Suizid und neue Leiden am Arbeitsplatz
Artikel von Alexandra Rau in WIDERSPRUCH 56 (pdf) – Exklusiv im LabourNet Germany! Wir danken der Redaktion! http://www.labournet.de/diskussion/arbeitsalltag/gh/rau.pdf
Aus dem Text: „ Nach Dejours konnte so schließlich auch der Umgang mit Überlastung potenziell zu kollektivem Widerstand führen. Heute hingegen sei dies aufgrund von neuen Formen der Arbeitsorganisation, wie Zielvereinbarungen, Total Quality Management und der Evaluierung von Leistung u.a.m., nicht mehr möglich. Solidarität sei hier als Praxis verschwunden. Und zwar deshalb, weil diese neuen Formen der Arbeitorganisation zur Dynamik einer strukturellen „Zwangsindividualisierung“ führten, deren Effekt darin bestehe, Beschäftigte praktisch voneinander zu isolieren. Damit verknüpft seien neue Leiden, die Menschen unter diesen Arbeitsbedingungen dazu zwängen, Schutzmechanismen zu entwickeln, die nicht zuletzt darin bestünden, das Leiden anderer nicht mehr wahrzunehmen. Es fehlt eine Sprache des Leidens, die am Arbeitsplatz gesprochen wird und verstanden werden kann. Es fehlt jedoch auch an kollektiven Formen und Praktiken, dieses Leiden anders als durch Selbstmord sichtbar zu machen und es als gesellschaftliches zu politisieren;
WIDERSPRUCH Heft 56 (240 S., Fr. 25.-) ist dem Thema Krankheit / Gesundheit gewidmet mit über 25 Beiträgen zu den Aspekten der Sozial-, Arbeits- und Gesundheitspolitik, die wie immer auch auf aktuelle Analysen und Debatten Bezug nehmen und intervenieren. Siehe Inhalt und Editorial auf der Verlagshomepage – dort auch die Bestelladresse http://www.widerspruch.ch/56.html
Aus: LabourNet, 3. September 2009
Aus dem Text: „ Nach Dejours konnte so schließlich auch der Umgang mit Überlastung potenziell zu kollektivem Widerstand führen. Heute hingegen sei dies aufgrund von neuen Formen der Arbeitsorganisation, wie Zielvereinbarungen, Total Quality Management und der Evaluierung von Leistung u.a.m., nicht mehr möglich. Solidarität sei hier als Praxis verschwunden. Und zwar deshalb, weil diese neuen Formen der Arbeitorganisation zur Dynamik einer strukturellen „Zwangsindividualisierung“ führten, deren Effekt darin bestehe, Beschäftigte praktisch voneinander zu isolieren. Damit verknüpft seien neue Leiden, die Menschen unter diesen Arbeitsbedingungen dazu zwängen, Schutzmechanismen zu entwickeln, die nicht zuletzt darin bestünden, das Leiden anderer nicht mehr wahrzunehmen. Es fehlt eine Sprache des Leidens, die am Arbeitsplatz gesprochen wird und verstanden werden kann. Es fehlt jedoch auch an kollektiven Formen und Praktiken, dieses Leiden anders als durch Selbstmord sichtbar zu machen und es als gesellschaftliches zu politisieren;
WIDERSPRUCH Heft 56 (240 S., Fr. 25.-) ist dem Thema Krankheit / Gesundheit gewidmet mit über 25 Beiträgen zu den Aspekten der Sozial-, Arbeits- und Gesundheitspolitik, die wie immer auch auf aktuelle Analysen und Debatten Bezug nehmen und intervenieren. Siehe Inhalt und Editorial auf der Verlagshomepage – dort auch die Bestelladresse http://www.widerspruch.ch/56.html
Aus: LabourNet, 3. September 2009
rudkla - 3. Sep, 13:08