Sozialarbeit in 1 1/2 Jahren Hartz IV
Eine persönliche Bilanz
„Ein Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion über die, denen es nach Meinung vieler viel zu gut geht und die auch gar nicht arbeiten wollen. (…) Seit Einführung des SGB II begleite ich Leistungsempfänger, von der Bundesagentur nun Kunden genannt, im Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit als Sozialarbeiterin in einer Mietschuldnerberatung in Berlin-Spandau. 80% meiner Klientel sind Arbeitslosengeld II-Empfänger. Ich versuche sie zu unterstützen, damit sie zu ihrem Recht kommen und berechtigte Ansprüche durchsetzen können. Viel Verzweiflung, Mutlosigkeit oder auch ohnmächtiger Wut, häufig verbunden mit Perspektivlosigkeit, stehe ich fast jeden Tag gegenüber. In diesen Bericht fließen auch meine Erfahrungen aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit seit Juni 2005 in der Sozialberatung der Kiezspinne, einem Nachbarschaftszentrum in der Frankfurter Allee Süd (Bezirk Lichtenberg), ein…“ Bericht von Angela Prodan, Diplomsozialarbeiterin, von Juni 2006 (pdf) http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/hilfe/prodan.pdf
Zitat zum Thema:
„Hartz IV: Neue Rechtsbehelfsbelehrung
Sehr geehrter Leistungsempfänger, gegen den Ihnen zugeleiteten ALG-Bescheid könnten Sie zwar theoretische Rechtsmittel einlegen, weil Sie einen Rechtsanspruch auf Leistungen haben. Wir gehen aber davon aus, dass Sie noch genügend Anstand besitzen und stattdessen wie folgt verfahren:
1. Sie überweisen das Ihnen zustehende Arbeitslosengeld II umgehend zurück.
2. Sie entschuldigen sich förmlich bei allen Sachbearbeitern für die Mühen und den Arbeitsaufwand, den Sie durch Ihre Antragstellung verursacht haben.
3. Sie zeigen sich selbst an bei der örtlich zuständigen Staatsanwaltschaft für erschlichene Hartz IV-Leistungen und eigenverschuldete Armut.
4. Sie haben noch mehr Anstand, legen endlich konsequenterweise die deutsche Staatsbürgerschaft ab und begeben sich zur abschließenden Bearbeitung in ein bayerisches Abschiebelager. Die Bundesagentur“
Entnommen aus: Deutscher Einheit(z)-Textdienst von Werner Lutz 8/2006
Aus: LabourNet, 8. August 2006
„Ein Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion über die, denen es nach Meinung vieler viel zu gut geht und die auch gar nicht arbeiten wollen. (…) Seit Einführung des SGB II begleite ich Leistungsempfänger, von der Bundesagentur nun Kunden genannt, im Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit als Sozialarbeiterin in einer Mietschuldnerberatung in Berlin-Spandau. 80% meiner Klientel sind Arbeitslosengeld II-Empfänger. Ich versuche sie zu unterstützen, damit sie zu ihrem Recht kommen und berechtigte Ansprüche durchsetzen können. Viel Verzweiflung, Mutlosigkeit oder auch ohnmächtiger Wut, häufig verbunden mit Perspektivlosigkeit, stehe ich fast jeden Tag gegenüber. In diesen Bericht fließen auch meine Erfahrungen aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit seit Juni 2005 in der Sozialberatung der Kiezspinne, einem Nachbarschaftszentrum in der Frankfurter Allee Süd (Bezirk Lichtenberg), ein…“ Bericht von Angela Prodan, Diplomsozialarbeiterin, von Juni 2006 (pdf) http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/hilfe/prodan.pdf
Zitat zum Thema:
„Hartz IV: Neue Rechtsbehelfsbelehrung
Sehr geehrter Leistungsempfänger, gegen den Ihnen zugeleiteten ALG-Bescheid könnten Sie zwar theoretische Rechtsmittel einlegen, weil Sie einen Rechtsanspruch auf Leistungen haben. Wir gehen aber davon aus, dass Sie noch genügend Anstand besitzen und stattdessen wie folgt verfahren:
1. Sie überweisen das Ihnen zustehende Arbeitslosengeld II umgehend zurück.
2. Sie entschuldigen sich förmlich bei allen Sachbearbeitern für die Mühen und den Arbeitsaufwand, den Sie durch Ihre Antragstellung verursacht haben.
3. Sie zeigen sich selbst an bei der örtlich zuständigen Staatsanwaltschaft für erschlichene Hartz IV-Leistungen und eigenverschuldete Armut.
4. Sie haben noch mehr Anstand, legen endlich konsequenterweise die deutsche Staatsbürgerschaft ab und begeben sich zur abschließenden Bearbeitung in ein bayerisches Abschiebelager. Die Bundesagentur“
Entnommen aus: Deutscher Einheit(z)-Textdienst von Werner Lutz 8/2006
Aus: LabourNet, 8. August 2006
rudkla - 8. Aug, 14:19