Iranische Ölbörse auf Euro-Basis startet
http://www.energybulletin.net/15717.html
Nachdem die Ankündigung vielfach bereits als Gerücht abqualifiziert wurde, ist vor einer Woche die Lizenz für die euro-basierte Ölbörse auf der Insel Kish im persischen Golf von der iranischen Regierung erteilt worden. Der erwartete Effekt: der Sturz des US-Dollars macht nun den westlichen Finanzmärkten und Ökonomen schwer zu schaffen.
Ursprünglich war der Start der Ölbörse bereits für den Monat März angesetzt worden. Nach Mitteilung der iranischen Regierung soll sie nun in zwei Monaten ihren Betrieb aufnehmen. Die erwartete Konsequenz, dass mit einem Erdölangebot in Euro statt bisher ausschließlich in US-Dollar, war zwischenzeitlich viel diskutiert worden: durch den Wegfall der Deckung in Erdöl wurde ein Sturz der westlichen Leitwährung erwartet. Während bisher alle Länder für den Import von Erdöl Dollar beschaffen und bereithalten mussten und mit ihren Exporten in die USA deshalb das riesige Handelsdefizit dort immer weiter steigerten und dabei gleichzeitig die Leitwährung des Westens stützten, kippt nun diese Situation. Im Ergebnis ist anzunehmen, dass die Funktion der Leitwährung nun auf den Euro übergeht. Schwere Probleme kommen damit auf die USA zu: man wird zukünftig nicht mehr bequem, wie bisher, die immer teureren Öl- und Rohstoff-Importe ebenso wie chinesische Konsumgüter, deutsche BMW usw. mithilfe der eigenen Notenpresse finanzieren können, die zuletzt immer größere Mengen des zunehmend wertlosen Papiers ausgestoßen hatte.
Auf seiten der US-Handelspartner wiederum werden bereits heute die entgegengesetzten Probleme sichtbar: die exportorientierte Industrie gerät massiv unter Druck. Die Financial Times schreibt "Immer mehr Aktienstrategen bangen um die Wettbewerbsfähigkeit exportorientierter europäischer Unternehmen. " Die iranische Ölbörse wirft damit bereits ihre Schatten voraus. Allerdings ist dies Projekt inzwischen nicht mehr isoliert zu sehen: in den vergangenen Monaten schichteten bereits mehrere Zentralbanken ihre Reserven um und zogen sich aus dem Dollar zurück. Hinzu kam der im April bekannt gewordene Plan, nun auch für den Wirtschaftsraum der arabischen Ölförderstaaten sich aus dem Dollar zu lösen und den Dinar in Anlehnung an den Euro als eigene Gemeinschaftswährung zu etablieren. Beratung gab es für dies Projekt von Experten der europäischen Zentralbank. Im Übrigen hatte auch einer der wichtigsten Öllieferanten der USA, Venezuelas Präsident Chavez angekündigt, sich den Iranern anzuschließen, und Öl in Euro abzurechnen. Von verschiedener Seite war darüber spekuliert worden, dass durch einen amerikanischen Angriff auf den Iran die Bedrohung des Dollars verhindert werden sollte: auch Saddam Hussein hatte die Abrechnung des irakischen Öls auf Euro umgestellt, bevor die USA diese Unbotmäßigkeit durch die Besetzung des Landes zur Episode machten. Nachdem nun allerdings die Absetzbewegungen gegenüber der amerikanischen Leitwährung eine neue Breite angenommen haben, wird diese Entwicklung allein durch einen Angriff auf den Iran kaum zu stoppen sein.
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Nachdem die Ankündigung vielfach bereits als Gerücht abqualifiziert wurde, ist vor einer Woche die Lizenz für die euro-basierte Ölbörse auf der Insel Kish im persischen Golf von der iranischen Regierung erteilt worden. Der erwartete Effekt: der Sturz des US-Dollars macht nun den westlichen Finanzmärkten und Ökonomen schwer zu schaffen.
Ursprünglich war der Start der Ölbörse bereits für den Monat März angesetzt worden. Nach Mitteilung der iranischen Regierung soll sie nun in zwei Monaten ihren Betrieb aufnehmen. Die erwartete Konsequenz, dass mit einem Erdölangebot in Euro statt bisher ausschließlich in US-Dollar, war zwischenzeitlich viel diskutiert worden: durch den Wegfall der Deckung in Erdöl wurde ein Sturz der westlichen Leitwährung erwartet. Während bisher alle Länder für den Import von Erdöl Dollar beschaffen und bereithalten mussten und mit ihren Exporten in die USA deshalb das riesige Handelsdefizit dort immer weiter steigerten und dabei gleichzeitig die Leitwährung des Westens stützten, kippt nun diese Situation. Im Ergebnis ist anzunehmen, dass die Funktion der Leitwährung nun auf den Euro übergeht. Schwere Probleme kommen damit auf die USA zu: man wird zukünftig nicht mehr bequem, wie bisher, die immer teureren Öl- und Rohstoff-Importe ebenso wie chinesische Konsumgüter, deutsche BMW usw. mithilfe der eigenen Notenpresse finanzieren können, die zuletzt immer größere Mengen des zunehmend wertlosen Papiers ausgestoßen hatte.
Auf seiten der US-Handelspartner wiederum werden bereits heute die entgegengesetzten Probleme sichtbar: die exportorientierte Industrie gerät massiv unter Druck. Die Financial Times schreibt "Immer mehr Aktienstrategen bangen um die Wettbewerbsfähigkeit exportorientierter europäischer Unternehmen. " Die iranische Ölbörse wirft damit bereits ihre Schatten voraus. Allerdings ist dies Projekt inzwischen nicht mehr isoliert zu sehen: in den vergangenen Monaten schichteten bereits mehrere Zentralbanken ihre Reserven um und zogen sich aus dem Dollar zurück. Hinzu kam der im April bekannt gewordene Plan, nun auch für den Wirtschaftsraum der arabischen Ölförderstaaten sich aus dem Dollar zu lösen und den Dinar in Anlehnung an den Euro als eigene Gemeinschaftswährung zu etablieren. Beratung gab es für dies Projekt von Experten der europäischen Zentralbank. Im Übrigen hatte auch einer der wichtigsten Öllieferanten der USA, Venezuelas Präsident Chavez angekündigt, sich den Iranern anzuschließen, und Öl in Euro abzurechnen. Von verschiedener Seite war darüber spekuliert worden, dass durch einen amerikanischen Angriff auf den Iran die Bedrohung des Dollars verhindert werden sollte: auch Saddam Hussein hatte die Abrechnung des irakischen Öls auf Euro umgestellt, bevor die USA diese Unbotmäßigkeit durch die Besetzung des Landes zur Episode machten. Nachdem nun allerdings die Absetzbewegungen gegenüber der amerikanischen Leitwährung eine neue Breite angenommen haben, wird diese Entwicklung allein durch einen Angriff auf den Iran kaum zu stoppen sein.
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rudkla - 15. Mai, 16:43