"Keine Entwarnung für Peißenberg"
Mobilfunkexperte Hans Schütz über Kritik an Messkriterien
VON ALFRED SCHUBERT
Peißenberg - Die Marktgemeinde Peißenberg hat die Strahlenbelastung auf ihrem Gebiet messen lassen (wir berichteten). Das Ergebnis: Alle ermittelten Werte liegen weit unter dem gesetzlichen Grenzwert. Hans Schütz, Kreisrat der Grünen und Mobilfunkexperte, sieht darin noch "keine Entwarnung für Peißenberg". Er übt Kritik an den Grenzwerten, die nach seiner Einschätzung zu hoch angesetzt sind.
Laut Bernhard Schregle von der Marktverwaltung hat sich die Gemeinde an die 26. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz gehalten. Da es sich um ein Bundesgesetz handle, bestehe kein Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vorgehens. Von Seiten der Verwaltung könne man jedoch nicht beurteilen, ob die Grenzwerte zu hoch oder angemessen seien. Dafür habe man nicht die Fachleute im Haus.
Ein Mitarbeiter des Unternehmens, das die Messung durchgeführt hat, hält die Grenzwertdiskussion für wenig sinnvoll. Der Grenzwert, der sich nur auf die Erwärmung des menschlichen Körpers im Strahlungsbereich bezieht, sei so hoch, dass er von Mobilfunksendern nicht erreicht werde. Er sei so sinnvoll wie ein Tempolimit von 500 Stundenkilometern auf der Straße.
Das Unternehmen habe aber keine Wahl gehabt. Ihm sei im Auftrag klar vorgegeben worden, dass die gemessenen Werte in Bezug zum gesetzlichen Grenzwert gesetzt werden müsse. Daran hätte man sich gehalten. Diese Vorgabe habe nicht die Gemeinde Peißenberg zu vertreten, sie sei Bestandteil der durch den bayerischen Staat festgelegten Förderrichtlinien, aufgrund derer die Gemeinde laut Schregle für die 2250 Euro teure Messung einen Zuschuss von 2025 Euro bekommen hat.
Nicht mehr das Handy benutzen
Der Sinn der Messungen liegt nach Aussage des Messtechnikers darin, den Gemeinden verlässliche Unterlagen über die Strahlenbelastung zu geben, die sie für ihre Planung - etwa die Ausweisung von Senderstandorten - brauchen. Die von der Strahlung Betroffenen hätten jedoch die Möglichkeit, selbst ihre Strahlenbelastung zu senken. Wenn nicht mit dem Handy telefoniert werde, sinke die Leistung der Sendeantennen um bis zu 90 Prozent. Außerdem würden die Mobilfunkbetreiber bei fehlender Nachfrage keine weiteren Antennen installieren.
Schütz sieht im forcierten Ausbau der Mobilfunknetze eine weitere Gefahr. Die Telekommunikationsanbieter könnten eines Tages das Festnetz aufgeben, um sich die Kosten für die Wartung zu sparen. Dann hätten auch die, die dem grenzenlosen Mobilfunk kritisch gegenüberstehen, keine Alternative zum Handy mehr. Gegen Mobilfunk ist Schütz allerdings nicht. Er hält ihn dort für sinnvoll, wo kein Festnetzanschluss erreichbar ist. Allerdings fordert er wesentlich niedrigere Sendeleistungen.
mm
Datum: 23.02.2006 00:00 Uhr
http://www.merkur-online.de/regionen/weilheim/art2843,589322.html
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Strahlung unterm Grenzwert
http://omega.twoday.net/stories/749085/
VON ALFRED SCHUBERT
Peißenberg - Die Marktgemeinde Peißenberg hat die Strahlenbelastung auf ihrem Gebiet messen lassen (wir berichteten). Das Ergebnis: Alle ermittelten Werte liegen weit unter dem gesetzlichen Grenzwert. Hans Schütz, Kreisrat der Grünen und Mobilfunkexperte, sieht darin noch "keine Entwarnung für Peißenberg". Er übt Kritik an den Grenzwerten, die nach seiner Einschätzung zu hoch angesetzt sind.
Laut Bernhard Schregle von der Marktverwaltung hat sich die Gemeinde an die 26. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz gehalten. Da es sich um ein Bundesgesetz handle, bestehe kein Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vorgehens. Von Seiten der Verwaltung könne man jedoch nicht beurteilen, ob die Grenzwerte zu hoch oder angemessen seien. Dafür habe man nicht die Fachleute im Haus.
Ein Mitarbeiter des Unternehmens, das die Messung durchgeführt hat, hält die Grenzwertdiskussion für wenig sinnvoll. Der Grenzwert, der sich nur auf die Erwärmung des menschlichen Körpers im Strahlungsbereich bezieht, sei so hoch, dass er von Mobilfunksendern nicht erreicht werde. Er sei so sinnvoll wie ein Tempolimit von 500 Stundenkilometern auf der Straße.
Das Unternehmen habe aber keine Wahl gehabt. Ihm sei im Auftrag klar vorgegeben worden, dass die gemessenen Werte in Bezug zum gesetzlichen Grenzwert gesetzt werden müsse. Daran hätte man sich gehalten. Diese Vorgabe habe nicht die Gemeinde Peißenberg zu vertreten, sie sei Bestandteil der durch den bayerischen Staat festgelegten Förderrichtlinien, aufgrund derer die Gemeinde laut Schregle für die 2250 Euro teure Messung einen Zuschuss von 2025 Euro bekommen hat.
Nicht mehr das Handy benutzen
Der Sinn der Messungen liegt nach Aussage des Messtechnikers darin, den Gemeinden verlässliche Unterlagen über die Strahlenbelastung zu geben, die sie für ihre Planung - etwa die Ausweisung von Senderstandorten - brauchen. Die von der Strahlung Betroffenen hätten jedoch die Möglichkeit, selbst ihre Strahlenbelastung zu senken. Wenn nicht mit dem Handy telefoniert werde, sinke die Leistung der Sendeantennen um bis zu 90 Prozent. Außerdem würden die Mobilfunkbetreiber bei fehlender Nachfrage keine weiteren Antennen installieren.
Schütz sieht im forcierten Ausbau der Mobilfunknetze eine weitere Gefahr. Die Telekommunikationsanbieter könnten eines Tages das Festnetz aufgeben, um sich die Kosten für die Wartung zu sparen. Dann hätten auch die, die dem grenzenlosen Mobilfunk kritisch gegenüberstehen, keine Alternative zum Handy mehr. Gegen Mobilfunk ist Schütz allerdings nicht. Er hält ihn dort für sinnvoll, wo kein Festnetzanschluss erreichbar ist. Allerdings fordert er wesentlich niedrigere Sendeleistungen.
mm
Datum: 23.02.2006 00:00 Uhr
http://www.merkur-online.de/regionen/weilheim/art2843,589322.html
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Strahlung unterm Grenzwert
http://omega.twoday.net/stories/749085/
rudkla - 23. Feb, 12:45