Hitzige Debatte um Mobilfunkmast
BI Hörlkofen informierte - Zwei Antennen auf einer Anlage das kleinere Übel
Hörlkofen (vev) - Emotionsgeladen und teils polemisch verlief die Diskussion zum Thema Mobilfunk in Hörlkofen am Dienstag Abend in der Sportgaststätte. Die örtliche Bürgerinitiative hatte dazu eingeladen und den Mediziner Dr. Claus Scheingraber als Referenten gewonnen.
Ein Zuhörer plädierte in der hitzigen Debatte für mehr Sachlichkeit und eine Bürgerin forderte, sich gegenseitig zuzuhören. Diese Beiträge taten dem Gesprächsverlauf gut, drohten doch für die Betroffenen (428 Unterschriften!) wichtige Informationen seitens Bürgerinitiative und anwesender Gemeinderäte durch die Stimmungsmache einiger weniger unterzugehen.
Umweltreferent Thomas Altmann und Gemeinderätin Ulla Dieckmann erläuterten die Sachlage. Der Mobilfunkmast soll auf einem Privatgrundstück am Ortsrand beim Wildgehege installiert werden. Der Grundstückseigentümer habe den Vertrag mit dem Mobilfunkbetreiber D 1 bereits unterschrieben. Juristisch habe die Gemeinde keine Handhabe dagegen. Man habe jedoch den Mast durch Verhandlungen weiter vom Ort weggebracht. Er sei jetzt etwa 600 Meter von der Bebauung entfernt, so Altmann. Nachdem auch E-Plus eine Antenne aufstellen will, habe sich die Gemeinde Wörth dafür eingesetzt, beide Masten auf einer Anlage zu installieren. Falls sich die Mobilfunkbetreiber einigen, bleibe es bei einem Masten mit einer Höhe von 31,20 Metern. Dies sei das kleinere Übel. Sonst könne passieren, dass die Firmen auf Privathäusern mehrere kleinere genehmigungsfreie Masten in Ortsnähe errichten. Dieser Einschätzung stimmte Dr. Scheingraber zu.
BI-Sprecher Rudi Altmann ging auf eine weitere Entwicklung ein. Es gebe einen zweiten Grundstückseigentümer, der den Masten unbedingt auf seinem Terrain haben wolle, das noch weitere 200 Meter von der Bebauung entfernt sei. Falls es gelinge, den bestehenden Vertrag aufzuheben, sei dies die bessere Lösung. Ursprünglich sollte der Masten auf Walpertskirchener Gemeindegebiet entstehen. Wörth ist erst später ins Spiel gekommen. Die BI-Sprecher Rudi Altmann und Martin Weber jun. sind zugleich betroffene Anlieger. Letzterer kritisierte die Informationspolitik der Gemeinde, die offensiver sein sollte.
Scheingraber erklärte, es gebe für die Kommunen mit einer stringenten Bauleitplanung zumindest die Möglichkeit, den Mastbau zu verzögern. Doch das erfordere Zeit, viel Arbeit und Geld. Sein Vortrag über Gesundheitsrisiken machte nachdenklich, zeigte er doch die Schattenseiten schrankenloser Telekommunikation auf. Sie basiere auf einer Grenzwertregelung, die keine Sicherheiten biete, so Scheingraber. Die Geschäftemacherei sei hier wichtiger als die Gesundheitsvorsorge.
mm
Datum: 16.03.2006 00:00 Uhr
http://www.merkur-online.de/regionen/erding/art2795,644200.html
Hörlkofen (vev) - Emotionsgeladen und teils polemisch verlief die Diskussion zum Thema Mobilfunk in Hörlkofen am Dienstag Abend in der Sportgaststätte. Die örtliche Bürgerinitiative hatte dazu eingeladen und den Mediziner Dr. Claus Scheingraber als Referenten gewonnen.
Ein Zuhörer plädierte in der hitzigen Debatte für mehr Sachlichkeit und eine Bürgerin forderte, sich gegenseitig zuzuhören. Diese Beiträge taten dem Gesprächsverlauf gut, drohten doch für die Betroffenen (428 Unterschriften!) wichtige Informationen seitens Bürgerinitiative und anwesender Gemeinderäte durch die Stimmungsmache einiger weniger unterzugehen.
Umweltreferent Thomas Altmann und Gemeinderätin Ulla Dieckmann erläuterten die Sachlage. Der Mobilfunkmast soll auf einem Privatgrundstück am Ortsrand beim Wildgehege installiert werden. Der Grundstückseigentümer habe den Vertrag mit dem Mobilfunkbetreiber D 1 bereits unterschrieben. Juristisch habe die Gemeinde keine Handhabe dagegen. Man habe jedoch den Mast durch Verhandlungen weiter vom Ort weggebracht. Er sei jetzt etwa 600 Meter von der Bebauung entfernt, so Altmann. Nachdem auch E-Plus eine Antenne aufstellen will, habe sich die Gemeinde Wörth dafür eingesetzt, beide Masten auf einer Anlage zu installieren. Falls sich die Mobilfunkbetreiber einigen, bleibe es bei einem Masten mit einer Höhe von 31,20 Metern. Dies sei das kleinere Übel. Sonst könne passieren, dass die Firmen auf Privathäusern mehrere kleinere genehmigungsfreie Masten in Ortsnähe errichten. Dieser Einschätzung stimmte Dr. Scheingraber zu.
BI-Sprecher Rudi Altmann ging auf eine weitere Entwicklung ein. Es gebe einen zweiten Grundstückseigentümer, der den Masten unbedingt auf seinem Terrain haben wolle, das noch weitere 200 Meter von der Bebauung entfernt sei. Falls es gelinge, den bestehenden Vertrag aufzuheben, sei dies die bessere Lösung. Ursprünglich sollte der Masten auf Walpertskirchener Gemeindegebiet entstehen. Wörth ist erst später ins Spiel gekommen. Die BI-Sprecher Rudi Altmann und Martin Weber jun. sind zugleich betroffene Anlieger. Letzterer kritisierte die Informationspolitik der Gemeinde, die offensiver sein sollte.
Scheingraber erklärte, es gebe für die Kommunen mit einer stringenten Bauleitplanung zumindest die Möglichkeit, den Mastbau zu verzögern. Doch das erfordere Zeit, viel Arbeit und Geld. Sein Vortrag über Gesundheitsrisiken machte nachdenklich, zeigte er doch die Schattenseiten schrankenloser Telekommunikation auf. Sie basiere auf einer Grenzwertregelung, die keine Sicherheiten biete, so Scheingraber. Die Geschäftemacherei sei hier wichtiger als die Gesundheitsvorsorge.
mm
Datum: 16.03.2006 00:00 Uhr
http://www.merkur-online.de/regionen/erding/art2795,644200.html
rudkla - 16. Mär, 10:55