Der Venter-Code: Wenn Forscher Gott spielen
Info Karlheinz Croissant/ 68782 Brühl den 02.06.2010
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=18887
Der Venter-Code: Wenn Forscher Gott spielen
Was Gott kann, kann der Mensch noch besser, scheinen manche Genforscher zu denken. Hybris ist bei Biochemikern wie Craig Venter verbreitet. Er hat nun erstmals ein künstlich erzeugtes Genom in eine Bakterie gesetzt und damit primitives Leben geschafft, ein fortpflanzungsfähiges Bakterium. Das Entstehen von Leben scheint entzaubert. Der Mann, der das Genom entschlüsselte, hat sich den nächsten Traum erfüllt. Er hat Leben geschaffen, synthetisches Leben. Und Creg sah, dass es gut war. Zumindest für seine Karriere. Ob er Gott spielt? "Quatsch", sagt Venter. Den gibt es doch gar nicht. Dafür 3,6 Milliarden Jahre Evolution. Höchste Zeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und alles besser zu machen. "Creatura non potest creare", warnte einst Augustinus: "Das Geschöpf kann nicht schöpfen". Künstler aber träumen seit Jahrhunderten davon, Gott zu spielen - oder sogar zu übertreffen. So sah schon Leonardo da Vinci sein Werk: eine Schöpfung für die Ewigkeit und der göttlichen Schönheit überlegen.
Automatenfiguren, Wachsgestalten, Androiden: Künstliche Fantasiewesen sind immer etwas unheimlich. Lebende Maschinen - ein Widerspruch in sich. Was Künstler nur erdachten, scheint die Wissenschaft jetzt zu vollenden: schöpferische Allmacht ganz ohne Romantik und jenseits von Ethik und Moral. Gene sind Software, Zellen sind Hardware, Leben ist Information. Das ist das Glaubensbekenntnis des Craig Venter. Was der Mensch kann, das darf er auch. Es geht nicht um Zucht, sondern um Design. Optimiertes Leben: Warum eigentlich nicht?
Gesprächsgast in der Kulturzeit am 02.06.2010: war Giovanni Maio, Medizinethiker
http://freepage.twoday.net/search?q=Craig+Venter
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=18887
Der Venter-Code: Wenn Forscher Gott spielen
Was Gott kann, kann der Mensch noch besser, scheinen manche Genforscher zu denken. Hybris ist bei Biochemikern wie Craig Venter verbreitet. Er hat nun erstmals ein künstlich erzeugtes Genom in eine Bakterie gesetzt und damit primitives Leben geschafft, ein fortpflanzungsfähiges Bakterium. Das Entstehen von Leben scheint entzaubert. Der Mann, der das Genom entschlüsselte, hat sich den nächsten Traum erfüllt. Er hat Leben geschaffen, synthetisches Leben. Und Creg sah, dass es gut war. Zumindest für seine Karriere. Ob er Gott spielt? "Quatsch", sagt Venter. Den gibt es doch gar nicht. Dafür 3,6 Milliarden Jahre Evolution. Höchste Zeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und alles besser zu machen. "Creatura non potest creare", warnte einst Augustinus: "Das Geschöpf kann nicht schöpfen". Künstler aber träumen seit Jahrhunderten davon, Gott zu spielen - oder sogar zu übertreffen. So sah schon Leonardo da Vinci sein Werk: eine Schöpfung für die Ewigkeit und der göttlichen Schönheit überlegen.
Automatenfiguren, Wachsgestalten, Androiden: Künstliche Fantasiewesen sind immer etwas unheimlich. Lebende Maschinen - ein Widerspruch in sich. Was Künstler nur erdachten, scheint die Wissenschaft jetzt zu vollenden: schöpferische Allmacht ganz ohne Romantik und jenseits von Ethik und Moral. Gene sind Software, Zellen sind Hardware, Leben ist Information. Das ist das Glaubensbekenntnis des Craig Venter. Was der Mensch kann, das darf er auch. Es geht nicht um Zucht, sondern um Design. Optimiertes Leben: Warum eigentlich nicht?
Gesprächsgast in der Kulturzeit am 02.06.2010: war Giovanni Maio, Medizinethiker
http://freepage.twoday.net/search?q=Craig+Venter
rudkla - 2. Jun, 22:11