Handy verzögert Entwicklung des Kindes
Wenn Kinder zu früh ein eignes Handy bekommen, kann dies die Ablösung von den Eltern erschweren. Kinder lernen nicht eigenständig Probleme zu lösen, sonder rufen die Mutter an.
(Neuss, 1.8.2006) Ein eigenes Handy könnte die Entwicklung der Kinder verzögern. Das Mobiltelefon erschwere die notwendige Ablösung von den Eltern, so Christa Schaff, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Vorsitzende des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Neuss. Für Kinder unter zehn Jahren sei ein Handy nicht sinnvoll, erklärt die Experten gegenüber dem "dpa/gms-Themendienst".
Wenig Selbständigkeit
"Wenn die Kinder die ständige Erreichbarkeit der Erwachsenen spüren, kann das die Entwicklung zur Eigenständigkeit erschweren", so die Psychiaterin. Anstatt selbst die Probleme zu lösen, rufen viele sofort die Mutter an. Allerdings gebe es auch Ausnahmen, räumt die Expertin ein. So fördere bei Kindern, die Medikamenten einnehmen, ein Handy die Unabhängigkeit. Das Mobiltelefon könnte auf eine bestimmte Zeit programmiert werden, die das Kind an die Medikamenteneinnahme erinnert.
Gut und böse: SMS-Schreiben
Als ambivalent bewertet die Ärztin das SMS-Schreiben. Einerseits verzögere extremes SMS-Schreiben die Sprachentwicklung von Kindern. Die normale Sprachproduktion werde verkürzt. Andererseits diene das SMS-Schreiben als Abgrenzung gegenüber Erwachsenen, da diese mit dem verwendete Code oft nichts anfangen können.
"Fehlende Kultur des Abschaltens"
Eltern sollten zudem regelmäßig die Handy-Nutzung ihrer Kinder überprüfen. Johannes Fenz, Präsident des Katholischen Familienverband Österreichs, spricht sich auf der Homepage für Eltern-Bildung überhaupt für handyfreie Bereiche aus: "Es ist sinnvoll, innerhalb der Familie "handyfreie Zonen" zu schaffen, die zeitlich oder räumlich definiert werden sollten." Kurt Nekula, Geschäftsführer der Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer, spricht indes, von einer "fehlenden Kultur des Abschaltens", die sich nicht nur auf Kinder beschränkt. (jb)
© Telekom-Presse
http://www.telekom-presse.at/channel_mobile/news_24548.html
(Neuss, 1.8.2006) Ein eigenes Handy könnte die Entwicklung der Kinder verzögern. Das Mobiltelefon erschwere die notwendige Ablösung von den Eltern, so Christa Schaff, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Vorsitzende des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Neuss. Für Kinder unter zehn Jahren sei ein Handy nicht sinnvoll, erklärt die Experten gegenüber dem "dpa/gms-Themendienst".
Wenig Selbständigkeit
"Wenn die Kinder die ständige Erreichbarkeit der Erwachsenen spüren, kann das die Entwicklung zur Eigenständigkeit erschweren", so die Psychiaterin. Anstatt selbst die Probleme zu lösen, rufen viele sofort die Mutter an. Allerdings gebe es auch Ausnahmen, räumt die Expertin ein. So fördere bei Kindern, die Medikamenten einnehmen, ein Handy die Unabhängigkeit. Das Mobiltelefon könnte auf eine bestimmte Zeit programmiert werden, die das Kind an die Medikamenteneinnahme erinnert.
Gut und böse: SMS-Schreiben
Als ambivalent bewertet die Ärztin das SMS-Schreiben. Einerseits verzögere extremes SMS-Schreiben die Sprachentwicklung von Kindern. Die normale Sprachproduktion werde verkürzt. Andererseits diene das SMS-Schreiben als Abgrenzung gegenüber Erwachsenen, da diese mit dem verwendete Code oft nichts anfangen können.
"Fehlende Kultur des Abschaltens"
Eltern sollten zudem regelmäßig die Handy-Nutzung ihrer Kinder überprüfen. Johannes Fenz, Präsident des Katholischen Familienverband Österreichs, spricht sich auf der Homepage für Eltern-Bildung überhaupt für handyfreie Bereiche aus: "Es ist sinnvoll, innerhalb der Familie "handyfreie Zonen" zu schaffen, die zeitlich oder räumlich definiert werden sollten." Kurt Nekula, Geschäftsführer der Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer, spricht indes, von einer "fehlenden Kultur des Abschaltens", die sich nicht nur auf Kinder beschränkt. (jb)
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rudkla - 2. Aug, 07:35