterien, Viren und Co - stehen im absoluten Mittelpunkt jeglicher Infektion und gelten als die alleinige Ursache der durch sie ausgelösten Erkrankung. Kein Erreger - keine Erregung, lautet die Formel. In dieser Weltsicht lauern die gefährlichen und prinzipiell lebensbedrohlichen Erreger an allen Ecken und Enden, um mit allerlei fiesen Tricks unser Immunsystem zu über- rumpeln und an Schwachstellen in uns einzudringen. Von Killerbakterien bis zu Panzerviren sind wir ständig schlimmsten Bedrohungen ausgeliefert. Das Ziel der Erreger ist es, in uns einzudringen, sich in uns zu vermehren und uns dadurch schwer krank zu machen oder gar zu töten. Vor so viel ständiger Bedrohung und Gefahr kann uns in diesem Weltbild nur die Abwehrfähigkeit unseres Immunsystems gegenüber diesen Erregern schützen. So ist in allen gängigen Lehrbüchern der Immunologie auch einstimmig zu lesen: "Das Immunsystem dient der Abwehr von Erregern"
Ein starkes Immunsystem ist eines, das gegenüber Erregern keine Schwachstelle, keinen Locus minoris resistentiae* aufweist bzw. das genügend Antikörper gegen Erreger besitzt, sodass diese bei Bedarf neutralisiert werden, bevor sie überhaupt eine Krankheit auslösen können.
Ein schwaches Immunsystem hingegen wird ständig von Erregern über- rumpelt und immer wieder in die verschiedensten, teilweise lebens- bedrohlichen Infektionen verwickelt.
Da unser Immunsystem durch seine prinzipielle Schwäche gegenüber den Erregern mit diesen nie allein fertig werden kann, muss es das oberste Ziel ärztlichen Handelns sein, es in seinem Kampf gegen die Erreger zu unterstützen. Erst wenn die Erreger erfolgreich bekämpft und vernichtet worden sind, kann wieder Ruhe und Ordnung ins Immun- system einkehren. Denn nur ein gesundes Immunsystem kann uns voll und ganz vor Erregern schützen.
Getragen wird dieses erregerzentrierte Weltbild, das einen Mikroorganismus zum eindringenden Erreger und damit zur Ursache der Infektion macht, durch das 1. Henle-Koch-Postulat, das besagt:
1. Henle-Koch-Postulat: Um als Erreger einer Infektionskrankheit erwiesen zu werden, müssen die Mikroorganismen mikroskopisch regelmäßig nachweisbar sein; beim Gesunden müssen sie stets fehlen.
Auch wenn die Gültigkeit dieses Postulates bereits durch die einfache Tatsache eingeschränkt wird, dass es auch völlig gesunde Träger von hoch krankmachenden Keimen gibt, stellt es doch die Grundlage der heutigen erregerzentrierten Medizin dar.
Antibiotika als ursächliche Behandlung
Wenn man nun, wie dies in der Bakteriozentrik geschieht, den Erreger als die eigentliche Ursache der Erregung sieht, muss dieser folglich auch im Zentrum sämtlicher therapeutischer Bemühungen stehen. Eine ursächliche Behandlung einer durch eingedrungene Erreger ausgelösten Entzündung kann man dann logischerweise nur in einer Bekämpfung und Vernichtung dieser eingedrungenen Erreger sehen, etwa im Fall von Streptokokken durch das antibiotisch wirkende Schimmelpilzgift Penicillin. Kein Erreger - keine Krankheitsursache, keine Erregung - keine Krankheit, lautet auch hier die bakteriozentrische Logik. Gestützt durch das 1. Koch'sche Postulat, das die anwesenden Erreger eindeutig zur Ursache der Erregung macht, finden hier die erregervernichtenden Antibiotika ihre kausale Rechtfertigung. Als erklärtes Ziel hat man die völlige Vernichtung der Erreger und den Stillstand der durch sie ausgelösten Entzündung vor Augen. Ist dies gelungen, war die Antibiotikabehandlung erfolgreich.
Gedächtnisantikörper als Schutz vor zukünftigem Erregerkontakt Hat ein Kontakt mit einem Erreger stattgefunden und wurde er erfolgreich bekämpft und neutralisiert, haben sich in der Auseinandersetzung mit ihm, zumindest in der bakteriozentrischen Sichtweise, auch so genannte Gedächtnis-Antikörper gebildet. Diese bleiben selbst nach seinem Verschwinden noch weiterhin im Blut und können sich noch mehr oder weniger lange an ihn erinnern. Sie sollen die Basis eines zukünftigen Schutzes vor einem neuerlichen Kontakt mit diesem Erreger darstellen. Kommt es nämlich in Zukunft zu einem neuerlichen Kontakt mit demselben Erreger, kann dieser angeblich von den "Gedächtnisantikörpern" sofort wieder erkannt und neutralisiert - also unschädlich gemacht - werden, bevor er eine Krankheit auslösen kann. Solch einen antikörpervermittelten, teilweise lebenslangen Schutz gegenüber dem Erreger bezeichnet man dann als Immunität. Das Vorhandensein einer bestimmten Menge an Antikörpern im Blut ("Antikörpertiter") gegenüber einem bestimmten Erreger setzt man gleich mit einer Immunität und damit einem Schutz vor diesem.
Impfen als wichtigste Vorbeugemaßnahme des Bakteriozentrischen Weltbildes
Angesichts des ständig drohenden Risikos einer zukünftigen Infektion ist es also nahe liegend, sich dieses schützende, erinnernde Prinzip therapeutisch zunutze zu machen, indem man die bakteriozentrische Natur nachahmt und versucht, unser Immunsystem bereits vorbeugend gegen bestimmte Erreger und die durch sie in Zukunft eventuell ausgelösten Krankheiten zu immunisieren. Man injiziert dabei abgeschwächte oder abgetötete Erreger, die zwar keine Krankheit, wohl aber die Bildung schützender Gedächtnisantikörper gegen diesen Erreger auslösen können. War solch eine Immunisierung er- folgreich und haben sich auf ihr Wirken hin genügend Gedächtnisantikörper gebildet, gilt man gegen die durch diese Erreger ausgelöste Krankheit als geschützt. Den gesamten Prozess der vorsätzlichen Einbringung von abgeschwächten Erregern in ein bis dato unversehrtes Immunsystem zum Zwecke der Provokation der Bildung solcher "schützender" Antikörper, um in Zukunft vor den durch entsprechende echte Erreger ausgelösten Krankheiten geschützt zu sein, nennt man bekanntlich "Impfen".
Nur Impfen schützt!
Angesichts der ständigen Bedrohung der durch Erreger ausgelösten, teilweise lebensgefährlichen Infektionen kann man innerhalb der Bakteriozentrik das Impfen als segensreich, folgerichtig und zwingend betrachten. Nicht zu impfen stellt hier eine grobe Verantwortungslosigkeit dar. Wo doch Impfen als eine der effektivsten Methoden der Krankheitsverhütung gilt. Und nur verständlich werden hier die Worte eines österreichischen Kinderarztes in einer regionalen Zeitung: "Für mich bedeutet, sein Kind nicht impfen zu lassen, eine besondere Form von Kindesmisshandlung - es wird dem Risiko schwerwiegender Komplikationen aufgrund von Infektionskrankheiten ausgesetzt." Wenn der Erreger die eigentliche Ursache der durch ihn ausgelösten Erkrankung darstellt und man sich nur durch die Bildung von Gedächtnis-Antikörpern vorsorglich vor einer Infektion durch diesen Erreger schützen kann, gibt es logischerweise keine Alternative zum Impfen. Innerhalb dieser erregerzentrierten Logik muss somit der Grundtenor lauten: Nur Impfen schützt!
Wie sicher schützt Impfen?
Dennoch lohnt sich die Frage: Wie sicher? Wie sicher schützt Impfen? Wie sicher ist es, dass ich die Krankheit nicht bekomme, gegen die ich geimpft bin? Die Antwort mag für jemanden, der sich durch die Impfung absoluten Schutz und Sicherheit erwartet, überraschend ausfallen: "Der Schutz durch Impfung beträgt nie 100%."
Er beträgt im besten Fall 99%, im schlechtesten Fall 0% (Impfversager, Impfdurchbruch). Und dieser Schutz wird für ein statistisches Kollektiv angegeben, er sagt nichts über den Einzelfall aus. Im Einzelfall ist es unmöglich, vorauszusagen, ob man nun geschützt ist oder nicht. Denn auch die Messung eines ausreichenden Antikörpertiters muss, wie wir heute wissen, nicht unbedingt etwas mit der Höhe eines Schutzes vor der entsprechenden Krankheit zu tun haben. Und dabei sind 99% schon ein sehr hoher Schutz. Für die Grippe- Impfung wird der Schutz mit etwa 40-80% angegeben, für Masern mit etwa 80%. Man könnte nun sogar weitergehen und sagen: Wenn eine Impfung statistisch gesehen zu 0-99% schützt, dann schützt sie mich im Einzelfall gar nicht bis mehr oder weniger fast. Oder kurz gesagt: Impfen schützt fast. Das heißt, das Risiko, im Einzelfall trotzdem an der Krankheit, gegen die ich geimpft wurde, zu erkranken, würde daher bei einer Schutzwirkung von 0-99% auch nach einer Tausendfach-Impfung immer gleich groß bleiben: unendlich.
Der Impfdurchbruch - Wahrheitspunkt der Impftheorie?
Interessant wird das Thema "Schutz durch Schutzimpfung", wenn es zu einem so genannten Impfdurchbruch kommt. Das heißt, man wurde vorschriftsmäßig geimpft, hat nachweislich genügend schützende Antikörper im Blut und ist nun aber trotzdem genau an dieser Krankheit erkrankt, vor der man eigentlich geschützt sein müsste. Mit allen klinischen und labordiagnostischen Zeichen. Man war also trotz Schutz nicht geschützt.
Eine Konstellation, bei der man auf jedem anderen Gebiet sofort nachzudenken beginnen und alles in Frage stellen würde. Ob man sich da nicht mit der eigenen Theorie geirrt hat, da sie offensichtlich nicht mit der beobachtbaren Natur übereinstimmt. Denn, wenn ich laut Theorie geschützt sein müsste und alle postulierten Anforderungen an einen Schutz, nämlich schützende Antikörper, vorhanden sind, sie mich aber ganz offensichtlich und wissenschaftlich beweisbar nicht geschützt haben und ich jetzt genauso krank bin wie jemand, der nicht geschützt war: Dann muss mit meiner Theorie vom Schutz etwas nicht stimmen. Ich müsste mir überlegen, ob die Antikörper wirklich schützen oder irgendetwas anderes darstellen, was gar nichts mit Schutz zu tun hat. Zumindest in der Naturwissenschaft würde man solche Überlegungen anstellen. Nicht so beim Impfen: Hier erklärt man dem fassungslosen Impfling das Versagen seiner ausreichend vorhandenen schützenden Gedächtnisantikörper meist mit der Aussage: "In der Natur ist eben nichts 100%."
Diese Aussage ist interessant, da sie konträr zur restlichen Naturwissenschaft steht, in der man davon ausgeht, dass in der Natur eben alles 100% ist und die Exaktheit der Natur als Grundlage des eigenen Handelns betrachtet wird. Wenn die Natur nicht exakt ist, wer dann? Wohin sind beim Impfen die 100% der Natur? Warum stimmt die Natur nicht mit dem Impfen überein? Warum ist die Natur beim Impfen plötzlich nicht mehr exakt? Wir ahnen beim Impfen doch nur die Natur nach, warum macht die Natur nicht mit?
Man könnte nun zu erklären versuchen, warum die Natur nicht mit dem Impfen übereinstimmt. Warum die Natur hier, obwohl man sie beim Impfen doch nur in ihrem eigenen Bestreben, uns vor zukünftigen Infektionen zu schützen, nachahmt, nicht zu 100% mit unseren eige- nen Bemühungen im Einklang steht. Eine Forschung in diese Richtung würde sich lohnen, es ließen sich dadurch gewiss plausible Erklä- rungen finden und die sich daraus ergebenden Erkenntnisse könnten helfen, das Impfen noch effizienter zu machen. Doch könnte man die ganze Sache mit den fehlenden 100% auch einmal von einer ganz ande- ren Seite betrachten:
Vielleicht stimmt gar nicht die Natur nicht mit dem Impfen überein - vielleicht stimmt das Impfen nicht mit der Natur überein. Vielleicht ahmt der Mensch mit dem Impfen gar nicht die Natur nach, sondern nur sich selbst in seiner Ängstlichkeit vor der Natur. Vielleicht ist Impfen nur der menschliche Versuch, der Natur einen Schutz vor etwas aufzupfropfen, vor dem sie sich selbst gar nicht fürchtet. Vor dem nur wir zittern. Denn warum sollte sich die Natur auch vor Erregern fürchten, die Erreger sind doch, genauso wie der Mensch, ein Teil der Natur. Und die Natur als Ganzes wird doch nicht vor ihren einzelnen Teilen und damit vor sich selbst Angst haben und zittern.
Zurück auf 100%!
Die augenscheinliche Diskrepanz zwischen Natur und eigenem immunologischen Nachahmen der Natur legt den Verdacht nahe, dass die bakteriozentrische Sichtweise und die auf ihr aufbauende Impftheorie an der Natur und damit am Wesen unseres Immunsystems vorbeigehen, da sie sich sonst zu 100% mit der beobachtbaren Natur decken müssten. Nur, was ist das Wesen unseres Immunsystems? Wie ist es in seinem Innersten konstruiert und gedacht? Oder anders gefragt:
Wie könnte man das Immunsystem jemals wieder zu einer sicheren Struktur machen? Ein Immunsystem, das UNS vor Erregern schützt und nicht umgekehrt ein Immunsystem, das paradoxerweise wir durch Impfen und Antibiotika vor Erregern schützen müssen. Oder besteht da am Ende gar keine wirkliche Bedrohung von Seiten der Erreger? Denn wie kam man auf die Idee, dass das Erscheinen der Erreger ein willkürlicher Akt des Eindringens sei? Oder dass es sich beim Erreger um die Ursache der Krankheit handle? Nur weil man bei jeder Infektionskrankheit die Anwesenheit eines Erregers feststellte? Man könnte dann genauso sagen, die Ursache eines Banküberfalls sei die Polizei, da man bei jedem Banküberfall haufenweise Polizeiautos und Polizisten findet.
Da die immunologische Reaktion und der Erreger immer gleichzeitig auftreten, könnte man als Idee auch einmal annehmen, dass beide ein Teil einer übergeordneten immunologischen Struktur sind. Dass Im- munsystem und Erreger untrennbar zusammengehören, immer als Einheit funktionieren und in ihrer Funktion sogar voneinander abhängig sind.
Gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und wagen wir es einmal anzunehmen, dass der Erreger ein Teil des Immunsystems ist, den das Immunsystem braucht, um überhaupt erst aktiv werden zu können. So wie man ein Streichholz braucht, um das Herdfeuer anzuzünden, wenn man kochen will.
Oder mit anderen Worten: Erweitern wir das Immunsystem um den Begriff des Erregers. Lassen wir in unserem Denken die mit Robert Kochs Postulat aufgestellte Mauer zwischen Immunsystem und Erreger einmal wieder fallen.
Wo würde uns diese Annahme hinführen? Noch tiefer in die Erregerfurcht? Noch tiefer in die Finsternis von bakterieller Willkür und Invasion? Mitten in den Abgrund von Krankheit und Tod? Oder zurück zu einem ursprünglichen Immunsystem, wo Immunsystem und Erreger in ihrer Aufgabe, unsere Integrität zu wahren, immer als Einheit funktionieren? Und damit die Furcht vor dem Erreger und die Notwendigkeit des Impfens von einem Augenblick auf den anderen ins Nichts verschwinden?
*Begriffserklärungen: Locus minoris resistentiae: lat., Ort des geringsten Widerstandes (Schwachstelle)
--> Aktuelles Zeitungsinterview mit Dr. Zoebl: http://derstandard.at/?url=/?id=2398662
Aus: impf-report Newsletter Nr. 10/2006
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Ein mutiges - und überfälliges - Buch
Indem er die ungewöhnliche These aufstellt, Mikroben seien nicht der Feind, sondern ein Teil unseres Immunsystems, fordert der Autor, ein klassisch schulmedizinisch ausgebildeter Arzt, den Leser heraus, seine medizinische Weltanschauung grundlegend zu überdenken. Anhand vieler Beispiele legt Dr. Zoebl dar, dass unser "Wissen" über Infektionskrankheiten im Wesentlichen auf reinen Annahmen und Interpretationen beruht.
Wer sich noch niemals kritisch mit der Infektionshypothese auseinandergesetzt hat, mag sich vielleicht anfangs mit der für ihn ungewohnten Sichtweise des Autors etwas schwer tun. Wen jedoch die Zweifel aufgrund der vielen Ungereimtheiten der Infektions- und Impftheorie schon immer geplagt haben, wird nicht zuletzt den köstlichen Humor des Autors genießen können.
Das Ziel des Buches ist weniger eine durchgängige wissenschaftliche Beweisführung und Widerlegung. Es will den Leser vielmehr in die Lage versetzen, seine medizinischen Weltanschauungen und Glaubenssätze einmal mit etwas Abstand auf Haltbarkeit zu überprüfen.
Angesichts aktuellen Panikmache wegen der Vogelgrippe ist es an der Zeit, einmal grundlegend zu hinterfragen, ob unsere Angst vor der Mikrobe wirklich berechtigt ist. Ein Aufbruch aus dem Bakteriozentrischen Weltbild, wie Zoebl es nennt, ist wahrhaft überfällig.
Aufbruch aus dem Bakteriozentrischen Weltbild
Dr. med. August M. Zoebl
Auszug aus dem Buch "Lesen Sie dieses Buch, bevor Sie IMPFLING"
Das Bakteriozentrische Weltbild
Derzeit herrscht in der Medizin das Bakteriozentrische Weltbild. Das heißt, die Erreger - Bakterien, Viren und Co - stehen im absoluten Mittelpunkt jeglicher Infektion und gelten als die alleinige Ursache der durch sie ausgelösten Erkrankung. Kein Erreger - keine Erregung, lautet die Formel. In dieser Weltsicht lauern die gefährlichen und prinzipiell lebensbedrohlichen Erreger an allen Ecken und Enden, um mit allerlei fiesen Tricks unser Immunsystem zu über- rumpeln und an Schwachstellen in uns einzudringen. Von Killerbakterien bis zu Panzerviren sind wir ständig schlimmsten Bedrohungen ausgeliefert. Das Ziel der Erreger ist es, in uns einzudringen, sich in uns zu vermehren und uns dadurch schwer krank zu machen oder gar zu töten. Vor so viel ständiger Bedrohung und Gefahr kann uns in diesem Weltbild nur die Abwehrfähigkeit unseres Immunsystems gegenüber diesen Erregern schützen. So ist in allen gängigen Lehrbüchern der Immunologie auch einstimmig zu lesen: "Das Immunsystem dient der Abwehr von Erregern"
Ein starkes Immunsystem ist eines, das gegenüber Erregern keine Schwachstelle, keinen Locus minoris resistentiae* aufweist bzw. das genügend Antikörper gegen Erreger besitzt, sodass diese bei Bedarf neutralisiert werden, bevor sie überhaupt eine Krankheit auslösen können.
Ein schwaches Immunsystem hingegen wird ständig von Erregern über- rumpelt und immer wieder in die verschiedensten, teilweise lebens- bedrohlichen Infektionen verwickelt.
Da unser Immunsystem durch seine prinzipielle Schwäche gegenüber den Erregern mit diesen nie allein fertig werden kann, muss es das oberste Ziel ärztlichen Handelns sein, es in seinem Kampf gegen die Erreger zu unterstützen. Erst wenn die Erreger erfolgreich bekämpft und vernichtet worden sind, kann wieder Ruhe und Ordnung ins Immun- system einkehren. Denn nur ein gesundes Immunsystem kann uns voll und ganz vor Erregern schützen.
Getragen wird dieses erregerzentrierte Weltbild, das einen Mikroorganismus zum eindringenden Erreger und damit zur Ursache der Infektion macht, durch das 1. Henle-Koch-Postulat, das besagt:
1. Henle-Koch-Postulat: Um als Erreger einer Infektionskrankheit erwiesen zu werden, müssen die Mikroorganismen mikroskopisch regelmäßig nachweisbar sein; beim Gesunden müssen sie stets fehlen.
Auch wenn die Gültigkeit dieses Postulates bereits durch die einfache Tatsache eingeschränkt wird, dass es auch völlig gesunde Träger von hoch krankmachenden Keimen gibt, stellt es doch die Grundlage der heutigen erregerzentrierten Medizin dar.
Antibiotika als ursächliche Behandlung
Wenn man nun, wie dies in der Bakteriozentrik geschieht, den Erreger als die eigentliche Ursache der Erregung sieht, muss dieser folglich auch im Zentrum sämtlicher therapeutischer Bemühungen stehen. Eine ursächliche Behandlung einer durch eingedrungene Erreger ausgelösten Entzündung kann man dann logischerweise nur in einer Bekämpfung und Vernichtung dieser eingedrungenen Erreger sehen, etwa im Fall von Streptokokken durch das antibiotisch wirkende Schimmelpilzgift Penicillin. Kein Erreger - keine Krankheitsursache, keine Erregung - keine Krankheit, lautet auch hier die bakteriozentrische Logik. Gestützt durch das 1. Koch'sche Postulat, das die anwesenden Erreger eindeutig zur Ursache der Erregung macht, finden hier die erregervernichtenden Antibiotika ihre kausale Rechtfertigung. Als erklärtes Ziel hat man die völlige Vernichtung der Erreger und den Stillstand der durch sie ausgelösten Entzündung vor Augen. Ist dies gelungen, war die Antibiotikabehandlung erfolgreich.
Gedächtnisantikörper als Schutz vor zukünftigem Erregerkontakt Hat ein Kontakt mit einem Erreger stattgefunden und wurde er erfolgreich bekämpft und neutralisiert, haben sich in der Auseinandersetzung mit ihm, zumindest in der bakteriozentrischen Sichtweise, auch so genannte Gedächtnis-Antikörper gebildet. Diese bleiben selbst nach seinem Verschwinden noch weiterhin im Blut und können sich noch mehr oder weniger lange an ihn erinnern. Sie sollen die Basis eines zukünftigen Schutzes vor einem neuerlichen Kontakt mit diesem Erreger darstellen. Kommt es nämlich in Zukunft zu einem neuerlichen Kontakt mit demselben Erreger, kann dieser angeblich von den "Gedächtnisantikörpern" sofort wieder erkannt und neutralisiert - also unschädlich gemacht - werden, bevor er eine Krankheit auslösen kann. Solch einen antikörpervermittelten, teilweise lebenslangen Schutz gegenüber dem Erreger bezeichnet man dann als Immunität. Das Vorhandensein einer bestimmten Menge an Antikörpern im Blut ("Antikörpertiter") gegenüber einem bestimmten Erreger setzt man gleich mit einer Immunität und damit einem Schutz vor diesem.
Impfen als wichtigste Vorbeugemaßnahme des Bakteriozentrischen Weltbildes
Angesichts des ständig drohenden Risikos einer zukünftigen Infektion ist es also nahe liegend, sich dieses schützende, erinnernde Prinzip therapeutisch zunutze zu machen, indem man die bakteriozentrische Natur nachahmt und versucht, unser Immunsystem bereits vorbeugend gegen bestimmte Erreger und die durch sie in Zukunft eventuell ausgelösten Krankheiten zu immunisieren. Man injiziert dabei abgeschwächte oder abgetötete Erreger, die zwar keine Krankheit, wohl aber die Bildung schützender Gedächtnisantikörper gegen diesen Erreger auslösen können. War solch eine Immunisierung er- folgreich und haben sich auf ihr Wirken hin genügend Gedächtnisantikörper gebildet, gilt man gegen die durch diese Erreger ausgelöste Krankheit als geschützt. Den gesamten Prozess der vorsätzlichen Einbringung von abgeschwächten Erregern in ein bis dato unversehrtes Immunsystem zum Zwecke der Provokation der Bildung solcher "schützender" Antikörper, um in Zukunft vor den durch entsprechende echte Erreger ausgelösten Krankheiten geschützt zu sein, nennt man bekanntlich "Impfen".
Nur Impfen schützt!
Angesichts der ständigen Bedrohung der durch Erreger ausgelösten, teilweise lebensgefährlichen Infektionen kann man innerhalb der Bakteriozentrik das Impfen als segensreich, folgerichtig und zwingend betrachten. Nicht zu impfen stellt hier eine grobe Verantwortungslosigkeit dar. Wo doch Impfen als eine der effektivsten Methoden der Krankheitsverhütung gilt. Und nur verständlich werden hier die Worte eines österreichischen Kinderarztes in einer regionalen Zeitung: "Für mich bedeutet, sein Kind nicht impfen zu lassen, eine besondere Form von Kindesmisshandlung - es wird dem Risiko schwerwiegender Komplikationen aufgrund von Infektionskrankheiten ausgesetzt." Wenn der Erreger die eigentliche Ursache der durch ihn ausgelösten Erkrankung darstellt und man sich nur durch die Bildung von Gedächtnis-Antikörpern vorsorglich vor einer Infektion durch diesen Erreger schützen kann, gibt es logischerweise keine Alternative zum Impfen. Innerhalb dieser erregerzentrierten Logik muss somit der Grundtenor lauten: Nur Impfen schützt!
Wie sicher schützt Impfen?
Dennoch lohnt sich die Frage: Wie sicher? Wie sicher schützt Impfen? Wie sicher ist es, dass ich die Krankheit nicht bekomme, gegen die ich geimpft bin? Die Antwort mag für jemanden, der sich durch die Impfung absoluten Schutz und Sicherheit erwartet, überraschend ausfallen: "Der Schutz durch Impfung beträgt nie 100%."
Er beträgt im besten Fall 99%, im schlechtesten Fall 0% (Impfversager, Impfdurchbruch). Und dieser Schutz wird für ein statistisches Kollektiv angegeben, er sagt nichts über den Einzelfall aus. Im Einzelfall ist es unmöglich, vorauszusagen, ob man nun geschützt ist oder nicht. Denn auch die Messung eines ausreichenden Antikörpertiters muss, wie wir heute wissen, nicht unbedingt etwas mit der Höhe eines Schutzes vor der entsprechenden Krankheit zu tun haben. Und dabei sind 99% schon ein sehr hoher Schutz. Für die Grippe- Impfung wird der Schutz mit etwa 40-80% angegeben, für Masern mit etwa 80%. Man könnte nun sogar weitergehen und sagen: Wenn eine Impfung statistisch gesehen zu 0-99% schützt, dann schützt sie mich im Einzelfall gar nicht bis mehr oder weniger fast. Oder kurz gesagt: Impfen schützt fast. Das heißt, das Risiko, im Einzelfall trotzdem an der Krankheit, gegen die ich geimpft wurde, zu erkranken, würde daher bei einer Schutzwirkung von 0-99% auch nach einer Tausendfach-Impfung immer gleich groß bleiben: unendlich.
Der Impfdurchbruch - Wahrheitspunkt der Impftheorie?
Interessant wird das Thema "Schutz durch Schutzimpfung", wenn es zu einem so genannten Impfdurchbruch kommt. Das heißt, man wurde vorschriftsmäßig geimpft, hat nachweislich genügend schützende Antikörper im Blut und ist nun aber trotzdem genau an dieser Krankheit erkrankt, vor der man eigentlich geschützt sein müsste. Mit allen klinischen und labordiagnostischen Zeichen. Man war also trotz Schutz nicht geschützt.
Eine Konstellation, bei der man auf jedem anderen Gebiet sofort nachzudenken beginnen und alles in Frage stellen würde. Ob man sich da nicht mit der eigenen Theorie geirrt hat, da sie offensichtlich nicht mit der beobachtbaren Natur übereinstimmt. Denn, wenn ich laut Theorie geschützt sein müsste und alle postulierten Anforderungen an einen Schutz, nämlich schützende Antikörper, vorhanden sind, sie mich aber ganz offensichtlich und wissenschaftlich beweisbar nicht geschützt haben und ich jetzt genauso krank bin wie jemand, der nicht geschützt war: Dann muss mit meiner Theorie vom Schutz etwas nicht stimmen. Ich müsste mir überlegen, ob die Antikörper wirklich schützen oder irgendetwas anderes darstellen, was gar nichts mit Schutz zu tun hat. Zumindest in der Naturwissenschaft würde man solche Überlegungen anstellen. Nicht so beim Impfen: Hier erklärt man dem fassungslosen Impfling das Versagen seiner ausreichend vorhandenen schützenden Gedächtnisantikörper meist mit der Aussage: "In der Natur ist eben nichts 100%."
Diese Aussage ist interessant, da sie konträr zur restlichen Naturwissenschaft steht, in der man davon ausgeht, dass in der Natur eben alles 100% ist und die Exaktheit der Natur als Grundlage des eigenen Handelns betrachtet wird. Wenn die Natur nicht exakt ist, wer dann? Wohin sind beim Impfen die 100% der Natur? Warum stimmt die Natur nicht mit dem Impfen überein? Warum ist die Natur beim Impfen plötzlich nicht mehr exakt? Wir ahnen beim Impfen doch nur die Natur nach, warum macht die Natur nicht mit?
Man könnte nun zu erklären versuchen, warum die Natur nicht mit dem Impfen übereinstimmt. Warum die Natur hier, obwohl man sie beim Impfen doch nur in ihrem eigenen Bestreben, uns vor zukünftigen Infektionen zu schützen, nachahmt, nicht zu 100% mit unseren eige- nen Bemühungen im Einklang steht. Eine Forschung in diese Richtung würde sich lohnen, es ließen sich dadurch gewiss plausible Erklä- rungen finden und die sich daraus ergebenden Erkenntnisse könnten helfen, das Impfen noch effizienter zu machen. Doch könnte man die ganze Sache mit den fehlenden 100% auch einmal von einer ganz ande- ren Seite betrachten:
Vielleicht stimmt gar nicht die Natur nicht mit dem Impfen überein - vielleicht stimmt das Impfen nicht mit der Natur überein. Vielleicht ahmt der Mensch mit dem Impfen gar nicht die Natur nach, sondern nur sich selbst in seiner Ängstlichkeit vor der Natur. Vielleicht ist Impfen nur der menschliche Versuch, der Natur einen Schutz vor etwas aufzupfropfen, vor dem sie sich selbst gar nicht fürchtet. Vor dem nur wir zittern. Denn warum sollte sich die Natur auch vor Erregern fürchten, die Erreger sind doch, genauso wie der Mensch, ein Teil der Natur. Und die Natur als Ganzes wird doch nicht vor ihren einzelnen Teilen und damit vor sich selbst Angst haben und zittern.
Zurück auf 100%!
Die augenscheinliche Diskrepanz zwischen Natur und eigenem immunologischen Nachahmen der Natur legt den Verdacht nahe, dass die bakteriozentrische Sichtweise und die auf ihr aufbauende Impftheorie an der Natur und damit am Wesen unseres Immunsystems vorbeigehen, da sie sich sonst zu 100% mit der beobachtbaren Natur decken müssten. Nur, was ist das Wesen unseres Immunsystems? Wie ist es in seinem Innersten konstruiert und gedacht? Oder anders gefragt:
Wie könnte man das Immunsystem jemals wieder zu einer sicheren Struktur machen? Ein Immunsystem, das UNS vor Erregern schützt und nicht umgekehrt ein Immunsystem, das paradoxerweise wir durch Impfen und Antibiotika vor Erregern schützen müssen. Oder besteht da am Ende gar keine wirkliche Bedrohung von Seiten der Erreger? Denn wie kam man auf die Idee, dass das Erscheinen der Erreger ein willkürlicher Akt des Eindringens sei? Oder dass es sich beim Erreger um die Ursache der Krankheit handle? Nur weil man bei jeder Infektionskrankheit die Anwesenheit eines Erregers feststellte? Man könnte dann genauso sagen, die Ursache eines Banküberfalls sei die Polizei, da man bei jedem Banküberfall haufenweise Polizeiautos und Polizisten findet.
Da die immunologische Reaktion und der Erreger immer gleichzeitig auftreten, könnte man als Idee auch einmal annehmen, dass beide ein Teil einer übergeordneten immunologischen Struktur sind. Dass Im- munsystem und Erreger untrennbar zusammengehören, immer als Einheit funktionieren und in ihrer Funktion sogar voneinander abhängig sind.
Gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und wagen wir es einmal anzunehmen, dass der Erreger ein Teil des Immunsystems ist, den das Immunsystem braucht, um überhaupt erst aktiv werden zu können. So wie man ein Streichholz braucht, um das Herdfeuer anzuzünden, wenn man kochen will.
Oder mit anderen Worten: Erweitern wir das Immunsystem um den Begriff des Erregers. Lassen wir in unserem Denken die mit Robert Kochs Postulat aufgestellte Mauer zwischen Immunsystem und Erreger einmal wieder fallen.
Wo würde uns diese Annahme hinführen? Noch tiefer in die Erregerfurcht? Noch tiefer in die Finsternis von bakterieller Willkür und Invasion? Mitten in den Abgrund von Krankheit und Tod? Oder zurück zu einem ursprünglichen Immunsystem, wo Immunsystem und Erreger in ihrer Aufgabe, unsere Integrität zu wahren, immer als Einheit funktionieren? Und damit die Furcht vor dem Erreger und die Notwendigkeit des Impfens von einem Augenblick auf den anderen ins Nichts verschwinden?
*Begriffserklärungen: Locus minoris resistentiae: lat., Ort des geringsten Widerstandes (Schwachstelle)
--> Aktuelles Zeitungsinterview mit Dr. Zoebl: http://derstandard.at/?url=/?id=2398662
Aus: impf-report Newsletter Nr. 10/2006
rudkla - 3. Apr, 18:19