Schweinegrippe Fortsetzungsgeschichte
Nach meinem ersten Newsletter zum Thema Schweingrippeviren vom 30.4.09 gebe ich heute Auszüge aus dem Deutschen Ärzteblatt-Newsletter vom 3.8.09 und der Tagespresse (Schleswig-Holsteinischen Zeitung vom 3. August 2009) wieder, die deutlich genug sind und für sich sprechen.
Dr. med. Karl Braun-von Gladiß
Für Sie gelesen im Deutschen Ärzteblatt-Newsletter vom 3.8.09
„Politik Experten warnen vor Risiken von Schweinegrippe-Impfungen: Berlin – Die für Herbst geplante deutschlandweite Massen-Impfung gegen die Schweinegrippe stößt bei Fachleuten auf große Bedenken. Mehrere Arznei-Experten warnten am Wochenende davor, eine solche Impfung sei angesichts des harmlosen Krankheitsverlaufs nicht verantwortbar. EU-Gesundheitspolitiker streiten derweil um das mögliche Ausmaß der Epidemie. Der Herausgeber des pharmakritischen „Arnei-Telegramms“, Wolfgang Becker-Brüser, sagte dem „Spiegel“: „Was wir hier erleben, ist ein Großversuch an der deutschen Bevölkerung.“ Die Sicherheitstests der Musterimpfstoffe seien nicht besonders umfangreich gewesen. Nur häufige Nebenwirkungen, die mindestens bei einem von hundert Geimpften auftreten, sollten demnach erkannt werden. Dies bedeute rechnerisch, dass bei 25 Millionen Geimpften fast 250.000 eine schlimme Impfreaktion erleiden könnten, ohne dass dies zuvor in den Studien aufgefallen wäre. In Deutschland soll rund ein Drittel der Bevölkerung geimpft werden. Der Virologe Alexander Kekulé sagte dem „Tagesspiegel am Sonntag“, es müsse angesichts der Erfahrung, dass die Erkrankung meist harmlos verlaufe, diskutiert werden, ob man bei der Zulassung von Impfstoffen „nun nicht noch ein paar zusätzliche Sicherheitsebenen einzieht“. Der Bremer Pharmakologe Peter Schönhofer sagte dem Blatt, in den USA sei bereits in den 70er-Jahren ein Impfstoff gegen Schweinegrippe zurückgezogen worden, da es dort bei Impfungen zu einer auffälligen Häufung überschießender Immunreaktionen mit Nervenlähmungen gekommen sei. Der Impfstoff, mit dem nun die neue Grippe bekämpft werden solle, sei „nach dem selben Strickmuster“ gebaut....“
Für Sie gelesen in der Schleswig-Holsteinischen Zeitung vom 3. August 2009
„Wie gefährlich ist die Schweinegrippe wirklich? Der Flensburger Mediziner und Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg (SPD) spricht von einer gezielten Kampagne der Pharmaindustrie, die Tabletten und Impfstoffe verkaufen wolle. In seiner Analyse plädiert Wodarg für unaufgeregte Vorsicht.
DAS GESCHÄFT MIT DER ANGST. Autor: Dr. med Wolfgang Wodarg ist Internist und Spezialist für Lungenheilkunde und für Hygiene und Umweltmedizin. Der SPD-Politiker aus dem Wahlkreis Flensburg-Schleswig ist Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages und des Europarates. Dort führt er den Vorsitz.
Der Name "Schweinegrippe" steht wie schon die Bezeichnung "Vogelgrippe" für irreführende aber offenbar erfolgreiche Versuche einiger Pharmakonzerne, ihre Absatzchancen für neue Impfstoffe und fragliche Grippe-Medikamente zu erhöhen. Aber auch einige Politiker, Fachinstitute und Medien profitieren von dieser Erfindung und spielen das teure Spiel mit der Angst zu ihrem eigenen Vorteil mit. Die laufende Diskussion um die Bezahlung der Grippeimpfung und der von einigen Krankenkassen veröffentlichte Ruf nach mehr Steuermitteln reiten auf dieser Welle.
Die Pharmabranche zeigt, dass sie längst weiß, wie die öffentliche Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen gelenkt werden kann. Sie demonstriert uns gerade, dass eine "Schweinegrippe aus Mexiko" eben deutlich mehr wahrgenommen wird als die übliche alljährliche "Grippewelle". Mit genetischen und molekularbiologischen Details gepuscht, präsentieren seit Wochen von der Pharmaindustrie (wie auch immer) motivierte Institutsleiter und Ärzte ihr "Man-kann-nie-wissen" dem ängstlich staunenden Volk und den Regierungen von Bund und Ländern. Handlungsdruck entsteht. Die Institute erhalten mehr Personal und Sachmittel, Politiker sind gefragt und Mitglieder von Krisenstäben machen teure Dienstreisen. Und das gibt Stoff für spannende Berichte, Interviews und Kommentare in den Medien.
Die Angst-Kampagne wirkt: Plötzlich reden alle nur noch davon, wer von dem knappen Grippemittel "Tamiflu" wie viel Tabletten einlagern darf, oder wer sich wie viel des neuen Grippeimpfstoffs "Optaflu" bei Novartis reservieren darf. Politiker rennen Big-Pharma die Türen ein und die Krankenkassen nutzen die Diskussion, um mehr Steuerzuschüsse in den Gesundheitsfond zu ziehen. Was ist die Realität hinter dieser "Medienwelle"? Gibt es eine neue Seuche, eine weltweit sich ausbreitende neue Pandemie?
Grippeviren leben und vermehren sich in Menschen, Schweinen, Vögeln, Pferden, Nerzen, Walen, Seehunden und anderen Arten und sind auch außerhalb dieser Wirte lange haltbar. Ob Influenza A oder B, sie können sich nur ausbreiten, wenn sie Wirte finden, die noch nicht immun gegen sie sind. Deshalb ändern Grippeviren ihren molekularen Aufbau laufend. Sie tun das innerhalb eines Stammes (Gen-Drift) oder zwischen unterschiedlichen Stämmen, die sich in einem Wirt treffen. (Gen-Shift).
Immer jene Viren, die etwas anders sind als die vom vorigen Jahr, haben eine gute Chance, sich weiterzuverbreiten, weil die Immunabwehr sie nicht sofort erkennen und unschädlich machen kann. So ziehen sie in ihren Wirten um die Welt und ändern laufend ihre Gestalt. Das gibt es seit zigtausend Jahren. Durch Massentierhaltung und sehr dichte Populationen in Schweine-, Geflügel- und anderen Tierfarmen aber auch in den dicht besiedelten Armenvierteln mancher Großstädte können Grippe-Viren sich sehr schnell vermehren. Besonders dann, wenn sie auf ungeschützte Wirte treffen, die noch nie Kontakt mit ähnlichen Viruspartikeln gehabt haben. In großen Geflügelfarmen kann es zur explosionsartigen Virusvermehrung bei Vögeln (Vogelgrippe) kommen. Diese vogelspezifischen Viren können in Einzelfällen sogar den Farmer krankmachen, besonders dann, wenn dieser ein geschwächtes Immunsystem aufweist. Das nennt man dann eine Zoonose und diese bedarf nicht der Entstehung neuer gefährlicher Virustypen. …
Die letzte Grippewelle lief von Weihnachten 2008 bis Ende Februar 2009 vom Nordwesten Deutschlands bis in den Südosten und führte in Spitzenzeiten mit der Diagnose akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) zu etwa 2000 zusätzlichen Arztbesuchen pro Woche pro 100 000 Einwohner. Das sind schätzungsweise 10 bis 20 Millionen zusätzlicher Arztbesuche pro "Grippe"-Welle. Das Robert-Koch-Institut rechnete bisher immer mit pro Jahr etwa 5 Millionen Infizierten und einer hierdurch bedingten Übersterblichkeit von ca. 10000 - 20000 Fällen in Deutschland. ... An die jährliche Influenza-Gefahr haben wir uns so sehr gewöhnt, dass es noch nicht einmal eine Meldepflicht für die Erkrankungsfälle gibt. …
Kumulativ sind in Deutschland jetzt 3810 Fälle der neuen Grippe (H1N1) bekannt geworden. Zuletzt kamen etwa 150 Fälle täglich dazu, 130 davon angeblich durch Touristen, überwiegend aus Spanien. Die spanischen Behörden melden derzeit allerdings nur 1538 bestätigte Fälle, der britische staatliche Gesundheitsdienst hingegen zählt 11159 Fälle, die in diesem Jahr besonders bei Kindern aufgetreten sein sollen. Alle Beobachter sprechen von relativ milden Verläufen. Kinder sind ohnehin viel häufiger infiziert. Sie lernen in Schulen und Kindergärten nicht nur mit dem Verstand sondern auch mit dem Immunsystem.
... Jetzt wird der jährlich zu erwartende Durchzug der Influenza-Pandemie offenbar unter jeweils neuem Namen zu einer werbewirksam drohenden Katastrophe aufgeblasen.
Donald Rumsfeld, langjähriges Vorstandsmitglied und Großaktionär des Pharmaunternehmens Gilead Sciences, war bis zu seinem Amtsantritt als US-Verteidigungsminister Vorstandsvorsitzender des Konzerns und inszenierte danach in der Bush-Administration eine milliardenschwere Verkaufskampagne für das von Gilead Sciences mit dem Schweizer Unternehmen ROCHE produzierte "Tamiflu". Ein Jahr später, nachdem bei einigen toten Vögeln auch in Deutschland festgestellt worden war, dass diese an Vogelgrippe gestorben waren, gelang es, eine ähnliche Panik auch bei uns zu inszenieren, die immerhin dazu führte, dass die Bundesländer insgesamt für etwa 200 Millionen Euro Grippepillen einbunkerten.
Eine dpa-Meldung vom 13.1.2006 lautete: "Die Vereinten Nationen wollen mit 1,1 Milliarden Euro die Ausbreitung der Vogelgrippe stoppen. Die Weltgesundheitsorganisation plant eine "Task Force" gegen eine Vogelgrippe-Pandemie bei Menschen...."
Klaus Stöhr, Leiter des Influenza-Impfstoff-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Vogelgrippe-Kampagne der WHO 2005/2006 wechselte anschließend zum Pharma-Konzern Novartis, der jetzt gerade einen neuen Grippe-Impfstoff gegen die Schweinegrippe "Optaflu" auf den Markt bringen möchte. Stöhr hatte es schon bei der Vogelgrippe geschafft, eine für den Menschen nicht existierende Erkrankung so zu verkaufen, dass Milliarden für Medikamente aus Steuergeldern ausgegeben wurden. Es spielte damals keine Rolle, dass es die "Vogelgrippe" beim Menschen gar nicht gab und dass deshalb die gebunkerten Medikamente auch noch nicht einmal klinisch für diesen Einsatz beim Menschen getestet waren. Jetzt strebt Novartis eine Abnahmegarantie für seinen gerade zugelassenen "Optaflu"-Impfstoff an...
Ich halte die "Schweinegrippe" für eine unverantwortliche, wirtschaftlich motivierte Panikmache und sehe nach intensiven Recherchen und persönlichen Gesprächen, unter anderem mit dem Leiter des Robert-Koch-Institutes, keinen Grund, die Empfehlungen zum Grippeschutz anders zu handhaben als in den Vorjahren.“
Privat-Institut für Ganzheitliche Medizin und Gesundheitsförderung
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Grippeimpfungen=10-faches höheres Alzheimer-Risiko
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