Hängematte für alle?
Zeit statt Konsum - Arbeitsverweigerung
„Je höher die Arbeitslosigkeit und Verarmung, umso beharrlicher wird im öffentlichen Diskurs die Arbeitsmoral hochgehalten. Wie das neue Regierungsprogramm zeigt, denkt sich der Staat immer neue Kontrollen und Zwangsmaßnahmen gegen Arbeitslose aus. Bei all der übersteigerten Stigmatisierung von angeblicher Faulheit setzen viele kritische Kräfte als Gegendiskurs auf demonstrative Faulheit als Utopie. Das „Lob der Faulheit“ hat in der Linken wieder Konjunktur. Was bringt das? Und was kann „Faulheit“ eigentlich heute bedeuten?“ Ein Dossier in der österreichischen Zeitschrift Malmoe des Vereins zur Förderung medialer Vielfalt und Qualität Nr. 36 http://www.malmoe.org/
Ökonomie der Anerkennung: Tristesse ade, bonjour Pares(s)e?
„“Faulheit!” soll das wieder entdeckte Gegenmittel für das von Arbeitsalltag und -eifer geplagte partikuläre Ich heißen. Würden gesellschaftliche Veränderungen in Ratgeberliteratur ihren Anfang finden, sollten schon ein paar davon im Gange sein – so viele Bücher unterschiedlichster Couleur begrüßen, erläutern, entdecken, begründen und bringen dem/der LeserIn die Faulheit und den geschickten Umgang mit ihr bei. Die AutorInnen unzähliger Ratgeber sprechen kokett brenzlige Themen an – entfremdete Arbeit, Selbstausbeutung, aktives Distanzieren vom eigenen Unternehmen. Sie lösen überschaubare Skandale aus, schreiben mitunter subversiv und geben ihr Wissen als Tipps weiter. Wozu/wogegen Faulheit gut sein soll? Dazu, sich ein windstilles Plätzchen in einer Ecke der großen Arbeitswelt zu sichern, Stress abzubauen, die eigene Verwertbarkeit zu erhöhen, sich für den nächsten (besseren) Job fit zu machen, von der eigenen Kreativität zu profitieren, cool zu wirken oder die Kunst zu vermitteln, sich selbst die Nicht-Identifizierung mit dem Unternehmen beizubringen – eine Herausforderung, die angesichts der Popularität der hochaktuellen Ich-AGs abseits der Schizophrenie kaum zu bewerkstelligen ist…“ Artikel von Radostina Patulova http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/malmoe1.html
Recht auf Faulheit. Nach Paul Lafargue
„Als Paul Lafargue, der Schwiegersohn von Karl Marx, 1883 das „Recht auf Faulheit“ in einem polemischen Manifest diesen Titels ausruft, wird er meist ignoriert oder im günstigsten Fall belächelt. Zu sehr kippt die Kampfschrift ins Parodistische. Zu sehr nimmt der Text sich selber das Recht heraus, statt zu argumentieren in Traumwelten eines geglückten Lebens zu schwelgen. Im Rückblick erscheinen Lafargues Traumwelten jedoch zum Teil realistisch…“ Artikel von Martin Jörg Schäfer http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/malmoe2.html
Die ArbeiterInnen mögen die Arbeit nicht ...auch heute noch nicht, obwohl der Kampf gegen die Arbeit schwieriger ist
„Das Lob der Faulheit wird heute in linken Kreisen vorwiegend von der so genannten „wertkritischen“ Denkschule gesungen, die Kapitalismus als alles absorbierendes System kritisieren, das nicht durch Klassenkampf, sondern nur durch eine Kritik und anschließende Überwindung der Warenform attackiert werden kann…“ Artikel von Robert Foltin http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/malmoe3.html
Aus: LabourNet, 21. Februar 2007
„Je höher die Arbeitslosigkeit und Verarmung, umso beharrlicher wird im öffentlichen Diskurs die Arbeitsmoral hochgehalten. Wie das neue Regierungsprogramm zeigt, denkt sich der Staat immer neue Kontrollen und Zwangsmaßnahmen gegen Arbeitslose aus. Bei all der übersteigerten Stigmatisierung von angeblicher Faulheit setzen viele kritische Kräfte als Gegendiskurs auf demonstrative Faulheit als Utopie. Das „Lob der Faulheit“ hat in der Linken wieder Konjunktur. Was bringt das? Und was kann „Faulheit“ eigentlich heute bedeuten?“ Ein Dossier in der österreichischen Zeitschrift Malmoe des Vereins zur Förderung medialer Vielfalt und Qualität Nr. 36 http://www.malmoe.org/
Ökonomie der Anerkennung: Tristesse ade, bonjour Pares(s)e?
„“Faulheit!” soll das wieder entdeckte Gegenmittel für das von Arbeitsalltag und -eifer geplagte partikuläre Ich heißen. Würden gesellschaftliche Veränderungen in Ratgeberliteratur ihren Anfang finden, sollten schon ein paar davon im Gange sein – so viele Bücher unterschiedlichster Couleur begrüßen, erläutern, entdecken, begründen und bringen dem/der LeserIn die Faulheit und den geschickten Umgang mit ihr bei. Die AutorInnen unzähliger Ratgeber sprechen kokett brenzlige Themen an – entfremdete Arbeit, Selbstausbeutung, aktives Distanzieren vom eigenen Unternehmen. Sie lösen überschaubare Skandale aus, schreiben mitunter subversiv und geben ihr Wissen als Tipps weiter. Wozu/wogegen Faulheit gut sein soll? Dazu, sich ein windstilles Plätzchen in einer Ecke der großen Arbeitswelt zu sichern, Stress abzubauen, die eigene Verwertbarkeit zu erhöhen, sich für den nächsten (besseren) Job fit zu machen, von der eigenen Kreativität zu profitieren, cool zu wirken oder die Kunst zu vermitteln, sich selbst die Nicht-Identifizierung mit dem Unternehmen beizubringen – eine Herausforderung, die angesichts der Popularität der hochaktuellen Ich-AGs abseits der Schizophrenie kaum zu bewerkstelligen ist…“ Artikel von Radostina Patulova http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/malmoe1.html
Recht auf Faulheit. Nach Paul Lafargue
„Als Paul Lafargue, der Schwiegersohn von Karl Marx, 1883 das „Recht auf Faulheit“ in einem polemischen Manifest diesen Titels ausruft, wird er meist ignoriert oder im günstigsten Fall belächelt. Zu sehr kippt die Kampfschrift ins Parodistische. Zu sehr nimmt der Text sich selber das Recht heraus, statt zu argumentieren in Traumwelten eines geglückten Lebens zu schwelgen. Im Rückblick erscheinen Lafargues Traumwelten jedoch zum Teil realistisch…“ Artikel von Martin Jörg Schäfer http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/malmoe2.html
Die ArbeiterInnen mögen die Arbeit nicht ...auch heute noch nicht, obwohl der Kampf gegen die Arbeit schwieriger ist
„Das Lob der Faulheit wird heute in linken Kreisen vorwiegend von der so genannten „wertkritischen“ Denkschule gesungen, die Kapitalismus als alles absorbierendes System kritisieren, das nicht durch Klassenkampf, sondern nur durch eine Kritik und anschließende Überwindung der Warenform attackiert werden kann…“ Artikel von Robert Foltin http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/prekaer/malmoe3.html
Aus: LabourNet, 21. Februar 2007
rudkla - 21. Feb, 14:20