Kanada: Zunahme der Grippefälle nach Impfeinführung
Kanadas erster Versuch mit einem überall erhältlichen und kostenlosen Grippeimpfstoff hat jährlich etwa 55 Millionen kanadische Dollars gekostet - und vermutlich sogar die Zahl der Grippefälle erhöht. Bei Beginn des Programms im Jahre 2000 erkrankten von 100.000 Bewohnern der kanadischen Provinz Ontario 109 Personen an einer Grippe. Nach Beginn der Kampagne stieg die Zahl der Erkrankungen auf 164/100.000 an. Trotz dieser Zahlen halten Vertreter des Gesundheitsbehörden das Experiment noch nicht für gescheitert. Zumindest soll das Programm dazu geführt haben, dass mehr ältere Bürger geimpft wurden und dass in einigen Fällen die Erkrankungen weniger schwer verlaufen seien.
Grundsätzlich scheint das Problem dieser Untersuchung ein allgemeiner Mangel an verwertbaren Daten zu sein. So sollte mit der Aktion eigentlich erreicht werden, dass die Ambulanzen der Krankenhäuser weniger stark durch Grippekranke belastet werden und die Zahl der kankheitsbedingten Fehlstunden zurückgingen. Jetzt, nach fünf Jahren, lässt sich noch nicht einmal eindeutig klären, ob dieses Ziel erreicht worden ist - denn die entsprechenden Zahlen werden vom durchführenden Gesundheitsministerium überhaupt nicht gesammelt.
Wie Dr. Michael Gardan, Experte für Infektionskontrolle am Toronto General Hospital es vorsichtig ausdrückt, ist die Maßnahme sicher nicht als "Start - Ziel - Sieg" zu bezeichnen. Die Zahl der Patienten in den Notfallambulanzen ist nicht zurückgegangen, so sagt er und "Ontario hat immer noch seine Grippeepidemien, wie andere Regionen. Wenn es einen Erfolg gibt, ist er äußerst subtil. Und wenn Erfolge so subtil ausfallen, sollte man das Geld nicht besser für andere Zwecke ausgeben?"
Bearbeitung/Übersetzung aus dem Englischen Axel Berendes
Original-Artikel: http://www.canada.com/nationalpost/news/story.html?id=a3febc68-8863-4a2c-802f-f414d0876e86&k=20268
National Post, Tuesday, May 02, 2006
Aus: impf-report Newsletter Nr. 22/2006
Grundsätzlich scheint das Problem dieser Untersuchung ein allgemeiner Mangel an verwertbaren Daten zu sein. So sollte mit der Aktion eigentlich erreicht werden, dass die Ambulanzen der Krankenhäuser weniger stark durch Grippekranke belastet werden und die Zahl der kankheitsbedingten Fehlstunden zurückgingen. Jetzt, nach fünf Jahren, lässt sich noch nicht einmal eindeutig klären, ob dieses Ziel erreicht worden ist - denn die entsprechenden Zahlen werden vom durchführenden Gesundheitsministerium überhaupt nicht gesammelt.
Wie Dr. Michael Gardan, Experte für Infektionskontrolle am Toronto General Hospital es vorsichtig ausdrückt, ist die Maßnahme sicher nicht als "Start - Ziel - Sieg" zu bezeichnen. Die Zahl der Patienten in den Notfallambulanzen ist nicht zurückgegangen, so sagt er und "Ontario hat immer noch seine Grippeepidemien, wie andere Regionen. Wenn es einen Erfolg gibt, ist er äußerst subtil. Und wenn Erfolge so subtil ausfallen, sollte man das Geld nicht besser für andere Zwecke ausgeben?"
Bearbeitung/Übersetzung aus dem Englischen Axel Berendes
Original-Artikel: http://www.canada.com/nationalpost/news/story.html?id=a3febc68-8863-4a2c-802f-f414d0876e86&k=20268
National Post, Tuesday, May 02, 2006
Aus: impf-report Newsletter Nr. 22/2006
rudkla - 10. Jun, 11:07