Die Produktivität und die Profite der großen deutschen Unternehmen wachsen aus denselben Gründen, aus denen hierzulande Arbeitslosigkeit und Verelendung zunehmen
Mehr ist mehr
Die Produktivität und die Profite der großen deutschen Unternehmen wachsen – aus denselben Gründen, aus denen hierzulande Arbeitslosigkeit und Verelendung zunehmen. Artikel von Felix Baum in Jungle World vom 22. Februar 2006 http://jungle-world.com/seiten/2006/08/7211.php
Aus dem Text: „…Dass die Gewerkschaften von der Wirklichkeit des Weltmarkts nichts wissen wollen, verdankt sich der schlichten Tatsache, dass sie wie jeder BWL-Student treudoof an die Ewigkeit des Kapitals glauben: »Wir wollen die Gesetze der Ökonomie nicht aushebeln, das geht auch gar nicht«, sagt beispielsweise Heinz Putzhammer vom Vorstand des DGB. So bleibt nur, die Interessen der eigenen Klientel mit denen der Unternehmen auszusöhnen. Jedes Anliegen muss von vornherein mit Blick auf die Verträglichkeit für die Akkumulation vorgetragen werden. Geht die IG Metall mit der Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn in die aktuelle Tarifrunde, dann nur unter der penetrant wiederholten Beteuerung, damit die Kaufkraft und folglich den Binnenmarkt stärken zu wollen. »Arbeiterverräter«, wie unter Linksradikalen vermehrt zu hören ist, sind die Gewerkschaften deshalb keineswegs. Solange die Lohnabhängigen selbst nicht über den Horizont der Warenproduktion hinausdenken, bleiben sie Gefangene von deren unerbittlicher Logik und haben in der Tat allen Grund, sich der Wettbewerbsfähigkeit des Einzelkapitals unterzuordnen, von dessen Weltmarkterfolg ihr eigenes Überleben abhängt. Es ist Scheinradikalismus, die Gewerkschaften als institutionalisierte Vermittlung dieses widersprüchlichen Verhältnisses anzugreifen, die diesem zugrunde liegende Misere aber von der Kritik auszunehmen…“
Wir übernehmen
Die Übernahme deutscher Firmen durch ausländische wird meist lautstark beklagt. Dabei wird verschwiegen, wie aktiv deutsche Unternehmen selbst bei Übernahmen sind. Artikel von Stefan Frank in Jungle World vom 22. Februar 2006 http://jungle-world.com/seiten/2006/08/7212.php
Aus dem Text: „Sind deutsche Unternehmen Opfer angelsächsischer Heuschrecken?« fragte das Manager-Magazin kürzlich und antwortete: »Unsinn. Deutsche Unternehmen schwärmen mit prall gefüllten Kriegskassen aus und machen in England und den USA reiche Beute.« Das sollte man mal der Gewerkschaft Verdi sagen. Deren Biologen haben Ende vorigen Jahres ein Papier veröffentlicht unter dem Titel »Hedge- und Private Equity-Fonds. Die Turbos im Kapitalismus«, in dem von der Bundesregierung allen Ernstes verlangt wird, deutsche Firmen vor ausländischem Zugriff zu schützen, insbesondere vor Hedgefonds, die angeblich auch Daimler-Chrysler bedrohen. Deutsche Konzerne können auf ihre Gewerkschaften zählen…“
Aus: LabourNet, 23. Februar 2006
Die Produktivität und die Profite der großen deutschen Unternehmen wachsen – aus denselben Gründen, aus denen hierzulande Arbeitslosigkeit und Verelendung zunehmen. Artikel von Felix Baum in Jungle World vom 22. Februar 2006 http://jungle-world.com/seiten/2006/08/7211.php
Aus dem Text: „…Dass die Gewerkschaften von der Wirklichkeit des Weltmarkts nichts wissen wollen, verdankt sich der schlichten Tatsache, dass sie wie jeder BWL-Student treudoof an die Ewigkeit des Kapitals glauben: »Wir wollen die Gesetze der Ökonomie nicht aushebeln, das geht auch gar nicht«, sagt beispielsweise Heinz Putzhammer vom Vorstand des DGB. So bleibt nur, die Interessen der eigenen Klientel mit denen der Unternehmen auszusöhnen. Jedes Anliegen muss von vornherein mit Blick auf die Verträglichkeit für die Akkumulation vorgetragen werden. Geht die IG Metall mit der Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn in die aktuelle Tarifrunde, dann nur unter der penetrant wiederholten Beteuerung, damit die Kaufkraft und folglich den Binnenmarkt stärken zu wollen. »Arbeiterverräter«, wie unter Linksradikalen vermehrt zu hören ist, sind die Gewerkschaften deshalb keineswegs. Solange die Lohnabhängigen selbst nicht über den Horizont der Warenproduktion hinausdenken, bleiben sie Gefangene von deren unerbittlicher Logik und haben in der Tat allen Grund, sich der Wettbewerbsfähigkeit des Einzelkapitals unterzuordnen, von dessen Weltmarkterfolg ihr eigenes Überleben abhängt. Es ist Scheinradikalismus, die Gewerkschaften als institutionalisierte Vermittlung dieses widersprüchlichen Verhältnisses anzugreifen, die diesem zugrunde liegende Misere aber von der Kritik auszunehmen…“
Wir übernehmen
Die Übernahme deutscher Firmen durch ausländische wird meist lautstark beklagt. Dabei wird verschwiegen, wie aktiv deutsche Unternehmen selbst bei Übernahmen sind. Artikel von Stefan Frank in Jungle World vom 22. Februar 2006 http://jungle-world.com/seiten/2006/08/7212.php
Aus dem Text: „Sind deutsche Unternehmen Opfer angelsächsischer Heuschrecken?« fragte das Manager-Magazin kürzlich und antwortete: »Unsinn. Deutsche Unternehmen schwärmen mit prall gefüllten Kriegskassen aus und machen in England und den USA reiche Beute.« Das sollte man mal der Gewerkschaft Verdi sagen. Deren Biologen haben Ende vorigen Jahres ein Papier veröffentlicht unter dem Titel »Hedge- und Private Equity-Fonds. Die Turbos im Kapitalismus«, in dem von der Bundesregierung allen Ernstes verlangt wird, deutsche Firmen vor ausländischem Zugriff zu schützen, insbesondere vor Hedgefonds, die angeblich auch Daimler-Chrysler bedrohen. Deutsche Konzerne können auf ihre Gewerkschaften zählen…“
Aus: LabourNet, 23. Februar 2006
rudkla - 23. Feb, 15:08