Cuts in Social Welfare - Sozialabbau

Dienstag, 17. Juli 2007

Zu Armut und Ausgrenzung von Kindern in Deutschland

17. Juli 2007

Katja Kipping

Kinder müssen eigenständig sozial abgesichert werden

Zu Armut und Ausgrenzung von Kindern in Deutschland erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping:

Mit der Hartz-IV-Gesetzgebung wurden Armut und Ausgrenzung von vielen Menschen, insbesondere Kindern, durch die damalige rot-grüne Koalition verschärft. Jedes vierte Kind unter 5 Jahren lebt in Einkommensarmut. Etwa 1,7 Millionen Kinder müssen auf dem Hartz IV-Sozialgeld-Niveau leben. Schon damals haben PDS und WASG das Verarmungs- und Ausgrenzungsprogramm Hartz IV energisch bekämpft. Nun wird endlich auch von einigen Hartz-IV-Verursachern der Ruf nach Veränderungen laut. Die Regelsätze von Hartz IV entsprächen nicht mehr der Lebenswirklichkeit, so Katrin Göring-Eckardt von Bündnis
90/Die Grünen. Richtig ist, dass die Regelsätze weder für Erwachsene noch für Kinder jemals der Lebenswirklichkeit entsprachen. Das haben die Organisationen der Erwerbslosen, Wohlfahrtsverbände, WissenschaftlerInnen und DIE LINKE oft genug betont. Hartz IV war und ist Armut und Ausgrenzung per Gesetz! Die LINKE fordert neben einer Teilhabe sichernden repressionsfreien, individuell garantierten Grundsicherung für Erwachsene ebenso eine Teilhabesicherung für Kinder – eigenständig und unabhängig vom sozialen Status der Eltern und darüber hinaus den gesicherten Zugang aller Kinder und Jugendlichen zu den Bildungseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen - unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Die Konzepte der LINKEN liegen dafür auf dem Tisch. Als dringende Sofortmaßnahme müssten die Kosten für Schülerbeförderung, Einschulung und Schülerspeisung als zu erstattender Mehrbedarf bei Hartz IV übernommen werden.

Quelle: http://www.die-linke.de/presse/presseerklaerungen/detail/artikel/kinder-muessen-eigenstaendig-sozial-abgesichert-werden/



http://freepage.twoday.net/search?q=Armut

Bundesregierung bestätigt staatlich verordnete Zwangsverrentung

„Zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. zur “Rente ab 67 – Auswirkungen für die Betroffenen” (BT-Drs. 16/4952) erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, Klaus Ernst: Die Bundesregierung hat unumwunden Maßnahmen zur Zwangsverrentung von Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfängern zugegeben. Danach werden alle erwerbslosen Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft, die nach dem 31.12.2007 das 58. Lebensjahr vollenden (Wegfall der 58er-Regelung), zum frühstmöglichen Zeitpunkt gezwungen, in Rente zu gehen – was, so die Bundesregierung, “grundsätzlich auch die Inanspruchnahme einer Rente mit Abschlägen zum frühstmöglichen Zeitpunkt” einschließt…“ Pressemitteilung der Fraktion http://www.linksfraktion.de/pressemitteilung.php?artikel=1275587683

Siehe dazu auch:

Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE vom 23.05.2007 (pdf) http://dokumente.linksfraktion.net/drucksachen/7790002404_1605461.pdf


Zwangsverrentung von ALG II BezieherInnen

Positionspapier der Bundestagsfraktion DIE LINKE vom 12.06.2007 http://www.linksfraktion.de/positionspapier_der_fraktion.php?artikel=7762993499


Hartz IV: Zwangsrente für ältere Erwerbslose

Auslaufen der sog. "58er Regelung": Statt dessen Zwangsverrentung für ältere Hartz IV Empfänger. Kommentar beim Erwerbslosenforum Deutschland http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/0344e1995d091e006.php


Aus: LabourNet, 17. Juli 2007

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Langzeitarbeitslose: Ab 2008 droht die Zwangsverrentung

„Offiziell propagiert die Bundesregierung die Rente mit 67. Weil die Deutschen immer älter werden, müssten alle länger arbeiten. Für Langzeitarbeitslose soll das in Zukunft allerdings nicht mehr gelten. Für sie droht ab 2008 die Zwangsverrentung – mit hohen Abschlägen…“ DGB-Position beim Einblick http://www.einblick.dgb.de/politik_aktuell/e1507s3.htm/


Aus: LabourNet, 18. September 2007

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IG Metall droht mit Massenklagen gegen "Zwangsverrentung"

„Die IG Metall sieht Bezieher von Arbeitslosengeld II ab 2008 von einer "Zwangsverrentung" mit lebenslangen Rentenabschlägen von bis zu 18 Prozent bedroht. Grund ist nach Angaben der IG Metall das Auslaufen der sogenannten "58er- Regelung" zum Jahresende. Danach können 58-jährige und ältere Arbeitslose bei Erhalt der Arbeitslosenunterstützung von der Vermittlung am Arbeitsmarkt ausgenommen werden. Mit Beginn des kommenden Jahres sind Bezieher von Arbeitslosengeld II gezwungen, selbst dann vorzeitig in Rente zu gehen, wenn die Höhe ihrer Rente niedriger ist, als die ihnen zustehende Arbeitslosenunterstützung.“ Meldung vom 29.10.07


Kritik an Zwangsverrentung. Ver.di gegen Neuregelung für ALG-II-Bezieher

Artikel von Peter Nowak im ND vom 26.10.2007 http://www.neues-deutschland.de/artikel/118357.html


Älteren Erwerbslosen droht Zwangsverrentung. Bis zu 360.000 Menschen in Deutschland wären davon betroffen. Beim SPD-Parteitag ist es kein Thema

„Während auf dem dem SPD-Parteitag viel über einige Modifizierungen der Hartz IV-Gesetze diskutiert und dabei akribisch darauf geachtet wird, dass die Substanz der Gesetze nicht angetastet wird, droht weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit eine massive Verschlechterung für ältere Erwerbslose. Ab dem 1. Januar können ALG II-Bezieher, die das 60te Lebensjahr erreicht haben, zwangsverrentet werden. Davon wären bis zu 360.000 Menschen betroffen…“ Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 26.10.2007 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26494/1.html


Mit 60 aufs Altenteil - Zwangsverrentung durch Agenda 2010

„Ab dem 1. Januar 2008 werden ältere Arbeitnehmer, deren Arbeitslosenversicherung ausläuft, mit hohen Abschlägen von bis zu 18 Prozent zwangsverrentet. Das schreibt die derzeit gültige Rechtslage zwingend vor. Damit verlieren ältere Arbeitnehmer alle Ansprüche auf aktive Arbeitsförderung durch die Bundesagentur. Die Zwangsverrentung löst die alte Vorruhestandsregelung ab. Danach durften ältere Arbeitslose ab 58 Jahren bislang wählen, ob sie aktiv gefördert werden wollten, um Arbeit zu finden oder ob sie lieber in Vorruhestand ohne Rentenabschläge gehen wollten. Die Bundesregierung hat mehrere Initiativen, die neue Gesetzeslage zu entschärfen, abgelehnt…“ Manuskript der Monitor-Sendung von Markus Schmidt und Kim Otto am 25. Oktober 2007 http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=918&sid=171


Aus: LabourNet, 30. Oktober 2007

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ALG-II-Empfänger: ver.di fordert eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung gegen drohende Altersarmut von ALG-II-Empfängern.

Wenn die Bundesregierung nicht zügig tätig wird, droht ab Januar 2008 Zehntausenden eine Frühverrentung mit Rentenabschlägen von bis zu 18 Prozent. Siehe dazu:

Zwangsrenten und Altersarmut abwenden – verdi-Positionen (Word-Datei ohne Datum) https://presse.verdi.de/aktuelle_themen_neu/data/0-pk-zwangsrenten.u.altersarmut_bj.doc


Rentenabschläge und Altersarmut sowie Verlagerungen vom Arbeitslosengeld II zur Grundsicherung im Alter

Offener Brief von Frank Bsirske an die Mitglieder des Ausschusses für Arbeit und Soziales (Word-Datei vom 25.10.07) https://presse.verdi.de/aktuelle_themen_neu/data/pk-bf.vorab-bt.as-altersarmut.doc


Petition an den Bundestag gegen die drohende Zwangsverrentung

Der Arbeitskreis Arbeitslosigkeit der IG Metall Berlin hat eine Unterschriftenliste (als Petition an den Bundestag) gegen die drohende Zwangsverrentung von HartzIV-BezieherInnen ab 01.01.2008 ausgearbeitet. Siehe die Unterschriftenliste (Word-Datei) http://www.erwerbslos.de/images/stories/dokumente/aktivitaeten/zwangsverrentung.doc


Aus: LabourNet, 2. November 2007

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7. November 2007

Statt Zwangsverrentung selbstbestimmtes Leben

Zu den Absichten der Bundesregierung, ältere Erwerbslose mit erheblichen Abschlägen in die Rente zu zwingen, erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping:

Unsere Gesellschaft kann nicht auf die Kompetenz und Erfahrungen älterer Bürgerinnen und Bürger verzichten. Sie muss ihnen Möglichkeiten zum frei gewählten Einbringen in die Gesellschaft eröffnen, statt sie bürokratisch zu verwalten. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen ältere Hartz-IV-Bezieher mit Rentenanspruch jetzt auch unter erheblichen Abschlägen die Rente beantragen. Diese Zwangsverrentung muss verhindert werden. Darüber hinaus sollen ältere Erwerbslose ihr Leben selbstbestimmt gestalten können - mit möglichen Zugängen zu frei gewählten und selbst organisierten Projekten, die ordentlich bezahlt werden, und mit abgesicherten Optionen einer Teilhabe an der Gesellschaft ohne Erwerbsarbeit. Ende des Jahres läuft die sogenannte 58er Regelung für ältere Erwerbslose aus. Diese hat ältere Erwerbslose bislang vor dem Nachrangigkeitsprinzip bei Hartz IV geschützt. Dieses Prinzip besagt, dass erst alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, bevor Anspruch auf Hartz IV besteht.

http://www.die-linke.de/presse/presseerklaerungen/detail/artikel/statt-zwangsverrentung-selbstbestimmtes-leben/

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Tipp für ältere Geringverdiener und Bezieher von Arbeitslosengeld I: Alg II beantragen, um Zwangsrente zu verhindern

Presse-Information der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS) vom 29. November 2007. Hinweis: Die Einigung innerhalb der Koalition zu einer „58er-Nachfolgeregelung“ ist hier berücksichtigt http://www.tacheles-sozialhilfe.de/harry/view.asp?ID=1698

Zwangsverrentung für 63-Jährige und 64-Jährige: Infos und Tipps - Sonderseite der KOS http://www.erwerbslos.de/index.php?option=com_content&task=view&id=559&Itemid=32

Ein unmoralisches Angebot

Zwangsrente für Alg II-Bezieher: Der erreichte Kompromiss beim Auslaufen der "58er Regelung" für den Vorruhestand verlangsamt die Altersarmut lediglich. Artikel von Berthold Paetz in Freitag vom 07.12.2007 http://www.freitag.de/2007/49/07490401.php


Aus: LabourNet, 6. Dezember 2007

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Kein Ende der «Zwangsverrentung». Das Koalitionsvorhaben zur Frühverrentung von «Hartz IV-lern»

„Auch nach dem gestrigen Kabinettsbeschluss bleibt es dabei: Mit Ende der «58er-Regelung» können die Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende ab 2008 ältere «Hartz IV»-Empfänger auf die Inanspruchnahme einer abschlagsgeminderten Altersrente verweisen. Eine solche «Zwangsverrentung» ist nunmehr frühestens nach vollendetem 63. Lebensjahr möglich. Der Personenkreis, der vom Koalitionskompromiss profitiert, ist überschaubar und die faktische Bedeutung der Regelung ist zeitlich begrenzt…“ Dokumentation von Johannes Steffen vom 12. Dezember 2007 (pdf) http://www.arbeitnehmerkammer.de/sozialpolitik/doku/01_aktuell/ticker/2007/2007_12_12_zwangsrente.pdf


Aus: LabourNet, 13. Dezember 2007



http://freepage.twoday.net/search?q=Zwangsverrentung

Montag, 16. Juli 2007

Hartz IV abschaffen: Grundeinkommen einführen!

16. Juli 2007

Katja Kipping

DIE LINKE muss sich bei der Erarbeitung ihres ersten Parteiprogramms offen zeigen für Konzepte eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) und die gesellschaftliche Debatte darüber anregen. Das fordert die am Wochenende in Berlin neu konstituierte Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen in und bei der Partei DIE LINKE. "Wir wollen Hartz IV abschaffen, aber die Losung allein reicht nicht. Im Programm müssen wir Aussagen treffen, wie wir diese Abschaffung erreichen wollen. Wenn wir davon ausgehen, dass das Lebensrecht eines jeden Menschen unveräußerlich ist, dürfen Zahlungen zum Lebensunterhalt nicht an Wohlverhalten, wie ständig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen, geknüpft werden", so die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping, selbst Mitglied der BAG.

In den sozialen Bewegungen ist die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen weit verbreitet, jedoch finden in der Bevölkerung auch Modelle neoliberaler Ausrichtung wie das vom Thüringer CDU-Ministerpräsidenten Dieter Althaus propagierte Bürgergeld immer mehr Zuspruch. DIE LINKE sollte sich deshalb mit einem explizit linken Konzept an der Debatte beteiligen, damit die Deutungshoheit über das bedingungslose Grundeinkommen nicht von neoliberalem Zeitgeist geprägt wird. "Nichts kann so konsequent Hartz IV überwinden wie ein das soziokulturelle Existenzminimum sicherndes, individuell gezahltes, nicht mit Arbeitszwang verbundenes bedingungsloses Grundeinkommen", so Ann-Christin Schomburg, neben Stefan Wolf Sprecherin der BAG. In der einstimmig verabschiedeten Gründungserklärung der BAG heißt es: "Wenn wir weiterhin den Menschen vertrauen, dass die meisten von ihnen sinnvoller Tätigkeit nachgehen wollen und werden, auch wenn ihre materielle Existenz gesichert ist, wenn wir auch anerkennen, dass diejenigen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, netto mehr in der Tasche haben sollen, als die, die das nicht tun, wenn wir wiederum die Arbeitsbürokratie und die mit ihr verbundene Verfolgungsbetreuung zurückdrängen wollen, dann landen wir zwangsläufig bei einer Leistung, die allen Menschen zustehen muss: dem Bedingungslosen Grundeinkommen. Wie dies konkret ausgestaltet werden kann, darüber müssen wir reden."

http://www.die-linke.de/presse/presseerklaerungen/detail/artikel/hartz-iv-abschaffen-grundeinkommen-einfuehren/

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Einkommen ohne Arbeitspflicht von Werner Rätz - Mitglied im bundesweiten Koordinierungskreis von Attac Deutschland

Ein umfassendes Investitionsprogramm, Stärkung der Binnennachfrage, bessere Vermittlung, weit gehende Arbeitszeitverkürzungen und andere Maßnahmen, die zur Verringerung der Arbeitslosigkeit gefordert werden, können alle sinnvoll sein. Dennoch verkennen alle diese auf Wirtschaftswachstum zielenden Überlegungen das Ausmaß des Problems. Das Fehlen von Erwerbsarbeitsplätzen liegt natürlich auch an einer falschen Politik. Aber eben nicht nur.

Vielmehr haben wir es seit langem mit einer Entwicklung der Produktivität zu tun, die neue Qualität annimmt. Immer weniger Arbeitszeit wird gebraucht, um gleich viel Produkt herzustellen. Die Entwicklung der Elektronik verstärkt diesen Effekt: Immer mehr Produktionswissen, Erfahrung, gesellschaftlich aufgebrachte Entwicklungsleistung ist in den Produkten, Verfahrenstechniken und Arbeitsabläufen gespeichert, die in die aktuelle Produktion eingehen. So kann manch verbessertes Produkt mehr Arbeit ersetzen, als zu seiner Herstellung benötigt wird.

Würden Menschen dadurch nicht – leider allzu oft dauerhaft – aus dem Arbeitsprozess heraus geworfen, wäre diese Rationalisierung nicht einmal immer schlimm. Es gibt so viele gefährliche, schwere, schädliche, auch unsinnige Arbeiten, von denen es so gesehen keineswegs bedauerlich wäre, wenn sie von Maschinen oder gar nicht mehr gemacht würden. Und gleichzeitig gibt es so viele gesellschaftlich nützliche, spannende oder einfach nur schöne Tätigkeiten, denen Menschen nachgehen könnten und möchten. Nur bezahlt sie niemand dafür.

Aber genau hier liegt die Lösung und nicht das Problem. Menschen wollen in herkömmliche Erwerbsarbeit, können das aber nicht, weil sie dort nicht gebraucht werden. Gleichzeitig wollen andere raus aus ihren ungeliebten Jobs und anderswo tätig sein, können das aber nicht, weil sie kein Einkommen haben, von dem sie leben können. Viele möchten lernen, sich stärker sozial engagieren oder sich ganz neu orientieren.

Wir leisten uns einen großen Aufwand an Geld, Bürokratie und politischer Missstimmung, nur um die Illusion aufrecht zu erhalten, jede und jeder könne und müsse einer Erwerbsarbeit nachgehen. Einfacher wäre es, allen ein Grundeinkommen zu geben und darauf zu setzen, dass Neugier, Gestaltungswille und Kreativität Menschen ohnehin zur Tätigkeit drängen würden.

http://www.attac.de/genug-fuer-alle/neu/pages/downloadstexte.php



Hartz IV abschaffen: Grundeinkommen einführen!
http://www.die-linke-bag-grundeinkommen.de


Aus: SOGA-NEWSLETTER Nr. 5 - 29. Woche 2007



http://freepage.twoday.net/search?q=Grundeinkommen
http://freepage.twoday.net/search?q=Verfolgungsbetreuung

Freitag, 13. Juli 2007

Heuschrecken: Wie Gewerkschaften ihre Mieter an Hedge-Fonds ausliefern

ARD - Monitor Link zum Text des Beitrags: http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=897&sid=174

Video unter: http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?p=400&b=002&ex=3



http://freepage.twoday.net/search?q=Hedge-Fonds
http://freepage.twoday.net/search?q=Heuschrecken

Mobbing-Baukasten für Arbeitgeber

http://www.meta-info.de/?lid=29966
http://www.meta-info.de/?lid=30036

Der Rausschmeißer
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/555/123383/print.html

Das beste Verhütungsmittel gegen Hartz-IV-Klagen ist die Abschaffung von Hartz IV

Pressemitteilung von Katja Kipping, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

Zur erheblich gestiegenen Zahl von Klagen gegen Hartz-IV-Bescheide erklärt die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Katja Kipping:

Das beste Verhütungsmittel gegen Hartz-IV-Klagen ist die Abschaffung von Hartz IV. Die Betroffenen können und wollen sich zu Recht nicht mit diesem Verarmungs- und Repressionsgesetz abfinden. Hartz IV ist durch eine bedarfsorientierte und repressionsfreie soziale Grundsicherung zu ersetzen.

Zudem verdeutlichen die Klagen die Notwendigkeit einer unabhängigen Beratung von Erwerbslosen, wie sie unsere Fraktion schon seit langem fordert. Die Betroffenen müssen ihre Rechte umfassend geltend machen können. Die Zahl der Klagen ist nur die Spitze eines Eisbergs von Unrecht.

http://www.linksfraktion.de/pressemitteilung.php?artikel=1263503164


Zwangsverrentung von ALG II BezieherInnen

Ab 2008 wird die 58er-Regelung aufgehoben.

Da die Hartz IV Reform bei der Zusammenlegung der Arbeitslosenhilfe mit der Sozialhilfe das neue ALG II zu einer Fürsorgeleistung umgebaut hat, sind alle BezieherInnen von ALG II (die gesamte Bedarfsgemeinschaft, auch bei ergänzendem Bezug zu Erwerbseinkommen) verpflichtet, alles zu tun, ihre Hilfebedürftigkeit zu verringern oder zu vermeiden. Auf unsere Anfrage 16/5086 hat die Bundesregierung bestätigt, dass dies auch Renten aus der GRV mit Abschlägen (derzeit bis zu 18%, nach der Anhebung der Altersgrenzen bis 14,4%) einschließt. D.h. ALG II BezieherInnen, die Anspruch auf eine Altersrente haben, müssen diese in Anspruch nehmen, auch wenn die Höhe der Rente unter dem SGB II Regelsatz liegt. Diese Zwangsverrentung ist bis Ende 2007 durch die sogenannte 58er Regelung ausgeschlossen: Erwerbslose ab dem 58. Lebensjahr können diese Regelung abschließen und müssen dann nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, beziehen aber die vollen Leistungen nach dem SGB. Im Gegenzug werden sie nicht mehr als Erwerbslose registriert. Alle, die nach dem 1.1.2008 erwerbslos werden oder das 58. Lebensjahr vollenden, können diese Regelung nicht mehr in Anspruch nehmen.

Unmittelbar ergibt sich hieraus folgende Konsequenz: Wer Zwangsverrentet wird, verliert seinen Anspruch auf ALG II, da BezieherInnen von Altersrenten (auch vorgezogene) generell keinen Anspruch auf ALG II haben. Weiterhin hat, wer zwangsverrentet wird, bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze (derzeit 65 Jahre, zukünftig 67) keinen Anspruch auf Grundsicherung im Alter (bei dieser wird auf den Unterhaltsrückgriff auf Eltern und Kinder verzichtet). Diese Personen werden letztlich auf die Sozialhilfe verwiesen, inklusive des dort geltenden Unterhaltsrückgriffs auf Kinder und Eltern, und dass, obwohl sie weiterhin erwerbsfähig sind; ein Umstand den die Hartz IV Reform ausräumen sollte. Mit der Anhebung des Rentenalters auf 67 verschärft sich das Risiko, am Ende des Erwerbslebens langzeiterwerbslos zu sein und damit zwangsverrentet zu werden, noch einmal deutlich. Dadurch steigen ebenfalls die Abschläge auf die Rente.

Wer zwangsverrentet wurde hat auch keinen Anspruch auf Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik, der Initiative 50Plus sowie der Perspektive 50Plus. D.h. eine Arbeitsaufnahme wird nicht mehr gefördert. Die, mit der Rente ab 67 von der Bundesregierung als zwingend notwendig erklärte, Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird hier offensichtlich nicht angestrebt. Die Verdrängung vom Arbeitsmarkt scheint vielmehr darin begründet zu sein, dass der Staat nur zu etwa 30% an den Kosten der Rentenversicherung beteiligt ist, während er die Leistungen nach dem SGB II zum größten Teil alleine tragen muss. Schöner Nebeneffekt der Zwangsverrentung, die Erwerbsquote Älterer steigt und ihre Arbeitslosenquote sinkt. Den selben Effekt verursacht bereits die 58er Regelung, womit die geschönten Quoten nur für die Zukunft zumindest fortgeschrieben werden (tendenziell werden sie weiter geschönt, da nicht alle die 58er Regelung unterschrieben haben). Gleichzeitig widerspricht sich die Bundesregierung, wenn sie die Ablehnung des vorzeitigen Bezugs der Rente für besonders langjährig Versicherte damit begründet, dass dies dem Ziel, die Lebensarbeitszeit zu verlängern zuwider laufen würde. Anscheinend ist die Verlängerung der Lebensarbeitzeit nur dann erwünscht, wenn es nicht auf Kosten der Bundesregierung geht.

Quelle: http://www.linksfraktion.de/positionspapier_der_fraktion.php?artikel=7762993499

Dokument als PDF-Datei: http://dokumente.linksfraktion.net/pdfdownloads/7762993499.pdf

Dazu die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE vom 23.05.2007 http://dokumente.linksfraktion.net/drucksachen/7790002404_1605461.pdf


Aus SOGA-NEWSLETTER Nr. 4 - 28. Woche 2007



http://freepage.twoday.net/search?q=Verarmung
http://freepage.twoday.net/search?q=Zwangsverrentung

Wohlfahrtsverbände haben Glück mit billigen Ein-Euro-Jobs

Gemeindebriefe vom Ein-Euro-Jobber. Postverteilen für die Caritas

„Wer hat eigentlich Chancen aufgrund von Ein-Euro-Jobs? Fragt Triwoko Karmino vom Landeserwerbslosenausschuß ver.di Hessen bei der Fachtagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dieser Tage. Chance heißt Glück, das sei im Lexikon nachzulesen. Die Antwort ist für Karmino glasklar: »Die Jobber selber nicht. Aber die Träger der Jobs, die Wohlfahrtsverbände, haben Glück.« Und die Verkehrsbetriebe, sie könnten ihren Umsatz maximieren. Einnahmen für die Beförderung könnten gesteigert werden, vom Steuerzahler finanziert. Und noch eine Branche habe Glück: »Die Politiker, denn die Arbeitslosenzahlen sinken.«…“ Artikel von Gitta Düperthal in junge Welt vom 10.07.2007 http://www.jungewelt.de/2007/07-10/017.php


Von der Arbeit leben. Gegen Hartz IV, befristete Verträge und Ein-Euro-Jobs: Gewerkschafter fordern Kampagne gegen Verarmung breiter Bevölkerungsschichten

„Es scheint, als solle eine Trendwende eingeläutet werden. Endlich bewegt sich etwas in Gewerkschaftskreisen. Bei einer Fachtagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Frankfurt am Main wird nicht über das sogenannte Kerngeschäft gesprochen. Diskutiert wird statt dessen über die etwa fünf Millionen Menschen, die in Deutschland inzwischen für Löhne unter der Armutsgrenze arbeiten. Kollegen packen aus: Es geht um das Geschehen jenseits von Tarifbindung. Erschütternde Berichte über Hartz IV, Minijobs, Teilzeit, befristete Verträge, Leiharbeit, Praktika und Scheinselbständigkeit und die etwa 300000 »Ein-Euro-Jobs« sind zu hören…“ Artikel von Gitta Düperthal in junge Welt vom 10.07.2007 http://www.jungewelt.de/2007/07-10/015.php


2 Jahre Hartz IV – eine Bilanz

Eine Auswertung der AG Soziales Berlin im Berliner Sozialforum vom März 2007 (pdf) http://web.mac.com/rainer.wahls/iWeb/sozialforum/bilanzthesen%20hartz%20IV_files/Bilanzthesen_Netz.pdf


Aus: LabourNet, 13. Juli 2007

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Der Zwang heiligt die Mittel. Ein-Euro-Jobs und ihre Profiteure am Beispiel Frankfurt am Main

„Ein-Euro-Jobs sind inzwischen längst zu einem festen Bestandteil hiesiger Vorstellungen von einer gelungenen Beschäftigungspolitik geworden und in weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert. Gleichwohl häuft sich die Kritik an der praktischen Umsetzung und der Effizienz dieser Jobs. So wurde vom Bundesrechnungshof schon frühzeitig gerügt, dass bei fast einem Viertel der Maßnahmen die Förderungsvoraussetzungen nicht vorlagen;

1. ein Richter des Bundessozialgerichts bemängelte, dass die Wochenarbeitszeit viel zu hoch sei und resümiert, dass das Ziel der Integration in den ersten Arbeitsmarkt verfehlt worden ist,

2. das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kritisierte u.a., dass diese Jobs zum Personalabbau genutzt werden bzw. die Jobber müssen reguläre Arbeiten erledigen; überdies weise der Ein-Euro-Job im Vergleich zu anderen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten die schlechteste Eingliederungsquote auf.

3. Bemerkenswert ist, dass all die kritischen Stimmen, selbst von etablierter Seite, an der Bundesregierung spurlos vorbeigehen. Es gibt schließlich auch keinen Druck von unten, der dazu veranlassen könnte, an dieser z.T. illegalen Praxis etwas zu ändern….“

Artikel von Christa Sonnenfeld beim links-netz http://www.links-netz.de/K_texte/K_sonnenfeld_wf.html


EIN-EURO-JOBBER als Ersatz für Personaleinsparungen in der Verwaltung?

Sachstandsbericht "Ein-Euro-Jobs" der Stadt Neumünster in der Ratversammlung

Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 21.06.2005 (Drucksache Nr. 0665/2003/DS) wurde der Umfang der Arbeitsgelegenheiten für sog. „Ein-Euro-Jobs“ auf ca. 30 Plätze festgelegt. Damit wurde dem tatsächlichen Bedarf für den Einsatz von „Ein-Euro-Jobbern“ innerhalb der Stadtverwaltung Rechnung getragen.

Mit Inkrafttreten des SGB II am 01.01.2005 wurde der Einsatz von Langzeitarbeitslosen im Wege sog. Arbeitsgelegenheiten ermöglicht und geregelt. Seit Oktober 2005 sind verwaltungsinterne „Richtlinien zur Beschäftigung von sog. „Ein-Euro-Jobbern“ innerhalb der Stadt Neumünster“ gültig, welche sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt bewährt haben.

Zielgruppen der Maßnahmen und Verweildauer Die Arbeitsgelegenheiten werden mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern über 25 Jahre bzw. über 58 Jahre in Zusammenwirken mit dem Dienstleistungszentrum Neumünster besetzt.

Die Verweildauer bei den über 25jährigen beträgt in der Regel 6 Monate und bei den über 58jährigen bis zu 3 Jahre. Zum Abbau beruflicher Defizite wurden auch in diesem Berichtszeitraum für ca. 25 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmern Teilqualifikationen (z. B. EDV-Kurse, Ausbildung der Ausbilder, Lehrgänge zur anerkannten Erzieher-Assistentin etc.) durchgeführt. Die anfallenden Kosten konnten mit dem Land Schleswig-Holstein aus dem Programm ASH A 4 abgerechnet werden. Dieses Programm wird allerdings zum Sommer 2007 auslaufen. Mit dem „Zukunftsprogramm Arbeit“ ist geplant, ab Sommer 2007 bis 2013 auch weiterhin u. a. Benachteiligte am Arbeitsmarkt zu fördern. Gegenwärtig werden entsprechende Richtlinien erarbeitet.

Einsatzbereiche In folgenden Arbeitsfeldern werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktuell eingesetzt:

Schulbüchereien – Mithilfe beim Aufbau und der Pflege
ASD – Mithilfe im Geschäftszimmer, Aufbau Bundesweites Elternnetzwerk (BEN)
Kitas – Unterstützung bei der Essenzubereitung/-Verteilung sowie in einzelnen Gruppen
Jugendarbeit – Unterstützung Essenzubereitung, Spielplatzbetreuung
Betreute Grundschule – Unterstützung Essenzubereitung, Mithilfe bei Schularbeiten etc.
Mensa – Mithilfe bei der Essenzubereitung und Verteilung
Fachdienst Soziale Hilfen – Unterstützung Aktenablagen
IGS Faldera – Mithilfe bei der Tontechnik sowie im EDV-Bereich
Klaus-Groth-Schule – Mithilfe Archivierungsarbeiten und EDV-Unterstützung
Textilmuseum – Mithilfe bei administrativen Tätigkeiten
Gustav-Hansen-Schule – Unterstützung Kinderbetreuung
Stadtbücherei – Mithilfe Kaffeeservice
Rathaus – Unterstützung der Hausmeister

Den ganzen Bericht können Sie im Ratsinformationssystem der Stadt Neumünster herunterladen. http://w3.neumuenster.de/session/buergerinfo/vo0050.php?__kvonr=1671

Nach Auffassung der SOGA sieht es so aus, als entsprechen große Teile der Arbeitsgelegenheiten nicht den Anforderungen im SGB II, ebenso bleibt nachzufragen ob der Personlrat der Stadt Neumünster jede einzelne Maßnahme überprüft hat oder ob eine Anhörung erfolgt ist. Wie die obersten Gerichte bereits festgestellt hat, unterliegen auch die sogenannten EIN-EURO-JOBBER den Mitwirkungspflichten der Personalräte. Eine weitere Frage die sich uns stellt? Will die Stadt Neumünster, wie durch Oberbürgermeister Unterlehberg bereits angekündigt, weitere Einsparungen im Personalbereich der Verwaltung durch ein neues Konzept, mit Arbeitsgelegenheiten nach dem SGB II einsparen?


Aus SOGA-NEWSLETTER Nr. 4 - 28. Woche 2007



http://freepage.twoday.net/search?q=Ein-Euro-Jobs
http://freepage.twoday.net/search?q=Verarmung

Donnerstag, 12. Juli 2007

Kinderarmut: Weniger Essen durch Hartz IV

Eine erfreuliche Mitteilung. Die SPD/CDU Bundesregierung tut etwas gegen Kinderarmut. Mit der Anhebung des Regelsatzes ab 1.Juli 2007 um 2 Euro mtl. stieg der im Regelsatz von Schulkindern bis 14 Jahren enthaltene Anteil für die Ernährung von 2,27 auf 2,28 Euro pro Tag. Der Aufschwung ist auch bei Hartz IV-EmpfängerInnen angekommen.

Quelle: Erwerbslosenforum http://www.erwerbslosenforum.de/nachrichten/weniger_essen_durch_hartz_iv_122007120712_191_1.htm

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Kinderarmut: Weniger Essen durch Hartz IV

Das der Regelsatz von Hartz IV nicht reicht, ist den meisten Betroffenen klar. Um so wichtiger ist es, dieses an Hand der Regelsätze für Kinder zu skandalisieren. Für die Ernährung der Kinder bis zum 14. Lebensjahr sind mal gerade 2,28 Euro pro Tag vorhanden. Städte wie Oldenburg und jetzt auch Göttingen haben erkannt, dass der Regelsatz nicht ausreicht – besonders wenn es um die Einschulung geht. Im Regelsatz für Kinder sind dafür 0 (Null) Euro vorhanden. Es wäre eine gute Idee, wenn ihr alle dieses immer wieder öffentlich zur Sprache bring. Nachfolgend ein Aufsatz von Prof. Rainer Roth, den er uns zur Verfügung gestellt hat (Fachhochschule Frankfurt am Main): Weniger Essen durch Hartz IV. Die Zahlen können eventuell auch bei Widersprüchen und Klagen helfen. Dieser Vortrag erhält auch ganz neue Zahlen, die das Problem der Kinderarmut durch Hartz IV in ein noch drastischeres Bild rücken.

Bitte sucht kommunale Bündnispartner und stellt in den Kommunen, Städten Anträge, damit dort zumindest die Kosten für die Bildung gesichert wird. Dazu ist Eure Initiative gefragt. Wenn Ihr nicht den Anfang macht, macht es keiner.

Wir werden in den kommenden Wochen dazu viel Infomaterial und Vorlagen für Flyer zur Verfügung stellen. Es zeigt sich immer wieder, wenn die Mitmenschen über diesen Skandal aufgeklärt werden, sind sie auch bereit etwas zu tun. Gerade beim Thema Kinder sind immer noch sehr viele äußerst sensibel.

Wir bitten Euch, die Kampagne: „Reiches Land – Arme Kinder zu unterstützen http://www.gegen-armut-2007.de/

Einen schönen Sommer wünscht Euch

Das Erwerbslosen Forum Deutschland http://www.erwerbslosenforum.de


Anbei das Schreiben der Stadt Göttingen an Eltern von betroffenen Kindern

Sehr geehrte Eltern der neuen ABC-Schützen,

die Stadt Göttingen hat für das Jahr 2007 einen Einschulungszu- schuss für bedürftige Göttinger Familien eingerichtet, deren Kind/er dieses Jahr im Sommer 2007 eingeschult wird/werden.

Der Zuschuss wird auf Antrag gewährt und ist eine freiwillige zusätzliche Leistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Er soll Ihnen erleichtern, die Erstausstattung für den nun anstehenden Schulbesuch Ihres Kindes zu beschaffen und ist daher bestimmt für Schulmaterialien, die Sie für die erste Klasse anschaffen müssen.

Berechtigt, diesen Zuschuss zu beantragen, sind Familien, die Arbeitslosengeld II nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II), Sozialhilfe oder Grundsicherung nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII), Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz, Kinderzuschlag nach § 6 a Bundeskindergeldgesetz, Berufsausbildungsbeihilfe nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) und ungekürzte Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erhalten und in der Stadt Göttingen wohnen. Der Zuschuss beträgt maximal 80,00 € für jedes einzuschulende Kind und wird auf Antrag nach Vorlage des aktuellen Bewilligungsbescheides über die o.g. Sozialleistungen gewährt. Wenn Sie bereits Schulmaterial für Ihr Kind gekauft haben, erfolgt nach Vorlage der Originalkaufbelege für die gekauften Hefte, Ranzen, etc. eine Erstattung des bereits verauslagten Betrages bis maximal 80,00 € auf Ihr Konto. Wenn Sie kein Konto haben, kann die Erstattung auch in Bar erfolgen.

Wenn Sie die Materialien noch nicht gekauft haben, erfolgt die Gewährung in Form von Gutscheinen für Schulmaterialien, die bei Göttinger Geschäften eingelöst werden können.

Beantragen können Sie den Einschulungszuschuss ab sofort bis zum Ende der Herbstferien bei der Stadt Göttingen, Fachbereich Schule schriftlich oder auch persönlich von Montags bis Freitags in der Zeit von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr und Donnerstags 14 Uhr bis 16.30 Uhr und nach Terminvereinbarung im 8. Stock des Neuen Rathauses, Zimmer 822 und 823. Bringen Sie dann bitte neben Ihrem Ausweis auch Ihren aktuellen Bewilligungsbescheid über die o.g. Sozialleistung und ggf. die Originalkaufbelege der bereits gekauften Schulmaterialien mit.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich auch gern unter 0551/400-2598 und 0551/400-2497 telefonisch an uns wenden, wir beantworten gerne Ihre Fragen.

Der Oberbürgermeister Fachbereich Schule



Rainer Roth Kinderarmut: Weniger Essen durch Hartz IV

Frankfurt-Rödelheim 10.Juli 2007


Eine erfreuliche Mitteilung. Die SPD/CDU Bundesregierung tut etwas gegen Kinderarmut. Mit der Anhebung des Regelsatzes ab 1.Juli 2007 um 2 Euro mtl. stieg der im Regelsatz von Schulkindern bis 14 Jahren enthaltene Anteil für die Ernährung von 2,27 auf 2,28 Euro pro Tag. Der Aufschwung ist auch bei Hartz IV-EmpfängerInnen angekommen.

Wer aber weiß schon, dass 1987 im Regelsatz eines 12-jährigen Schulkindes noch 2,90 Euro für Essen und Trinken enthalten waren? Die herrschenden Parteien haben Kindern und ihren Eltern nach und nach in erheblichem Umfang Mittel für Essen und Trinken entzogen.

Ernährungsanteil bei Erwachsenen Der Regelsatz eines alleinstehenden erwachsenen Sozialhilfebeziehers betrug 1987, also vor 20 Jahren, im Bundesdurchschnitt (umgerechnet) 203 Euro (398 DM). Damals galt: 57% dieses Betrags, d.h. 116 Euro oder 3,87 Euro am Tag entfielen auf Ernährung. Ab Juli 2007 sind es noch 3,81 Euro. Mit dem annähernd gleichen Betrag kann man sich aber nur noch 20% weniger Lebensmittel kaufen, da die Lebensmittelpreise in diesem Zeitraum um 20% gestiegen sind.

Warum 57%? Seit Anfang der 70er Jahre wurden die Regelsätze auf der Basis von Warenkörben festgelegt. Die Ernährungsausgaben für Erwachsene beruhten auf Berechnungen, wie ein durchschnittlicher Kalorienbedarf von Erwachsenen von 2250 Kalorien pro Tag zu befriedigen wäre. Sie betrugen rd. 57% des damaligen Eckregelsatzes.

Seit dem Ende der 80er Jahre galt als Maßstab für die anerkannten Ernährungsausgaben nicht mehr, wieviel jemand für eine halbwegs befriedigende Ernährung angeblich braucht, sondern was die unteren Verbrauchergruppen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) tatsächlich dafür ausgeben. Das war weniger als die kärglichen Beträge, die vorher zugestanden wurden.

Ernährungsanteil bei Schulkindern Noch krasser war die Entwicklung bei den Kinderregelsätzen. Die Prozentsätze der Kinderregelsätze und die Einstufung in Altersklassen orientierten sich mit der Einführung von Warenkörben Anfang der 70er Jahre vor allem am Kalorienverbrauch. Sie betrugen z.B. wegen des steigenden Energieverbrauchs für 8-11 jährige 65% und für 12-15-jährige 75% des Eckregelsatzes, für 16-21 jährige 90%. (Regelsatzverordnung vom 10.07.1971 nach Käthe Petersen, Die Regelsätze nach dem BSHG, Frankfurt 1972, 52) Das galt bis 1990. Ein 12-jähriges Schulkind hatte auf dieser Grundlage im Jahre 1987 noch 87 Euro mtl. oder 2,90 Euro täglich zur Verfügung, ein zehnjähriges Schulkind 75 Euro bzw. 2,51 Euro. Ab Juli 2007 sind davon noch 2,28 Euro übrig geblieben.

Würden die damaligen Prozentsätze vom Eckregelsatzes heute noch bestehen und wäre die Steigerung der Lebensmittelpreise um 20% berücksichtigt worden, müsste der Ernährungsanteil eines 12-jährigen Schulkindes heute nicht 2,28 Euro, sondern 3,48 Euro pro Tag betragen. Die zugestandenen Mittel für Essen und Trinken von Schulkindern aus Armutsfamilien sind also real um 1/3 gekürzt worden. Das muss bekannt gemacht werden!


Hartz IV und Ernährung

Der Großteil der Kürzungen erfolgte mit Hartz IV.

2004 standen für 7-14 jährige noch 2,82 Euro pro Tag für Nahrungsmittel und nicht-alkoholische Getränke zur Verfügung, ab 1.Juli 2007 nur noch 2,28 Euro. Gegenüber 2004 wurde Schulkindern unter 14 Jahren durch Hartz IV 20% des Geldes für Essen und Trinken entzogen.

Zwei Dinge haben dazu beigetragen.

1) Die unteren Verbrauchergruppen geben aufgrund niedrigerer Einkommen in der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2003 weniger Geld für Ernährung aus als in der EVS 1998. Also bekommen auch Schulkinder seit Juli 2006 weniger, seit nämlich der Eckregelsatz auf der Basis der neuen EVS 2003 neu festgesetzt wurde. Die ab 1990 geltende Festsetzung des Regelsatzes auf der Basis der tatsächlichen Ausgaben der Armutsbevölkerung entfaltet ihr zerstörerisches Werk.

2) Dazu noch wurde mit Hartz IV der Anteil der Schulkinder unter 14 Jahren am Eckregelsatz von 65 auf 60% abgesenkt. Damit fielen die anerkannten Ausgaben für Essen und Trinken ebenfalls. Mit Einführung der Regelsatzbemessung auf der Grundlage der EVS, also ab 1990, waren die Regelsätze für Schulkinder von 12-15 Jahren bereits von 75 auf 65% abgesenkt worden.

Hartz IV - Nicht-Anerkennung des Wachstums- und Schulbedarfs von Schulkindern unter 14 Jahren Vor Hartz IV waren die Regelsätze von Schulkindern von 7 bis 14 Jahren 30% höher als die von Säuglingen, bei Alleinerziehenden 20%. Seit 2005 jedoch setzen SPD/Grüne/CDU und FDP den Bedarf von Schulkindern unter 15 mit dem von Säuglingen gleich.

Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik wurde verfügt, dass der Bedarf von Schulkindern bis 14 Jahren mit dem Bedarf von Säuglingen gleich zu sein habe. Das blieb den Parteien vorbehalten, die jeder für sich selbst die Goldmedaille für Kinderfreundlichkeit umhängen.

Die Regelsätze von Schulkindern bis 14 waren in den 60er Jahren 50% höher als die von Säuglingen. (Heinrich Bürgel, Sozialhilferecht, Berlin 1966, 118) In den 70er und 80er Jahren waren sie 45 bzw. 66% höher als die von Säuglingen. (Käthe Petersen, Die Regelsätze nach dem BSHG, Frankfurt 1972, 52) Ende der 80er Jahre wurde 11 bis 14-jährigen Kindern der höhere Bedarf gegenüber 7 bis 10-jährigen aberkannt. (Blätter für Wohlfahrtspflege 4/90, 118) Damit sollte kompensiert werden, dass der Eckregelsatz mit Einführung des Statistik-Modells ab 1990 erhöht werden musste. Gleichzeitig wurde aber der Regelsatz von Kindern unter 7 auf 50% bzw. 55% bei Alleinerziehenden erhöht. Schulkinder bekamen also in den 90er Jahren bzw. bis Hartz IV bis zu 30% mehr als Säuglinge. Hartz IV hat damit Schluss gemacht. Der Regelsatz von Säuglingen und Vorschulkindern wurde von 50 bzw. 55% auf 60% angehoben, der von Schulkindern unter 14 auf 60% gesenkt. Die Anhebung des Regelsatzes für Kleinkinder und Vorschulkinder könnte damit zusammenhängen, dass der Eckregelsatz schon ab der Krise 1975, besonders aber ab der Krise 1992/93 und dann wieder mit Einführung von Hartz IV mit voller Absicht hinter der Steigerung der Lebenshaltungskosten und der Veränderung der Bedürfnisstrukturen zurückgehalten wurde. Damit wurde natürlich auch das Bedürfnisniveau aller Kinder beschnitten. Möglicherweise wollte man das Interesse, die Regelsätze real zu senken, wenigstens bei Kindern unter 7 Jahren nicht voll durchreichen. Aber: Was Säuglingen und Vorschulkindern gegeben wurde, wurde Schulkindern genommen. Und das auch noch im Namen der Gerechtigkeit. Alle Untersuchungen zeigen, dass die Verbrauchsausgaben von Schulkindern höher sind als die von Kleinkindern und Vorschulkindern. (zuletzt Margot Münnich, Einkommensverhältnisse von Familienhaushalten und ihre Ausgaben für Kinder, Wirtschaft und Statistik 6/2006, 654) Die mit dem Alter von 6 Jahren steigenden Ausgaben haben eine reale Grundlage. Sie spiegeln u.a. wieder,

* dass der tägliche Nährstoffbedarf zunimmt, je älter die Kinder werden. Mit dem Alter wachsen sie nämlich.
* dass die Mobilität und damit Freizeitausgaben größer werden und
* dass der Bedarf an Kleidung und Schuhen wächst, je größer die Kinder werden.

Der höhere Wachstumsbedarf von Kindern ab 6 Jahren wird seit Einführung von Hartz IV per Gesetz nicht mehr anerkannt. Im SGB II wurde ab August 2006 ausdrücklich verankert: "Die nach diesem Buch vorgesehenen Leistungen decken den Bedarf der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und der mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen. Eine davon abweichende Festlegung der Bedarfe ist ausgeschlossen." (_ 3 Abs. 3 SGB II) Der Wachstumsbedarf ist aber auch dann nicht gedeckt, wenn Merkel, von der Leyen, Müntefering und der Deutsche Bundestag es per Gesetz verfügen. Der biologisch bedingte Wachstumsbedarf lässt sich nicht in Eigenverantwortung vermeiden. Oder rät die Große Koalition den Schulkindern, möglichst nicht zu wachsen und sich den politischen Vorgaben anzupassen?

Dazu kommt, dass mit Einführung von Hartz IV auch die Schulkosten, die vorher über einmalige Beihilfen beantragt werden konnten, nicht mehr im Regelsatz enthalten sind. Regelsatz plus Einmalige Beihilfen beliefen sich für Sozialhilfe beziehende Schulkinder bis 14 Jahren im Jahr 2004 zusammen auf 232 Euro mtl.. (193 Euro Regelsatz plus 20% des Regelsatzes für Einmalige Beihilfen; vgl. Roth/Thomé, Leitfaden Alg II/ Sozialhilfe von A-Z, Frankfurt 2006, 236) Im Betrag von 232 Euro waren die anerkannten Schulkosten enthalten. Heute sollen Schulkinder mit nur 208 Euro das abdecken, wofür sie vorher 232 Euro hatten. Wie können Schulkosten noch in einem Betrag enthalten sein, der niedriger ist als vor Einführung von Hartz IV? Supermutter von der Leyen behauptete in einem Brief an die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS) , dass die Schulkosten auf jeden Fall im Regelsatz enthalten seien. Mit welchem Betrag, sagte sie nicht. Man müsse eben vor Schuleintritt oder während des Schuljahres diese (unbekannten) Beträge aus dem Regelsatz ansparen. Nebelwerfer anschalten, um zu vertuschen, was man tut und welche Ziele man hat, gehört zum Alltagsgeschäft von Ministern der herrschenden Klasse.

Schulkosten können allein deswegen schon nicht im Regelsatz enthalten sein, weil der Regelsatz mit Schuleintritt auf Grund der höheren Kosten für die Schule steigen müsste, es aber nicht tut. Nach Berechnungen des Münchener Vereins "Einspruch" fallen z.B. dafür im ersten Schuljahr rd. 550 Euro oder etwa 50 Euro im Monat an. Die Beträge sind zusammen mit Lehrern ermittelt worden. Im dritten Schuljahr sind es immerhin noch 250 Euro jährlich (20 Euro pro Monat), im vierten rd. 30 Euro im Monat. (Süddeutsche Zeitung O2.07.2007)

Schulkosten sind wegen der Schulpflicht nicht vermeidbar. Sie führen zu einem Druck auch auf die mickrigen Ernährungsausgaben. Alles muss vom Munde abgespart werden. Mit Schuleintritt sinken also die ohnehin gekürzten Regelsätze von Schulkindern real am stärksten. So begrüßt der "Sozialstaat" die Kinder von Hartz IV-Familien bei Schuleintritt mit der unübersehbaren Mißachtung ihrer Grundbedürfnisse. Das ist Ausdruck eines tiefgehenden Desinteresses an einem bedeutenden Teil der Kinder. Immerhin lebten Ende 2006 in Frankfurt offiziell 23,2% der Kinder unter 15 auf dem von den politischen Parteien des Christentums und sogenannten sozialen Demokraten verordneten Elendsniveau. Ein Jahr vorher waren es erst 21%. Kinderarmut im Aufschwung. Das liberale Frankfurt bringt es nicht einmal fertig, wie München 100 Euro Einschulungskosten für Hartz IV-Kinder zu zahlen, obwohl auch das nicht reicht.

Hartz IV - Nicht-Anerkennung des Wachstumsbedarfs von 15 bis 18-jährigen

Heranwachsende haben einen besonderen Bedarf. Deswegen werden ihnen seit vielen Jahrzehnten 3.100 Kilokalorien an täglichem Energiebedarf zugerechnet, Erwachsenen erheblich weniger. Da das Wachstum noch nicht abgeschlossen ist, besteht auch ein höherer Bedarf an Kleidung, Schuhen usw. als bei Erwachsenen. Es blieb den Hartz IV - Parteien vorbehalten, das nicht mehr anzuerkennen. In der ganzen bisherigen Geschichte der Nachkriegszeit betrug (mit einigen Variationen) der Regelsatz von Heranwachsenden bis zum Alter von 18 Jahren 90% des Eckregelsatzes, der von Erwachsenen dagegen 80%. Seit 2005 jedoch werden Heranwachsende von ihrem Bedarf her zu Erwachsenen erklärt. Welche Ehre. Heranwachsende müssen jetzt ihr Wachstum in Eigenverantwortung bewältigen. Warum wachsen sie auch? Sollte es sich bei dieser Art von Sozialabbau um ein Stück Befreiung aus staatlicher Bevormundung handeln?

Die ruhmreichen Regierungsparteien und Frau von der Leyen weisen die Natur in ihre Schranken. Sie erklärten nach der Einführung von Hartz IV im Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland vom Juni 2006:" Die Sicherstellung eines angemessenen Lebensstandards für alle Kinder ist ein zentrales politisches Anliegen der Bundesregierung." (S. 60) Offensichtlich hält die Bundesregierung die neu eingeführte Nichtanerkennung des Wachstums- und Schulbedarfs von Schulkindern aus Hartz IV-Familien für "angemessen". Sie zeigt ihre Verachtung aber nicht offen, weil sie wenigstens noch die Wählerstimmen der Betrogenen einfangen will.

Interesse an Ernährung von Hartz IV-Kindern

Das Interesse an Kinderarmut ist seit Ende des letzten Jahres größer geworden. Selbst der DGB hat das Thema entdeckt. Typisch ist aber bis jetzt, dass zwar die Kürzung der Regelsätze für Schulkinder kritisiert wird, die Hartz IV-Parteien aber in der Regel nicht mit der Frage konfrontiert werden, warum sie das getan haben. Das machen weder DGB und Wohlfahrtsverbände, aber auch häufig die Erwerbslosengruppen nicht, die gegen Kinderarmut kämpfen. Mit dieser Art von Rücksichtnahme auf SPD und CDU muss Schluss sein. Wir haben einen entsprechenden Brief an die Bundesregierung geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten. SPD und Grüne antworteten, aber nicht auf unsere Frage. Die Christlich-Demokratischen Arbeitnehmer (CDA) erklärten, es wäre schon ein Problem, aber wir sollten berücksichtigen, dass für Hartz IV eh schon zu viel Geld ausgegeben wird. Hungern für den Staatshaushalt bzw. für die massiven Senkungen der Gewinnsteuern.

Erfreulicherweise hat die Arbeit des Rhein-Main-Bündnisses gegen Sozialabbau und billiglöhne (RMB) dazu geführt, dass die Fraktion der Linkspartei im Bundestag in einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung vom 14.06. 2007 einige unserer Fragen aufgegriffen hat, z.B. die warum die Kinderregelsätze gekürzt wurden und warum Schulkinder jetzt denselben Bedarf haben wie Säuglinge. Eine Antwort steht noch aus.

Mittagessen Die jetzige Diskussion um die Kinderregelsätze entzündete sich nicht daran, dass sie mitsamt ihres Ernährungsanteils massiv gesenkt worden sind, sondern vor allem am Mittagessen in ganztätig betriebenen Schulen. Ein Berliner Schulleiter erklärte am 28.06.2007 in der Sendung Kontraste in der ARD, dass oft nur ein Drittel der Kindern von Ganztagsschulen am gemeinsamen Mittagessen teilnehmen, Dann gäbe es noch die Kinder, die etwas von zu Hause mitbringen und "die Kinder, die schlichtweg hungern." Allerdings gibt es in Berlin keinen staatlichen Zuschuss, weil Berlin kein Geld dafür hat. 32 Millionen für den Neubau des Berliner Schlosses bereitzustellen, ist für SPD und ihren Satelliten Linkspartei wichtiger.

Das Problem ist seit 2005 bekannt. Reaktionen von Landesregierungen auf diesen Zustand gibt es seit Mitte bis Ende 2006. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz schießen Land und Kommunen den Betrag für das Mittagessen zu, der einen Euro übersteigt. Allerdings sind im Regelsatz nur 79 Cent für ein Mittagessen enthalten. 21 Cent pro Schultag werden also zu viel abgezogen bzw. über 4 Euro im Monat. Der Regelsatz eines Schulkindes unter 14 Jahren wird also durch diese Hilfe um rd. 2% gekürzt. Das Interesse an Regelsatzkürzung setzt sich auch über Hilfen durch. In Frankfurt hat OB Petra Roth ebenfalls angekündigt, aus kommunalen Mitteln einen Zuschuss zum Mittagessen zu zahlen. Allerdings lässt sich der Magistrat Zeit. Zeit ist bekanntlich Geld. Erst nach den Sommerferien soll eine Entscheidung fallen. Andere wiederum setzen auf Privatinitiative. In NRW will die CDU mit 400.000 Euro Privatinitiativen fördern. In Bochum wurde mit einer Spende der Sparkasse in Höhe von 200.000 Euro ein "Verein zum Ausgleich sozialer Härten" gegründet, aus dem vor allem die Mittagsverpflegung mit 130.000 Euro bezuschusst wird. Schulen zahlen das Mittagessen für arme Kinder auch aus Spenden von Eltern oder LehrerInnen, aus Lieferungen von Tafeln, oder aus höheren Preisen für die zahlenden Kinder. Der Staat kürzt die Essensrationen und die Kürzungen werden, wenn möglich, mit privaten Spenden für einen Teil der Betroffenen abgemildert. Hier findet eine Art versteckte Privatisierung des Regelsatzes statt.

Unseres Erachtens wäre am besten ein kostenloses Mittagessen für alle Schulkinder (und Kindergartenkinder), ebenso ein kostenloses Schulfrühstück. Akzeptabel ist noch eine Beteiligung in Höhe der im Regelsatz vorgesehenen Beträge. Da das leichter durchzusetzen ist, hat sich das Rhein-Main-Bündnis darauf konzentriert.

Hartz IV-Kinder haben zehn Cent, um mittags ein Getränk zu bezahlen. Wir haben deshalb über die Stadtverordnetenfraktion "Die Linke" angeregt, dass an Frankfurter Schulen Wasserautomaten aufgestellt werden, aus denen man kostenlos Wasser entnehmen kann. Das scheint beim Bildungsdezernat auf Zustimmung zu stoßen.

Gesunde Ernährung Das Problem liegt aber wesentlich tiefer als beim Mittagessen. Es liegt in der Höhe des Regelsatzes selbst und u.a. der Frage, ob damit eine gesunde Ernährung möglich ist. Selbst wenn das Mittagessen mit Beträgen über 0,79 Cent hinaus bezuschusst würde, wie es sieht aus mit Getränken, mit Frühstück, Pausenbrot, Nachmittagsnack und Abendessen? Kinder sollen nach Meinung des Forschungsinstitus für Kinderernährung in Dortmund 5 Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen, nicht drei, wie es die Bundesagentur für Arbeit zulässt. Deshalb ist die Grundfrage, ob eine gesunde Ernährung mit Hartz IV überhaupt möglich ist. Mathilde Kersting vom Forschungsinstitut für Kinderernährung erklärte in der Kontraste-Sendung:" Nach den Budgets, die es heute für Hartz IV-Familien gibt, ist es nicht möglich, die Kinder gesund zu ernähren." Auf eine Nachfrage verwies sie darauf, dass demnächst eine entsprechende Untersuchung veröffentlicht wird. Allerdings gibt es schon eine Untersuchung aus dem Jahr 2004, deren Ergebnisse sich nicht grundsätzlich von denen der neueren Untersuchung unterscheiden. Es wurden folgende Lebensmittelkosten für die empfohlene Ernährung gesunder Kinder ermittelt, umgerechnet pro Tag.

7-9 Jahre 4,50 Euro pro Tag (Hartz IV heute: 2,28 Euro)
10-14 Jahre 5,50 Euro pro Tag (Hartz IV heute: 2,28 Euro)
15-18 Jahre 6,50 Euro pro Tag (Hartz IV heute: 3,05 Euro)

Der doppelte bzw. mehr als der doppelte Betrag als der in den Regelsätzen für Schulkinder vorgesehene Betrag wäre also für eine gesunde Ernährung notwendig. Diese Beträge wurden im Frühjahr 2004 auf der Grundlage von durchschnittlichen Lebensmittelpreisen in Dortmunder Supermärkten, Discountern und auch Bioläden ermittelt. (S. Peul, Finanzielle Belastung durch diätetische Behandlung der Phenylketonurie, Monatsschrift Kinderheilkunde, 12/2004, 1336-1337) Umgerechnet auf den Monat würde sich allein daraus eine Regelsatzerhöhung auf rd. 300 Euro bei Schulkindern unter 14 Jahren ergeben. Eine gesunde Ernährung für über 19 jährige wurde mit 195 Euro veranschlagt. Im Regelsatz enthalten sind aber nur (seit Juli 2007) 114,23 Euro. Hier fehlen 81 Euro. Unsere Regelsatzforderung von mindestens 500 Euro wird durch diese in einer Fachzeitschrift versteckte Untersuchung noch einmal untermauert.

Regelsatzanteil für Ernährung: eine Fiktion Die im Regelsatz anerkannten Ausgaben sind aber letztlich fiktive Beträge, weil sie den realen Ausgaben der Hartz IV-Empfänger für Ernährung nicht entsprechen. Gerhard Trabert wies neulich darauf hin, dass "aus diesen Budget (für Ernährung) ... häufig andere, nicht aufschiebbare Kosten ... finanziert" werden. (Kinderarmut und Gesundheit: wie macht Armut Kinder krank? Vortrag 21.02.2006 in Halle; http://www.fes.de/Magdeburg/pdf/21_2_6_2.pdf)

Eine Untersuchung des Kölner Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik ergab schon für 1983, dass SozialbezieherInnen im Schnitt 40% weniger für Ernährung ausgaben als im Warenkorb vorgesehen, dafür aber erheblich mehr für Strom, für Instandhaltung und Anschaffungen sowie für Persönliche Bedürfnisse, z.B. Telefongespräche, Verkehrsmittel usw.. (Regelsatz und Warenkorb in der Sozialhilfe, Stuttgart 1985) Ursache dafür waren auch die Rückzahlung von Schulden oder Unterhaltsverpflichtungen. (Rainer Roth, Über den Monat am Ende des Geldes, Frankfurt 1992) In einer Befragung von 96 Hamburger SozialhilfebezieherInnen im Jahre 1994 ergab sich, dass etwa drei von vier Personen weniger als die im Hamburger Regelsatz enthaltenen Ernährungsanteile ausgaben. (Petra Rattay, Kulturelle und soziale Folgen von verwalteter Armut am Beispiel von Hamburg St. Pauli, Diplomarbeit, Dortmund 1995, 125) Das Sozialministerium von Baden-Württemberg stellte für 1998 fest, dass ein dreiköpfiger Sozialhilfehaushalt damals nur 50% des offiziellen Ernährungsanteils für Ernährung verwandte. (Kindergesundheit in Baden-Württemberg, April 2000, 27; vgl. auch Rainer Roth, Sozialhilfemissbrauch, Frankfurt 2004, 22)

Neuere Untersuchungen gibt es nicht. Sie wären dringend notwendig. Wir sollten sie fordern. Hartz IV besteht aus einem verwinkeltem, ausgeklügelten System nicht anerkannter notwendiger Ausgaben. Es soll insgesamt dazu führen, dass der Regelsatz mitsamt seinem Ernährungsanteil wenigstens real gesenkt wird, wenn er schon nicht offen gesenkt werden konnte.

Beispiele:

* Ein Konto wird vorausgesetzt. Die Kontogebühren betragen mtl. 5-6 Euro. Im Regelsatz sind aber nur 1,02 Euro enthalten.
* Die im Regelsatz enthaltenen Stromkosten betrugen 1998 in der alten Sozialhilfe noch 26,31 Euro. Seither sind die Stromkosten um etwa 27% gestiegen. 2006 müssten also 33,36 Euro anerkannt werden. Im Regelsatz sind aber nur 21,74 Euro enthalten. (Helga Spindler, Allein der notwendige Anteil für Energiekosten im Regelsatz für 2006 war um ca. 150 Euro zu niedrig, info also 2/2007, 62)
* In vielen Fällen werden Warmwasserkosten in Höhe von 15-20% der Heizkosten vom Regelsatz abgezogen, obwohl die Warmwasserkosten damit den Großteil der im Regelsatz enthaltenen Stromkosten auffressen. Sie machen aber allenfalls 20% der anerkannten Stromkosten aus.
* Bei mehr als der Hälfte der Haushalte werden unter dem Bruch des SGB II die tatsächlichen Heizkosten nicht anerkannt.
* Bei 15-20% der Haushalte werden die tatsächlichen Unterkunftskosten nicht anerkannt. Bei Eigenheimern werden die Tilgungskosten nicht anerkannt, oft aber auch nicht der Erhaltungsaufwand.
* Die Ausgaben für Gesundheit sind heute aufgrund der "Gesundheitsreform" 2004 um etwa 25% oder etwa 4 Euro höher als in der EVS 2003 erfasst, finden aber im Regelsatz keine Berücksichtigung. (DPWV 2006, 34) Brillen, Hörgeräte, nicht verschreibungspflichtige Medikamente usw. müssen selbst bezahlt werden. 2% des Regelsatzes oder 83,28 Euro gelten als Eigenanteil, die erst mal selbst getragen werden müssen. Krankheit wird mit Regelsatzkürzung bestraft.
* Jeder Besuch in einem Cafe oder einer Kneipe senkt den Regelsatz, weil nur der reine Lebensmittelanteil, d.h. mit 8,17 Euro nur 1/3 der Ausgaben unterer Verbrauchergruppen für Verzehr außer Haus anerkannt werden. Arme Leute sollen nicht in Cafes oder Gaststätten gehen.
* Mobilfunk in Höhe von 10,10 Euro wird nicht anerkannt, obwohl inzwischen 90% der Haushalte ein Handy haben.
* Der Regelsatzanteil für öffentlichen Nahverkehr von rd. 14 Euro im Monat kann die mehr als doppelt so hohen durchschnittlichen Kosten nicht decken.
* Die Alg II-Behörden ziehen häufig Überzahlungen vom Regelsatz ab, obwohl die Alg II-Bezieher sie nicht verschuldet haben. Damit brechen sie das SGB X.
* Wenn Anschaffungen aus Regelsätzen bestritten werden müssen, aus denen sie nicht angespart werden konnten, führt das zu einer faktischen Kürzung des Regelsatzes.
* Häufig werden Einnahmen unterstellt, die es nicht gibt, z.B. Einnahmen von als eheähnlich angesehenen Partnern, von Stiefeltern usw..
* Nicht anerkannte Schulkosten führen ebenfalls zu einem Druck, weniger für Ernährung auszugeben. Aus all dem und aus noch viel mehr folgt, dass der Regelsatz mit seinen auf den Cent genauen Ausgabebestandteilen in der Regel gar nicht zur Verfügung steht. Der faktische Regelsatz ist erheblich geringer. Was den Eltern entzogen wird, entzieht gleichzeitig auch den Kindern die notwendigen Mittel zum Leben. Die Nicht-Anerkennung von durchschnittlichen Grundbedürfnissen der Eltern senkt im Durchschnitt vor allem die Ernährungsausgaben, auch die der Kinder, weit unter das offizielle Niveau. Wenn Kinder aus Hartz IV-Familien hungern, kann es also in der Regel nicht daran liegen, dass sich die Eltern zu wenig um sie kümmern. Denn die haben auch zu wenig zu essen.

Schluss: Kürzung der Regelsätze für Schulkinder - warum? Warum wurden die Schüler-Regelsätze für Hartz IV-Kinder gekürzt, obwohl doch Regierungsparteien und Arbeitgeberverbände seit der PISA-Studie die Förderung der Bildung aller Kinder, besonders der Kinder aus unteren Schichten propagiern? Kontraste fabuliert von einem Rechenfehler, der Ursache dafür sein soll, dass Hartz IV-Kinder sich kein Mittagessen an Schulen leisten können. Andere sprechen von Skandal und Willkür und betrachten es als Frage der Moral. Die Senkung der Regelsätze für Schulkinder ist jedoch ausschließlich Produkt von kalter Berechnung.

Wir sollten nie vergessen:
* Als im Bundestagswahlkampf 2002 die Christenführer Merkel und Stoiber eine Senkung des Eckregelsatzes um 25% verlangten, verlangten sie damit gleichzeitig auch eine Senkung des Regelsatzes aller Kinder. Die CDU hat das Ziel, den Eckregelsatz zu senken, nicht aufgegeben. Es ist aber (momentan) mit der SPD nicht umzusetzen.
* Die Höhe aller Regelsätze, nicht nur die des Eckregelsatzes, sondern auch die Kinder, gilt dem Kapital als Fehlanreiz, der die Arbeitsaufnahme der Eltern angeblich verhindert. Die Vertreter des Kapitals rechnen den Hartz IV-Bedarf einer vierköpfigen Familie in einen monatlichen Bruttolohn und dann in einen Bruttostundenlohn um. Eine vierköpfige Familie hat im Durchschnitt je nach Alter der Kinder abzüglich des Kindergelds zwischen 1.216 Euro und 1.354 Euro an SGB II-Bedarf. (Die anerkannten Unterkunfts- und Heizungskosten belaufen sich für eine vier-köpfige Hartz-Familie auf 488 Euro; BA, Grundsicherung für Arbeitssuchende, Wohnsituation und Wohnkosten, Oktober 2006, Tabelle 3) Daraus würde sich ein Stundenlohn von maximal 12 Euro brutto ergeben. Die Vertreter des Kapitals rechnen auch noch das Kindergeld in Bruttolohn um. So kommen sie zu dem Schluss, dass Erwerbslose mit Kindern keinen Bock haben zu arbeiten, weil sie mehr Geld fürs "Nichtstun" bekommen als für Lohnarbeit. Daraus folgt, dass die Regelsätze gesenkt werden müssen. Daraus folgt auch: wenn man aus politischen Gründen den Eckregelsatz nicht senken kann, dann wenigstens die Kinderregelsätze. Das ist mit Hartz IV geschehen. Um dieses Ziel zu vertuschen, wurden allerdings die Regelsätze für Vorschulkinder leicht angehoben. Spuren verwischen, nennt man das.

Die Rechnung lautet: Je weniger Unterstützung den Eltern und den Kindern zur Verfügung steht, auch für Unterkunfts- und Heizungskosten, desto stärker wird der "Anreiz" für die Eltern, zu den Armutslöhnen zu arbeiten, die Unternehmen zu zahlen bereit sind. Die beklagte Arbeitsunlust ergibt sich noch nicht, wenn man nur den Bedarf eines Alleinstehenden betrachtet. Seine mickrigen durchschnittlich 662 Euro in einen Bruttolohn umzuwandeln, führt nur zu (fiktiven) Bruttolöhnen von 5-6 Euro. Erst die Kinder erzeugen bemerkenswert hohe Bruttolöhne. Je mehr Kinder, desto höher ist der "Bruttolohn" für die Eltern und desto hemmungsloser wird die ihnen unterstellte Faulheit.

Es sind also letztlich die Kinder, die nach der messerscharfen Analyse der Sprachrohre der Konzerninteressen die Arbeitslosigkeit erzeugen. Wie kann man da noch kinderfreundlich sein? Nicht umsonst stammt die Umrechnung der Hartz IV-Leistungen in Bruttolöhne aus der Werkstatt des Wirtschaftsinstituts des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, dem Institut der deutschen Wirtschaft, und aus der Feder der von Gesamtmetall finanzierten Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

Dazu kommt die sinkende Nachfrage des Kapitals nach Arbeitskraft und die damit verbundene sinkende Nachfrage nach dem entsprechenden Nachwuchs. Der eng mit der Deutschen Bank verbundene Prof. Dr. Manfred Pohl erklärte, dass 65% der Arbeitskräfte Maschinen bedienen und einfache geistige Arbeiten verrichten. "Von ihnen ist etwa ein Drittel nicht bildungsfähig, egal wieviele Millionen für ihre Bildung aufgebracht werden." (Pohl, Das Ende des Weißen Mannes, Berlin 2007, 5) Wozu also in Kinder von Hartz IV-Familien investieren, wenn es sich sowieso nicht rechnet? Die Senkung der Regelsätze für Schulkinder zeigt also auch die Interesselosigkeit an der zukünftigen Arbeitskraft der Kinder aus Hartz IV-Familien. Dieses Desinteresse spiegelt sich darin wieder, dass 2/3 der Hauptschüler und die Hälfte der Realschüler keine Chance auf einen Ausbildungsplatz mehr haben und rd. 40-50% eines Jahrgangs in Warteschleifen kreist.

Schluss: Wir müssen uns kleine und große Ziele setzen. Kleine Ziele sind ein vertretbarer Zuschuss zum Mittagessen, die Anerkennung der Schulkosten als zu übernehmende notwendige Ausgaben. Größere Ziele sind die Erhöhung des Eckregelsatzes auf mindestens 500 Euro. Dabei sollte immer der Zusammenhang mit den Interessen des Kapitals hergestellt werden. Da wir für eine deutliche Regelsatzerhöhung eintreten, sollte die Kampagne gegen Kinderarmut die Hartz IV-Parteien auf allen Ebenen (kommunal, auf Länderebene und bundesweit) mit der Frage unter Druck setzen, warum sie die Regelsätze für Schulkinder und insbesondere die Beträge für Essen und Trinken gesenkt haben. Das könnte sie empfindlich dabei stören, wenn sie darum rangeln, wer von ihnen den ersten Platz auf der rosa Wolke der Kinderfreundlichkeit einnehmen darf.



http://freepage.twoday.net/search?q=Kinderarmut

Wer schützt unser Volk vor „ehrenwerten“ Plünderern?

http://www.nachdenkseiten.de/?p=2478



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Dienstag, 10. Juli 2007

ARGE kürzt Hartz IV wegen Krankenhausaufenthalt

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