http://www.dgb.de/themen/themen_a_z/abisz_doks/s/soz_ungerechtigkeit.pdf
Der Schutz der Menschenwürde wie auch die Verwirklichung von Gerechtigkeit sind Aufgaben der Kirchen und der Gewerkschaften.
(1) Angesichts der aktuellen breiten und kontroversen Debatte über die künftige Entwicklung unserer Gesellschaft, halten wir eine kirchlich-gewerkschaftliche Initiative zur sozialen Frage für dringend erforderlich. Zu ihren Themen gehören insbesondere die Massenarbeitslosigkeit, die vielfach mangelhaften Bildungschancen, die zunehmende Verarmung von Bevölkerungsgruppen, die Perspektivlosigkeit junger und älterer Menschen sowie die verfestigte Spaltung der Welt in arme und reiche Nationen. Menschenwürde und Gerechtigkeit
(2) Der Schutz der Menschenwürde wie auch die Verwirklichung von Gerechtigkeit sind Aufgaben der Kirchen und der Gewerkschaften. Zwischen beiden hat es in Krisensituationen und Krisenzeiten von der örtlichen bis zur Bundesebene immer wieder Gemeinsamkeit und vielfältige Zusammenarbeit gegeben.
(3) Wenn die Würde des Menschen konsequent geachtet wird, kann gutes Leben und gerechte Gemeinschaft gelingen. Individualität und Respekt, Teilhabe und Wohlergehen, Freiheit und Solidarität als die zentralen Bedingungen von Menschenwürde machen es möglich.
(4) Seine Würde muss kein Mensch erbitten. Sie ist das Geschenk des Lebens. Als solches hat sie keinen Preis, aber den höchsten Wert - ein Leben lang. Sie macht jede und jeden einzigartig und unverzichtbar.
(5) Aber die Würde des Menschen ist ständig gefährdet. Deshalb müssen wir gegenseitig für sie einstehen und sie gemeinsam schützen, damit alle Menschen teilnehmen können an den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Möglichkeiten des Lebens. Die Verletzung der Würde auch nur eines Menschen kann Auswirkungen für alle haben. Wer ein Unrecht zulässt, bahnt dem nächsten den Weg.
(6) Die Würde des Menschen verlangt nach sozialer Gerechtigkeit. In der vorrangigen Option für die Benachteiligten als Leitmotiv gesellschaftlichen Handelns erhält sie ihre klare Begründung, Rangfolge und Perspektive.
(7) Denn nur bei umfassender Verteilungsgerechtigkeit kommt es zu gemeinsamer Beteiligungsgerechtigkeit. Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit werden so in einem lebensdienlichen Gleichgewicht gehalten: Alle sollen genug haben; niemand darf nur zum Kostenfaktor oder gar für überflüssig erklärt werden.
http://iab.de/asp/X_chronik/chrTab.asp?Tab=Links&Selektor=17#Ebene
Aus: SOGA-NEWSLETTER Nr. 8 - 32. Woche 2007