Keine Anonymität mehr mit RFID-Chips: Kundenüberwachung durch RFID-Chips?
CEBIT-Industrie setzt auf Funkchip, Verbraucherschützer besorgt
So Mrz 12, 2006 11:07 MEZ8
Hannover (Reuters) - RFID bei Kinderkleidung, Rindfleisch und Eintrittskarten - die Chips zur Datenübertragung per Funk halten immer stärker Einzug in den Alltag.
Die Radiofrequenz-Technologie (RFID), die die Speicherung detaillierter Produktinformationen, aber auch von Krankenakten auf kleinen Chips möglich macht, wird als die kommende Funktechnik gehandelt. Die Computermesse CeBIT in Hannover widmet RFID einen Schwerpunkt und 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Vor allem der Handel und der Logistiksektor versprechen sich von einer flächendeckenden Nutzung beträchtliche Kostensenkungen. Der Handelskonzern Metro beispielsweise gibt an, im vergangenen Jahr in seinem Testsupermarkt im nordrhein-westfälischen Rheinberg beim Wareneingang mit RFID-gekennzeichneten Produkten 8,5 Millionen Euro gespart zu haben. Und das Logistikunternehmen DHL erfasste bei der Test-Inventarisierung von Kleidungsstücken mit RFID-Chips über hundert Mal so viele Teile pro Stunde wie mit dem herkömmlichen Strichcode.
Auch der Pharmariese Pfizer nutzt die Sender, um sein Potenzmittel Viagra vor illegalen Nachahmern zu schützen. Pilotprojekte in verschiedenen Krankenhäusern sollen zeigen, ob Chips mit der Krankheitsgeschichte am Arm des Patienten den Betrieb entlasten und Fehler vermeiden. Auch in Skipässen, auf Blutkonserven und in Bibliotheksbüchern sind die kleinen Sender schon zu finden.
Noch wird RFID aber nicht großflächig eingesetzt, unter anderem wegen der hohen Kosten. "Heute liegt der Preis für einen Chip bei rund 14 Cent", erläutert der Geschäftsführer für Informationstechnologie bei der Metro, Gerd Wolfram, auf der CeBIT. "So lange ein Joghurt 40 Cents und der Chip 14 Cents kosten, wird das niemand machen." Für eine intensivere Nutzung rechneten Großanwender mit einem Preis von einem Cent pro Chip, sagte die Geschäftsführerin des Informationsforums RFID, Andrea Huber. In fünf bis zehn Jahren könnte es ihrer Einschätzung nach soweit sein. "Bis dahin werden die Chips nicht mehr aus Kupfer oder Silizium sein, sondern aus Kunststoff."
ANGST VOR DEM "GLÄSERNEN KUNDEN"
Doch je weiter die Verbreitung der bereits 1948 erfundenen Technologie zunimmt, desto mehr warnen Verbraucherschützer vor möglichen Verletzungen des Datenschutzes. Wegen der kabellosen Funktechnologie merkt beispielsweise der Supermarktkunde nicht, ob ein Produkt mit einem Chip besetzt ist und wann die Informationen ausgelesen werden. Der Standort eines Produktes kann weltweit verfolgt werden, und in Zusammenhang mit Kundeninformationen lässt sich damit Kaufverhalten nachvollziehen. Verbraucherschützer fordern deshalb umfangreiche Informationen über den Einsatz von RFID, wie zum Beispiel eine Kennzeichnung aller mit einem Chip ausgestatteten Produkte. Zudem soll es möglich sein, die Sender entweder vom Produkt zu entfernen oder sie zu deaktivieren.
"Wir müssen wissen, welche Informationen von den RFID-Systemen gesammelt und wie lange die Daten gespeichert werden", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding auf der CeBIT. Außerdem müsse bekannt sein, wer Zugang zu den Informationen hat und wie diese gegen Missbrauch geschützt werden können. Die Europäische Kommission will in den kommenden Monaten darüber beraten, ob Änderungen bei Datenschutzrichtlinien oder andere rechtliche Maßnahmen notwendig sind, um die Verbraucher zu schützen.
- Natalia Matter -
© Reuters 2006. Alle Rechte vorbehalten.
http://tinyurl.com/o7k8d
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Datenschutz: EU-Kommission diskutiert über Supermarkt-Funketiketten RFID (13.03.06)
Die Funkerkennungs-Technologie RFID wird nach Auffassung der EU-Kommission "schon bald" die Strichcodes im Supermarkt ersetzen und Unternehmen und der Gesellschaft "beachtliche Perspektiven" eröffnen. RFID steht für "Radio Frequency Identification Devices" und soll die Möglichkeit bieten, Informationen wie Standort, Identität und Vorgeschichte von Produkten zu erfassen. Die Technologie werfe jedoch nicht nur Fragen der technischen Interoperabilität und internationalen Kompatibilität auf, sondern habe auch zu ernsthaften datenschutzrechtlichen Bedenken geführt. Um solchen Bedenken Rechnung zu tragen hat die EU-Kommission am 9. März eine "Konsultation" der Öffentlichkeit eingeleitet, die auch eine Konferenz zum Thema RFID bei der Computermesse CeBit 2006 in Hannover einschließt.
Die ganze Nachricht im Internet: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=13154
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Datenschützer warnt vor Kundenüberwachung durch RFID-Chips
http://www.finanzen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=30701&Itemid=218
RFID: Daten- und Verbraucherschützer fordern bessere Aufklärung
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200104,204016,1048454/SH/0/depot/0/
Datenschutz bei RFID-Chips angemahnt http://www.golem.de/0603/43991.html
Schaar: Keine umfassende Kundenüberwachung durch RFID-Chips
http://de.internet.com/index.php?id=2041867§ion=Marketing-News
Keine Anonymität mehr mit RFID-Chips
http://www.welt.de/data/2006/03/14/859398.html
So Mrz 12, 2006 11:07 MEZ8
Hannover (Reuters) - RFID bei Kinderkleidung, Rindfleisch und Eintrittskarten - die Chips zur Datenübertragung per Funk halten immer stärker Einzug in den Alltag.
Die Radiofrequenz-Technologie (RFID), die die Speicherung detaillierter Produktinformationen, aber auch von Krankenakten auf kleinen Chips möglich macht, wird als die kommende Funktechnik gehandelt. Die Computermesse CeBIT in Hannover widmet RFID einen Schwerpunkt und 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Vor allem der Handel und der Logistiksektor versprechen sich von einer flächendeckenden Nutzung beträchtliche Kostensenkungen. Der Handelskonzern Metro beispielsweise gibt an, im vergangenen Jahr in seinem Testsupermarkt im nordrhein-westfälischen Rheinberg beim Wareneingang mit RFID-gekennzeichneten Produkten 8,5 Millionen Euro gespart zu haben. Und das Logistikunternehmen DHL erfasste bei der Test-Inventarisierung von Kleidungsstücken mit RFID-Chips über hundert Mal so viele Teile pro Stunde wie mit dem herkömmlichen Strichcode.
Auch der Pharmariese Pfizer nutzt die Sender, um sein Potenzmittel Viagra vor illegalen Nachahmern zu schützen. Pilotprojekte in verschiedenen Krankenhäusern sollen zeigen, ob Chips mit der Krankheitsgeschichte am Arm des Patienten den Betrieb entlasten und Fehler vermeiden. Auch in Skipässen, auf Blutkonserven und in Bibliotheksbüchern sind die kleinen Sender schon zu finden.
Noch wird RFID aber nicht großflächig eingesetzt, unter anderem wegen der hohen Kosten. "Heute liegt der Preis für einen Chip bei rund 14 Cent", erläutert der Geschäftsführer für Informationstechnologie bei der Metro, Gerd Wolfram, auf der CeBIT. "So lange ein Joghurt 40 Cents und der Chip 14 Cents kosten, wird das niemand machen." Für eine intensivere Nutzung rechneten Großanwender mit einem Preis von einem Cent pro Chip, sagte die Geschäftsführerin des Informationsforums RFID, Andrea Huber. In fünf bis zehn Jahren könnte es ihrer Einschätzung nach soweit sein. "Bis dahin werden die Chips nicht mehr aus Kupfer oder Silizium sein, sondern aus Kunststoff."
ANGST VOR DEM "GLÄSERNEN KUNDEN"
Doch je weiter die Verbreitung der bereits 1948 erfundenen Technologie zunimmt, desto mehr warnen Verbraucherschützer vor möglichen Verletzungen des Datenschutzes. Wegen der kabellosen Funktechnologie merkt beispielsweise der Supermarktkunde nicht, ob ein Produkt mit einem Chip besetzt ist und wann die Informationen ausgelesen werden. Der Standort eines Produktes kann weltweit verfolgt werden, und in Zusammenhang mit Kundeninformationen lässt sich damit Kaufverhalten nachvollziehen. Verbraucherschützer fordern deshalb umfangreiche Informationen über den Einsatz von RFID, wie zum Beispiel eine Kennzeichnung aller mit einem Chip ausgestatteten Produkte. Zudem soll es möglich sein, die Sender entweder vom Produkt zu entfernen oder sie zu deaktivieren.
"Wir müssen wissen, welche Informationen von den RFID-Systemen gesammelt und wie lange die Daten gespeichert werden", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding auf der CeBIT. Außerdem müsse bekannt sein, wer Zugang zu den Informationen hat und wie diese gegen Missbrauch geschützt werden können. Die Europäische Kommission will in den kommenden Monaten darüber beraten, ob Änderungen bei Datenschutzrichtlinien oder andere rechtliche Maßnahmen notwendig sind, um die Verbraucher zu schützen.
- Natalia Matter -
© Reuters 2006. Alle Rechte vorbehalten.
http://tinyurl.com/o7k8d
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Datenschutz: EU-Kommission diskutiert über Supermarkt-Funketiketten RFID (13.03.06)
Die Funkerkennungs-Technologie RFID wird nach Auffassung der EU-Kommission "schon bald" die Strichcodes im Supermarkt ersetzen und Unternehmen und der Gesellschaft "beachtliche Perspektiven" eröffnen. RFID steht für "Radio Frequency Identification Devices" und soll die Möglichkeit bieten, Informationen wie Standort, Identität und Vorgeschichte von Produkten zu erfassen. Die Technologie werfe jedoch nicht nur Fragen der technischen Interoperabilität und internationalen Kompatibilität auf, sondern habe auch zu ernsthaften datenschutzrechtlichen Bedenken geführt. Um solchen Bedenken Rechnung zu tragen hat die EU-Kommission am 9. März eine "Konsultation" der Öffentlichkeit eingeleitet, die auch eine Konferenz zum Thema RFID bei der Computermesse CeBit 2006 in Hannover einschließt.
Die ganze Nachricht im Internet: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=13154
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Datenschützer warnt vor Kundenüberwachung durch RFID-Chips
http://www.finanzen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=30701&Itemid=218
RFID: Daten- und Verbraucherschützer fordern bessere Aufklärung
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200104,204016,1048454/SH/0/depot/0/
Datenschutz bei RFID-Chips angemahnt http://www.golem.de/0603/43991.html
Schaar: Keine umfassende Kundenüberwachung durch RFID-Chips
http://de.internet.com/index.php?id=2041867§ion=Marketing-News
Keine Anonymität mehr mit RFID-Chips
http://www.welt.de/data/2006/03/14/859398.html
rudkla - 12. Mär, 13:08